Suche ein Gedicht von Schiller. In diesem Gedicht spricht er (Schiller) über einen Verdamten bzw. Verfluchten Griechen. Wo kann das finden und wie ist der Name des Gedichtes.
.Die Seefahrt von Troja nach Carthago
Untertitel: Im dritten Buch der Aeneide
aus: Neue Thalia. 1792–93.
1792, Zweyter Band,
S. 298–323
Herausgeber: Friedrich Schiller
So war nun Asiens Gebieterin
von ihrer Herrlichkeit herabgesunken,
was Troja war, flog auf in Rauch und Funken,
und Priams ganzer Stamm fiel schuldlos hin.
Die Götter wollten so. Zu öden Küsten
des Auslands trieb uns ihre Warnung fort.
Noch lieh Antandrum, diese Fahrt zu rüsten,
am Fuß des Ida uns den Port.
[299]
2.
Wir sammlen uns, und alle wissen nimmer
wo nun das Schicksal hin uns reißt.
Kaum glänzt des Frühlings erster Schimmer,
als uns auf Glück Anchises segeln heißt.
Man schifft sich ein, und Abschiedszähren fließen
dem Boden – Troja stand sonst hier!
Ich nahm, mit Sohn und Volk ins Meer verwiesen,
des Hauses alte Götter noch mit mir.
3.
Weit lag vor uns ein kriegerisches Land
von Thraciern bewohnt, das, als Lykurg es zähmte,
zu gleichen Götterdienst, zum Gastrechtsband
mit Troja sich zur Zeit des Glücks bequemte.
Dorthin trug uns zuerst des Unglücks Lauf;
an seinen schlängelnden Gestaden
führt’ ich zum neuen Sitz die Mauern auf,
nach mir nennt’ ich sie Aeneaden.
[300]
4.
Für meinen Bau die Götter anzuflehen
weiht’ ich ein Opfer Dionäen;
am Ufer mußt’ ein weisser fetter Stier
dem Himmels Könige den Nacken beugen,
und von dem Hügel, nahe hier
bekränzt mit dichten Myrtensträuchen,
wollt’ ich mir nehmen, was zu decken den Altar
an grünen Zweigen nöthig war.
5.
Nicht ohn’ Entsetzen ist davon zu sprechen,
was ich itzt sah. Ich konnte kaum
den ersten Stamm aus seinen Wurzeln brechen,
so blutete der ausgerißene Baum,
und schwarze Tropfen fallen nieder
und blutig feuchten sie den Boden an.
Mir bebt’ ein kalter Schauer durch die Glieder,
indem mein Blut für Furcht gerann.
[301]
6.
Noch einmal faßt’ ich Reiß, was hier sich schlang –
ich wollte dieß Geheimniß doch ergründen –
und ziehe einen Stamm heraus – da drang
auch diesmal schwarzes blut durch seine Rinden.
Nun wend’ ich an die Nymphen dieser Flur,
an Mars, den Schutzgott, ahndungsvoll mein Flehen.
Ich möge dieses Wunder nur
nicht als ein Unglückszeichen sehen.
7.
Zum drittenmal stemmt’ ich das Knie mit an
und zog noch stärker an den Zweigen;
da stieg – soll ichs erzählen oder schweigen?
ein tiefes Aechzen dumpf zu mir heran.
Die Worte hört’ ich aus des Hügels Boden:
Vergreife nicht, Aeneas, dich an mir!
Zerfleische nicht den hier begrabnen Todten!
beflecke nicht die reinen Hände dir!
[302]
8.
Aus deinem Troja selbst entsprossen,
bin ich dir näher wohl verwandt,
und nicht aus Holz ist jenes Blut geflossen.
O, flieh das gierige, grausame Land!
Denn ich bin Polydor. In tausend Wunden
durchbohrte eine Saat von Spießen mich;
du hast sie hier noch itzt gefunden,
denn hierher pflanzten ihre Schäfte sich.
9.
Ergriffen zweyfach von Entsetzen
graust mir – der Athem stockt, zu Berge steigt das Haar!
Ach! der betrogne Priam war
so ehrlich, ins geheim mit goldnen Schätzen
einst seinen Polydorus zum Erziehn
dem Fürsten dieses Landes zu vertrauen.
Er mochte nicht auf Waffenglück mehr bauen,
und die Belagrung [...] ihn.
[303]
10.
Der Thracier sah kaum entwichen
das Waffenglück, erloschen Trojas Glanz,
so schlug er sich zum Siegertheil der Griechen,
brach Treue nun und Glauben ganz.
Das Gold war nicht so leicht dem Bösewichte
wie Polydors Ermordung zu verschmerzen –
O, was erzwingst du von den Herzen
der Sterblichen, verfluchter Gelddurst, nicht!
11.
Kaum war ich zu mir selbst gekommen,
so weiß Anchises bald, was ich gelehrt, gehört,
ich sag’ es auch dem Volk, und bald hab’ ich vernommen,
was dieses Wunder für Entschlüsse lehrt –
Einhellig ward so fort beschlossen,
itzt, nach gebrochnem Gastrechtsband
zu fliehn das trügerische Land,
und mit dem ersten Winde abzustoßen.
[304]
12.
Die Todtenfeyer bleibt doch unvergessen,
ein Hügel wird gethürmt, und ein Altar
umfaßt mit schwarzer Bind’ und traurenden Cypressen,
Trojanerinnen stehn mit aufgelöstem Haar –
Wir gießen Milch und Blut aus heil’ger Schale
dem Todten hin, und fördern seine Ruh,
und rufen dann zum leztenmale
dem Geist mit lauter Stimme zu.
13.
Als itzt vom Sturm verlassen, wogenfrey
der Ocean Vertrauen sich erregte,
nur sanfte Luft sich noch bewegte
lief alles thätig an den Strand herbey.
Das Volk wird von Begier ergriffen
sich aus dem Hafen weg zu ziehn.
Bald sahn wir uns im Offnen schiffen
das Land, die Städte vor uns fliehn.
[305]
14.
Wir sahn im Schooß des Meeres Delos liegen,
dies heilge Eyland dient’ einmal
der Nereiden Mutter zum Vergnügen,
mit Gott Neptun, der dankbar ihm befahl,
sich zwischen Gyarus und Mykon hin zu setzen;
denn bis dahin schwamm Delos frey herum;
nun ists ein festes Heiligthum,
das keine Stürme mehr verletzen.
15.
Wir landen ruhig hier; auf unsern Wegen
nach Phöbus Sitz kommt Anius entgegen;
er dient dem Gott, wie er das Volk regiert,
die Binde ehrt sein Haupt, wie es der Lorbeer ziert,
Anchises wird vom alten Freund erkannt,
zur Wohnung geh’n die Gäste Hand in Hand.
Ich seh’ den Tempel, eine Felsenmasse,
wo ich mich flehentlich vernehmen lasse:
[306]
16.
O, gieb uns Müden eine feste Stätte,
uns eine Nachwelt, eine Heimath ihr!
erhalt, Apoll, das zweyte Troja! rette
den Rest, entflohn Achilles Rachbegier!
Wo ist ein Platz für uns? wer kann es lehren?
wo geht der Weg, befiehl ihn uns, wohin?
Laß, Vater, deinen Ausspruch hören,
Begeist’re unsern Muth und Sinn.
17.
Kaum hatt’ ich so mein Bitten vorgelegt,
als auf einmal des Tempels Grund erzittert,
und sichtbarlich der Lorbeerhain sich regt,
und das Gebirg umher erschüttert.
Des Heiligthumes Inn’res thut sich auf,
ein Brüllen aus dem Dreyfuß hallet wieder;
demüthig werfen wir uns nieder,
zu unserm Ohr dringt diese Stimm, herauf:
[307]
19.
Dardanier, Geprüfte! euer Glück
wird sich nur in der Ahnen Ursitz bauen;
dorthin begebet euch zurück,
denn euch erwarten seine Auen.
Dies alte Mutterland erforschet doch;
es wird Aeneas Stamm mit Kronen
der allgemeinen Herrschung lohnen
in Kindeskindern, selbst in deren Nachwelt noch.
20.
So Phöbus. Ein Geschrey der Freude füllt die Luft:
Wo liegt die Stadt? man will es hören
wohin der Gott die Irrenden beruft,
wohin sie sollen wiederkehren.
Itzt sann Anchises tiefer nach
des Alterthumes Urgeschichten;
er rief des Volkes Häupter auf und sprach:
laßt euch von dieser Aussicht unterrichten!
[308]
Ihr schifft zu Jovis Insel fort;
dort lieget Ida’s Berg, der Stammort eurer Ahnen;
die reichsten Fluren blühen dort
in hundert Städten wohnen Unterthanen.
Selbst unserm Ahnherrn, Teucer, irret mich
nicht das Gedächtniß, ließen sich
Rhöteum’s Küsten hier zum ersten finden,
hier wünschte er sein Reich zu gründen.
21.
Hier wohnte man als noch kein Troja war,
in tiefen Thälern nur beysammen;
hier ist’s, woher uns Cybele sogar
und ihre Korybanten stammen.
Hier Ida’s Hain, des Fests verschwiegne Feyer,
das zahme Löwenpaar, womit die Göttin fährt –
Wohlan, wenn ihr des Gottes Ausspruch ehrt,
versönt die Winde! Gnossus Reich ist euer.
[309]
22.
Auch trägt die Fahrt dahin nicht weit;
habt ihr nur sonst bey Jupiter noch Gnade,
so treffet ihr von Kreta die Gestade
gewiß in dreyer Tage Zeit –
Drauf ordnet er, daß man zum Opfer schlachte,
zwey Stiere, die Neptun, Apoll bekam,
indeß man auch dem Sturm ein schwarzes Lamm,
ein weisses nur dem sanften Zephyr brachte.
23.
Idomeneus soll itzt sein Erbreich fliehn –
das sagt uns ein Gerücht; die Küste
von Kreta sey vom Feind geräumt und wüste,
man könne leere Wohnungen beziehn –
Wir laufen also aus und fliegen mit den Winden.
Das luft’ge Noxos legen wir zurück,
Oleuros, das weisse Paros schwinden,
das grünende Donys, vor unserm Blick.
[310]
24.
Wir sehn vorüberseegelnd die Cycladen
zerstreuet in dem Ocean umher
und schiffen hin an mancherley Gestaden,
und sehn beengt durch sie das Meer.
Ein Schiffsgeschrey erfrischte die Gefährten:
Fort, immer fort, nach unsrer Väter Land!
Der Wind begann noch günstiger zu werden,
und endlich traten wir auf Kreta’s alten Strand.
25.
Ich lege nun begierig hier den Grund
zur neuen Stadt, nach der das Volk verlangte;
der Name, Pergamus, mit dem sie prangte,
macht meinen Wunsch, hier zu verweilen kund,
und eine neue Burg hier zu erhöhen –
Die Schiffe werden schnell den Ufer anvertraut.
Man greift zum Pflug der Acker wird bebaut,
die Lieb’ erwacht und stiftet Ehen.
[311]
26.
Ich theilte Häußer aus, und gab’ im neuen Reiche
Gesetze schon – doch plötzlich sank herab
aus fauler Luft die fürchterlichste Seuche,
und zehrte Menschen, Bäum’ und Saaten ab.
Ein Sterbejahr für manches frohe Leben!
was blieb, trug jener Krankheit Spur,
der Hundsstern sengte weit umher die Flur
und Wies’ und Feld versagten Frucht zu geben.
27.
Zu dem Orakel, rieth Anchises an,
hin zu Apoll nach Delos umzukehren,
zu nessen abermals die Flutenbahn,
zu bitten sühnend, doch uns zu belehren:
was wohl noch sey der Leiden Ende
für uns Ermüdete! wie nur
zu ahnden unsrer Rettung Spur?
wo man itzt hin das Steuer wende?
[312]
28.
Um Mitternacht, wo alles Erdenleben
der Schlaf umfieng, lag ich noch wachend hier.
Da sah ich heil’ge Götterbilder mir
wie ich aus Troja’s Brand sie riß, vor Augen schweben.
Es blieben bey dem Glanz, der sie umfloß,
die Schützer Phrygiens mir unverborgen,
zumal umher sich Mondenlicht ergoß.
Sie redeten mich an, zur Linderung der Sorgen...
Geht noch weiter, hat nicht alles hin gepasst.
Hier der Link mit vollständigem Gedicht:
http://de.wikisource.org/wiki/Die_Seefahrt_von_Tro...
Wenn Sie versuchen, einen speziellen Kerl gewinnen sind sollten Sie diese grundlegenden Tipps http://freund.vorschlag.net/ folgen
Vielleicht möchten Sie versuchen, weil es eine Methode, die hat sehr gute Kritiken von Leuten, die Erfolg gehabt haben ist!
Titania hat dir schon geholfen. Anderes Gedicht von Schiller übert Seefahrt gibt es nicht.
*titania*
Donnerwetter, toll, was Du auf's Clever gesetzt hast.
die seefahrt von troja nach carthago stimmt, sorry hatte das falsche der unter mir hat recht!!!!
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.Die Seefahrt von Troja nach Carthago
Untertitel: Im dritten Buch der Aeneide
aus: Neue Thalia. 1792–93.
1792, Zweyter Band,
S. 298–323
Herausgeber: Friedrich Schiller
So war nun Asiens Gebieterin
von ihrer Herrlichkeit herabgesunken,
was Troja war, flog auf in Rauch und Funken,
und Priams ganzer Stamm fiel schuldlos hin.
Die Götter wollten so. Zu öden Küsten
des Auslands trieb uns ihre Warnung fort.
Noch lieh Antandrum, diese Fahrt zu rüsten,
am Fuß des Ida uns den Port.
[299]
2.
Wir sammlen uns, und alle wissen nimmer
wo nun das Schicksal hin uns reißt.
Kaum glänzt des Frühlings erster Schimmer,
als uns auf Glück Anchises segeln heißt.
Man schifft sich ein, und Abschiedszähren fließen
dem Boden – Troja stand sonst hier!
Ich nahm, mit Sohn und Volk ins Meer verwiesen,
des Hauses alte Götter noch mit mir.
3.
Weit lag vor uns ein kriegerisches Land
von Thraciern bewohnt, das, als Lykurg es zähmte,
zu gleichen Götterdienst, zum Gastrechtsband
mit Troja sich zur Zeit des Glücks bequemte.
Dorthin trug uns zuerst des Unglücks Lauf;
an seinen schlängelnden Gestaden
führt’ ich zum neuen Sitz die Mauern auf,
nach mir nennt’ ich sie Aeneaden.
[300]
4.
Für meinen Bau die Götter anzuflehen
weiht’ ich ein Opfer Dionäen;
am Ufer mußt’ ein weisser fetter Stier
dem Himmels Könige den Nacken beugen,
und von dem Hügel, nahe hier
bekränzt mit dichten Myrtensträuchen,
wollt’ ich mir nehmen, was zu decken den Altar
an grünen Zweigen nöthig war.
5.
Nicht ohn’ Entsetzen ist davon zu sprechen,
was ich itzt sah. Ich konnte kaum
den ersten Stamm aus seinen Wurzeln brechen,
so blutete der ausgerißene Baum,
und schwarze Tropfen fallen nieder
und blutig feuchten sie den Boden an.
Mir bebt’ ein kalter Schauer durch die Glieder,
indem mein Blut für Furcht gerann.
[301]
6.
Noch einmal faßt’ ich Reiß, was hier sich schlang –
ich wollte dieß Geheimniß doch ergründen –
und ziehe einen Stamm heraus – da drang
auch diesmal schwarzes blut durch seine Rinden.
Nun wend’ ich an die Nymphen dieser Flur,
an Mars, den Schutzgott, ahndungsvoll mein Flehen.
Ich möge dieses Wunder nur
nicht als ein Unglückszeichen sehen.
7.
Zum drittenmal stemmt’ ich das Knie mit an
und zog noch stärker an den Zweigen;
da stieg – soll ichs erzählen oder schweigen?
ein tiefes Aechzen dumpf zu mir heran.
Die Worte hört’ ich aus des Hügels Boden:
Vergreife nicht, Aeneas, dich an mir!
Zerfleische nicht den hier begrabnen Todten!
beflecke nicht die reinen Hände dir!
[302]
8.
Aus deinem Troja selbst entsprossen,
bin ich dir näher wohl verwandt,
und nicht aus Holz ist jenes Blut geflossen.
O, flieh das gierige, grausame Land!
Denn ich bin Polydor. In tausend Wunden
durchbohrte eine Saat von Spießen mich;
du hast sie hier noch itzt gefunden,
denn hierher pflanzten ihre Schäfte sich.
9.
Ergriffen zweyfach von Entsetzen
graust mir – der Athem stockt, zu Berge steigt das Haar!
Ach! der betrogne Priam war
so ehrlich, ins geheim mit goldnen Schätzen
einst seinen Polydorus zum Erziehn
dem Fürsten dieses Landes zu vertrauen.
Er mochte nicht auf Waffenglück mehr bauen,
und die Belagrung [...] ihn.
[303]
10.
Der Thracier sah kaum entwichen
das Waffenglück, erloschen Trojas Glanz,
so schlug er sich zum Siegertheil der Griechen,
brach Treue nun und Glauben ganz.
Das Gold war nicht so leicht dem Bösewichte
wie Polydors Ermordung zu verschmerzen –
O, was erzwingst du von den Herzen
der Sterblichen, verfluchter Gelddurst, nicht!
11.
Kaum war ich zu mir selbst gekommen,
so weiß Anchises bald, was ich gelehrt, gehört,
ich sag’ es auch dem Volk, und bald hab’ ich vernommen,
was dieses Wunder für Entschlüsse lehrt –
Einhellig ward so fort beschlossen,
itzt, nach gebrochnem Gastrechtsband
zu fliehn das trügerische Land,
und mit dem ersten Winde abzustoßen.
[304]
12.
Die Todtenfeyer bleibt doch unvergessen,
ein Hügel wird gethürmt, und ein Altar
umfaßt mit schwarzer Bind’ und traurenden Cypressen,
Trojanerinnen stehn mit aufgelöstem Haar –
Wir gießen Milch und Blut aus heil’ger Schale
dem Todten hin, und fördern seine Ruh,
und rufen dann zum leztenmale
dem Geist mit lauter Stimme zu.
13.
Als itzt vom Sturm verlassen, wogenfrey
der Ocean Vertrauen sich erregte,
nur sanfte Luft sich noch bewegte
lief alles thätig an den Strand herbey.
Das Volk wird von Begier ergriffen
sich aus dem Hafen weg zu ziehn.
Bald sahn wir uns im Offnen schiffen
das Land, die Städte vor uns fliehn.
[305]
14.
Wir sahn im Schooß des Meeres Delos liegen,
dies heilge Eyland dient’ einmal
der Nereiden Mutter zum Vergnügen,
mit Gott Neptun, der dankbar ihm befahl,
sich zwischen Gyarus und Mykon hin zu setzen;
denn bis dahin schwamm Delos frey herum;
nun ists ein festes Heiligthum,
das keine Stürme mehr verletzen.
15.
Wir landen ruhig hier; auf unsern Wegen
nach Phöbus Sitz kommt Anius entgegen;
er dient dem Gott, wie er das Volk regiert,
die Binde ehrt sein Haupt, wie es der Lorbeer ziert,
Anchises wird vom alten Freund erkannt,
zur Wohnung geh’n die Gäste Hand in Hand.
Ich seh’ den Tempel, eine Felsenmasse,
wo ich mich flehentlich vernehmen lasse:
[306]
16.
O, gieb uns Müden eine feste Stätte,
uns eine Nachwelt, eine Heimath ihr!
erhalt, Apoll, das zweyte Troja! rette
den Rest, entflohn Achilles Rachbegier!
Wo ist ein Platz für uns? wer kann es lehren?
wo geht der Weg, befiehl ihn uns, wohin?
Laß, Vater, deinen Ausspruch hören,
Begeist’re unsern Muth und Sinn.
17.
Kaum hatt’ ich so mein Bitten vorgelegt,
als auf einmal des Tempels Grund erzittert,
und sichtbarlich der Lorbeerhain sich regt,
und das Gebirg umher erschüttert.
Des Heiligthumes Inn’res thut sich auf,
ein Brüllen aus dem Dreyfuß hallet wieder;
demüthig werfen wir uns nieder,
zu unserm Ohr dringt diese Stimm, herauf:
[307]
19.
Dardanier, Geprüfte! euer Glück
wird sich nur in der Ahnen Ursitz bauen;
dorthin begebet euch zurück,
denn euch erwarten seine Auen.
Dies alte Mutterland erforschet doch;
es wird Aeneas Stamm mit Kronen
der allgemeinen Herrschung lohnen
in Kindeskindern, selbst in deren Nachwelt noch.
20.
So Phöbus. Ein Geschrey der Freude füllt die Luft:
Wo liegt die Stadt? man will es hören
wohin der Gott die Irrenden beruft,
wohin sie sollen wiederkehren.
Itzt sann Anchises tiefer nach
des Alterthumes Urgeschichten;
er rief des Volkes Häupter auf und sprach:
laßt euch von dieser Aussicht unterrichten!
[308]
20.
Ihr schifft zu Jovis Insel fort;
dort lieget Ida’s Berg, der Stammort eurer Ahnen;
die reichsten Fluren blühen dort
in hundert Städten wohnen Unterthanen.
Selbst unserm Ahnherrn, Teucer, irret mich
nicht das Gedächtniß, ließen sich
Rhöteum’s Küsten hier zum ersten finden,
hier wünschte er sein Reich zu gründen.
21.
Hier wohnte man als noch kein Troja war,
in tiefen Thälern nur beysammen;
hier ist’s, woher uns Cybele sogar
und ihre Korybanten stammen.
Hier Ida’s Hain, des Fests verschwiegne Feyer,
das zahme Löwenpaar, womit die Göttin fährt –
Wohlan, wenn ihr des Gottes Ausspruch ehrt,
versönt die Winde! Gnossus Reich ist euer.
[309]
22.
Auch trägt die Fahrt dahin nicht weit;
habt ihr nur sonst bey Jupiter noch Gnade,
so treffet ihr von Kreta die Gestade
gewiß in dreyer Tage Zeit –
Drauf ordnet er, daß man zum Opfer schlachte,
zwey Stiere, die Neptun, Apoll bekam,
indeß man auch dem Sturm ein schwarzes Lamm,
ein weisses nur dem sanften Zephyr brachte.
23.
Idomeneus soll itzt sein Erbreich fliehn –
das sagt uns ein Gerücht; die Küste
von Kreta sey vom Feind geräumt und wüste,
man könne leere Wohnungen beziehn –
Wir laufen also aus und fliegen mit den Winden.
Das luft’ge Noxos legen wir zurück,
Oleuros, das weisse Paros schwinden,
das grünende Donys, vor unserm Blick.
[310]
24.
Wir sehn vorüberseegelnd die Cycladen
zerstreuet in dem Ocean umher
und schiffen hin an mancherley Gestaden,
und sehn beengt durch sie das Meer.
Ein Schiffsgeschrey erfrischte die Gefährten:
Fort, immer fort, nach unsrer Väter Land!
Der Wind begann noch günstiger zu werden,
und endlich traten wir auf Kreta’s alten Strand.
25.
Ich lege nun begierig hier den Grund
zur neuen Stadt, nach der das Volk verlangte;
der Name, Pergamus, mit dem sie prangte,
macht meinen Wunsch, hier zu verweilen kund,
und eine neue Burg hier zu erhöhen –
Die Schiffe werden schnell den Ufer anvertraut.
Man greift zum Pflug der Acker wird bebaut,
die Lieb’ erwacht und stiftet Ehen.
[311]
26.
Ich theilte Häußer aus, und gab’ im neuen Reiche
Gesetze schon – doch plötzlich sank herab
aus fauler Luft die fürchterlichste Seuche,
und zehrte Menschen, Bäum’ und Saaten ab.
Ein Sterbejahr für manches frohe Leben!
was blieb, trug jener Krankheit Spur,
der Hundsstern sengte weit umher die Flur
und Wies’ und Feld versagten Frucht zu geben.
27.
Zu dem Orakel, rieth Anchises an,
hin zu Apoll nach Delos umzukehren,
zu nessen abermals die Flutenbahn,
zu bitten sühnend, doch uns zu belehren:
was wohl noch sey der Leiden Ende
für uns Ermüdete! wie nur
zu ahnden unsrer Rettung Spur?
wo man itzt hin das Steuer wende?
[312]
28.
Um Mitternacht, wo alles Erdenleben
der Schlaf umfieng, lag ich noch wachend hier.
Da sah ich heil’ge Götterbilder mir
wie ich aus Troja’s Brand sie riß, vor Augen schweben.
Es blieben bey dem Glanz, der sie umfloß,
die Schützer Phrygiens mir unverborgen,
zumal umher sich Mondenlicht ergoß.
Sie redeten mich an, zur Linderung der Sorgen...
Geht noch weiter, hat nicht alles hin gepasst.
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Wenn Sie versuchen, einen speziellen Kerl gewinnen sind sollten Sie diese grundlegenden Tipps http://freund.vorschlag.net/ folgen
Vielleicht möchten Sie versuchen, weil es eine Methode, die hat sehr gute Kritiken von Leuten, die Erfolg gehabt haben ist!
Titania hat dir schon geholfen. Anderes Gedicht von Schiller übert Seefahrt gibt es nicht.
*titania*
Donnerwetter, toll, was Du auf's Clever gesetzt hast.
die seefahrt von troja nach carthago stimmt, sorry hatte das falsche der unter mir hat recht!!!!