hallo, wollte mal fragen was ihr so als fotograf verdient und welche ausbildung ihr hinter euch habt? sollte man um "gut" zu sein besser studieren? in welchem bereich verdient man ziemlich gut? ist fotograf ein beruf mit zukunft?
danke
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Hallo,
Ich möchte Dir hierzu Folgendes sagen:
1) Es gibt viele sehr gute Photographen, deren Spezialisierung und fachliche Kompetenz sich aus verschiedensten Dingen ergeben kann.
Hier kommen zum Medium immer die Interessen hinzu, was man wie wo und warum ablichten, und vor allem AUSDRüCKEN will und kann.
2) Wer auf irgend einem Gebiet gut ist, und immer noch besser wird, wird immer auch von einem eigenen inneren Antrieb getrieben sein. Dann stellt man aber wohl keine Fragen, wie die Deine... (Sorry... lies aber ruhig weiter...)
3) Es gibt wenige wirklich gute Photographen (von denen bei weitem nicht Alle dies als Berufsbezeichnung vor sich her tragen), die von ihrer guten Photographie auch leben können.
Schon gar nicht GUT leben ...
Die gute Photographie (egal welchen Inhalts) ist also bei den meisten ein Hobby. Einige davon leben auch gut von der Photographie, aber dann, weil sie eine - meist örtlich verwurzelte - Marktniesche besetzt haben und halten. Mancherorts z.B Hochzeits-Photographie und Videos.
Wo das ein Markt ist, mag es sich sogar lohnen, eigentlich verlustreiche Photogeschäfte zu unterhalten und mit Teilzeitkräften zu besetzen, um sie durch die Ausstellung der Hochzeits-Photographie (oder der jeweiligen anderen Spezialität) als Kontakt-Basis für die Kundengewinnung zu benutzen... Und dann kann man evt. nebenher wirklich gute Photographie als Hobby betreiben und auch dort ausstellen.... Nur als Beispiel.
4) Auch von den dann so ggf. erzeugten Photo-Bildbänden kann man kein wirkliches Geschäft erwarten. Das machen nicht mal die Buchhändler, -- ausser in Form des "moderen Antiquariats" (Ramsch-Abteilungen und Grabbelkisten neuer, nicht genügend verkaufter Bücher). Davon kriegt aber der Photograph nichts.
Da kann man sich dann höchstens, billiger als anfangs vom Verlag, mit seinen eigenen Büchern eindecken und die ggf verschenken, oder sogar verkaufen...
Dennoch kann man auch dies insbesondere dann zu einem sich selbst tragenden Hobby machen, wenn man beispielsweise örtliche Firmen, Banken etc als Kunden gewinnen kann, um ihnen in relativ kleinen Auflagen eigene Bildbände, Kalender etc mit besonders guten Phots ihrer Region oder - zB bei Industrie, Unternehmern, ihres Faches etc. etc als Geschenkartikel zu erstellen. Aber auch hier ist, wie gesagt, nicht wirklich viel Geld zu verdienen. Zusammen genommen kann es sich immerhin aber "läppern".
6) Ausnahmen bestätigen die Regel. Wenn man ein von seinem Dokumentations- und / oder Ausdruckswillen getriebener Perfektionist ist, (oder Perfektionistin, aber das erklärt sich in der deutschen Grammatik eigentlich von selbst! - die oder) der sich durch eine eigene Spezialisierung und einen eignen Stil - und die zufälligen guten Kontakte als richtige Person zur rechten Zeit am richtigen Ort (Also: Glück) nutzen kann, um irgendwo zum Hausphotographen zu werden, und des Unternehmens Photostil als Teil eines Corporate Designs mit zu prägen, wie einst xy (Name vergessen) bei Audi, dann kann man damit auch Geld verdienen und recht gut leben. Aber dann sprechen wir von einem auf eine Million, die wirklich gut photographieren, und von einem auf hunderttausend, die darüber hinaus auch noch versuchen, von Photographie zu leben.
Doch Achtung: Das gilt für alle Berufe. Vor allem für alle freien Berufe. Wenn Du hinter die Kulissen guckst, wirst Du finden, dass es genau so für viele wirklich gute Anwälte und Architekten gilt, während, was alles noch bitterer macht, manche Mittelmässigen es zu Bekanntheit und Geld, wenn schon nicht Ruhm, bringen.
Kurzum: Frage Dich, wer Du bist, und was Dich einzigartig macht. Jeder Mensch ist schliesslich einzigartig.
Wenn Du das, Deine Einzigartigkeit, was Dich ausmacht und ausmachen soll, auf eine kurze Formel bringen kannst, wirst Du auch alles dafür tun können, um diese Einzigartigkeit zu komunizieren (zu allererst gegenüber Dir selbst!) und sie durch stetiges (unwillkürliches automatisches) Lernen zu vertiefen und zu perfektionieren. (Studium, Selbststudium, Lesen und üben) . Nicht anders, als man auch vom Musiker zum Virtuosen, und mit Glück vielleicht zum Gesuchten Virtuosen wird. Alels andere aber lohnt sich eigentlich doch nicht, oder? Dann mach ich lieber gleich einfach gute Hausmusik und verdien meine Geld anders. Und diese Metapher gilt eben auch für die Photgraphie.
Für die Beschreibung des eigenen (auch des angestrebten) Seins sind Schlagwörter wie "Photograph" jedenfalls nicht genau genug. Wenn Du Dir später dann auch noch klar machst, wer genau warum Deine besondere Kompetenz braucht, resp. eigentlich bräuchte, wird es Dir auch gelingen, diese besondere Kompetenz zu "verkaufen", also an Deine spezifische Zielgruppe heran zu kommen. (die Du qualitativ beschreiben musst, nicht nur banal digital und quantitativ).
Und dann musst Du, wenn Du bereit bist, austüfteln, wie Du an die obersten Entscheider dieser Zielgruppe ran kommst, um ihnen ohne viele Worte zu beweisen (sie selbst darauf kommen zu lassen) dass sie Dich brauchen. Und dass, wenn sie nun nach "vergleichbaren Konkurenz-Angeboten" suchen, niemand an Deine Einzigartigkeit klingeln kann.
Was ich gerade sagte, gilt für jeden Menschen.
Wo es aber in der Person angelegt ist, resp. sich voll entwickelt, sprechen wir dann von Unternehmern. Also von Persönlichkeiten, die ihre eigene Vision und eigene unvergleichliche Problemlösungen (Innovationen, Alleinstellungsmerkmale) realisieren, übrigens immer aus einer tiefen Mitverantwortung für die Gesellschaft, und die sich davon nicht von Leuten abbringen lassen, die sie nicht verstehen und daher nie die Sache, als "Causa", die stets mit dem Gemeinwohl verbunden sein wird, sondern nur quantitative Kriterien in den Vordergrund stellen (Geld etc.)
Merke:“Sein“ kommt nicht von „Haben“. Sondern „Haben“ von „Sein“. Auch wenn Kleider Leute machen. Was kein Widerspruch ist. Zumal dann nicht, wenn die Kleider (die "Gestalt") das Wesen des inneren "Seins" ausdrücken und erkennbar machen. Finde also Dein „Sein“ und realisiere es, sichtbar, nachvollziehbar. Dann wirst Du gut sein und Deinen Weg machen, trotz aller Frustrationen unterwegs, die Dich nur wachsen lassen. Falls es wirklich Deine Berufung ist, auch in der Photographie als Beruf. So einfach (und so schwer, und vor allem anspruchsvoll, beginnend beim Anspruch gegenüber Dir selbst!) ist das!
Dabei wird sich Deine Perspektive ganz von selbst von der eines Wumes oder Maulwurfes in die eines Adlers verwandeln... Und Du wirst Dein Wissen um das Suchen und entschlossene Beschreiten eines eigenen Weges dann hoffentlich später ebenso weiter geben, als Mentor. Denn Mentor heisst, Anderen zu helfen, sich selbst zu realisieren. Ohne diese in eine ihnen fremde, Dir eigene Form zu prägen. Allerdings gilt da dann, wie hier, was (auch) Mark Knopfler singt: "You can lead a Horse to Water. But you can't make it Drink!"
Noch Fragen? Viel Glück!
Ciao...
Ich bin selbst kein Fotograf, arbeite aber seit vielen Jahren im Fotohandel in einem Filialunternehmen.
Es gibt nur sehr wenige Fotografen, die von ihrem Job leben können - deshalb arbeiten sehr viele Fotografen im Foto-Einzelhandel o.ä.
Das liegt zum einen an der wirklich groÃen Anzahl sehr guter Fotografen, zum anderen daran, dass immer mehr Menschen denken, dass sie die Fotos auch gut selbst machen können.
Wirklich viel Geld verdienen einige Werbefotografen, Konzertfotografen, aber auch in den schon erwähnten Nischen kann man Geld verdienen.
So gibt es durchaus Fotografen, die in Kindergärten, Schulen etc. Geld verdienen - aber man muà erst mal den Fuà in die Tür bekommen.
Nur insgesamt ist Fotogafie eine brotlose Kunst, egal ob mit Ausbildung oder als Studium - was nicht bedeutet, dass es nicht einige wenige in die Spitze schaffen.
Wenn Du glaubst, dass die Qualität Deiner Fotos gut genug ist, solltest Du Dich der Kritik z.B. in der Fotocommunity stellen. http://www.fotocommunity.de/
Dort gibt es wirklich ausgezeichnete Fotografen.