Sieg-Fried, diese Frage wurde im ZDF in Philosophie gestellt. Ich war sehr überrascht, dass Philosophen Selbstmord für unmoralisch erklärten. Schließlich kann man doch gar nicht beurteilen, wie sehr manche Menschen unter ihren Problemen leiden.
Roland, eine sehr nüchterne Betrachtung, ganz im Sinne der Philosophen.
Klaus Grinsky, er kann nicht bei den einen moralisch in Ordnung sein und bei den anderen nicht.
Update 3:Darf sich ein Mensch selbst töten?
Kant fällt ein hartes Urteil: Der Selbstmord sei „Verletzung einer Pflicht gegen sich selbst“ und die „Selbstentleibung“ ein Mord und nichts anderes. Warum schreibt Fichte im Buch Das System der Sittenlehre, dass man Leiden zu gering schätzt.
Update 5:Ich werde das Gefühl nicht los, die Gesellschaft fühlt sich bedroht, wenn von Selbstmord gesprochen wird.
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Der Weise entscheidet selbst, wann er es für richtig hält, aus dem Leben zu scheiden, wenn ich die Stoa richtig verstanden habe, ist der Selbstmord sogar der Idealfall, insofern verstehe ich die Philosophen nicht (ich habe die Sendung leider nicht gesehen), die hier mit Wertungen wie moralisch oder unmoralisch operieren.
Was ich so über die letzten Jahre hin an erfolgreichen und erfolglosen Suizid-Versuchen erlebt habe, in meinem Umfeld, stellt doch die Ausweglosigkeit wie auch die Hoffnungslosigkeit in den Vordergrund .Da spielt es keine Rolle, ob Luthers Wortschöpfungen wie „seiner selbst Mörder“(negativ besetzt, weil Mord immer mit Heimtücke und niedriger Gesinnung zu tun hat) oder die Nietzsche-Entwicklung vom „Freitod“ im Zarathustra den Suizid eher verharmlosen.
Je nach Art und Verlauf einer Depression, ist der Betreffende hinsichtlich Kurzschlussreaktionen
äußerst gefährdet. Die freie Entscheidung bleibt dadurch äußerst eingeschränkt. Hier kommt der Aspekt der Krankheit in´s Spiel.
Vielleicht sollte man gelegentlich auch auf Äußerungen aus der literarischen Szene berücksichtigen, so notierte Kafka in sein Tagebuch während eines Kuraufenthaltes, ein Zimmernachbar hatte seinem Leben ein Ende gesetzt: „Wir sind nicht Schuld an seinem Tod, aber an seiner Verzweiflung.“
Wenn sich jemand fragt warum hat jemand so etwas gemacht, wird er darauf keine befriedigende Antwort geben können. Derjenige den wir fragen möchten ist ja nicht mehr da. Die moralische Verpflichtung die wir anderen gegenüber haben müssen wir näher betrachten. Schuld auf sich geladen, indem wir nicht erkannt haben, dass es den Menschen schlecht geht, dass er nicht mehr leben will. Viele lässt der Gedanke nicht mehr los, was immer man für den Menschen empfand, es hat nicht gereicht um ihn am Leben zu erhalten.
Auf der anderen Seite, das Leben ist keine Rechnung mit Plus-Minus, wenn ich diese Rechnung aufstelle, dann habe ich keine Wertschätzung für das Leben. Man kann sagen, derjenige hat ein Leben geschenkt bekommen und wirft es einfach weg. Im sind der gesellschaftlichen Regeln, dass Leben wirft man nicht weg fremd, er missachtet sie. Ihm ist die Gesellschaft egal. Er kümmert sich nicht darum, wie es seinen engsten Freunden, seinen Kindern usw. zumutet.
Er übernimmt keine Verantwortung. Religiöse Vorstellungen, dass jetzigen Leben ist nur eine Vorbereitung für das ewige Leben. Er will den Schwierigkeiten die ihm im Diesseits beschert werden nicht auf sich nehmen. Er verabschiedet sich lieber. Er ist nicht bereit in diesem Leben ein Sinn zu suchen. Ich möchte hier niemanden verurteilen oder beurteilen, es steht jedem frei was er aus seinem Leben macht oder auch nicht. Es steht mir auch nicht zu es rein hypothetisch ohne Bewertung.
Kann sein; muß nicht!
Es kommt eben darauf an...
Beispiele:
1. Der Selbstmord des Gröfaz war sicher genau so unmoralisch, wie der ganze Kerl. Der hat es getan, um sich seiner Verantwortung nicht stellen zu müssen, der feige Psychopath.
2. Der Selbstmord eines Widerstandskämpfers dagegen, der eine Giftkapsel schluckt, bevor er gefangen genommen, gefoldert und zum Verrat gezwungen worden wäre, der ist sogar hochmoralisch.
Aristoteles argumentiert in seiner Nikomachischen Ethik andersherum: Seines Erachtens ist es das Recht eines Menschen, sich selbst zu töten – aus welchen Beweggründen auch immer. Das Problem bestehe jedoch darin, dass der Selbstmörder der Gemeinschaft, aus der er stamme, einen schweren Schaden zufüge. Selbstmord sei kein Unrecht gegen die eigene Person, wohl aber gegen die Gesellschaft.
Der Schriftsteller Albert Camus schreibt in seinem Mythos von Sisyphos: „Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Die Entscheidung, ob das Leben sich lohne oder nicht, beantwortet die Grundfrage der Philosophie.“ Doch genau auf diese so wichtige Frage findet die Philosophie bis heute keine Antwort. Am Suizid scheiden sich die Geister, es gibt so viele Meinungen wie es Philosophen gibt. Schaut man bei Seneca nach sagt er folgendes: „Gefällt dir’s, so lebe, gefällt dir’s nicht, so kannst du wieder hingehen, woher du gekommen. Um die Kopfschmerzen los zu werden, hast du schon öfters Blut gelassen. Um die Körperfülle zu mindern, wird dir zur Ader gelassen. Es ist nicht nötig, die Brust durch eine weit klaffende Wunde zu spalten: ein Messerchen genügt, den Weg zu bahnen zu jener hochherrlichen Freiheit, ein einziger Stich sichert uns die sorglose Ruhe.“ (Seneca 1993)
Platon, der die Möglichkeit des Selbstmordes, ebenso wie später Aristoteles, allerdings aus anderen Gründen, verwirft. Wir gehören nicht uns selbst, wir stehen in der Macht der Götter. Wir haben unser Leben nicht erschaffen, es wurde uns gegeben und wir dürfen es daher auch nicht vorzeitig verlassen, so die Argumentation. Der natürliche Tod, für Nietzsche der „Selbstmord der Natur“, sei ein „unfreier Tod“, ein Tod zur „unrechten Zeit, ein Feiglings-Tod. Man sollte, aus Liebe zum Leben –, den Tod anders wollen, frei, bewusst, ohne Zufall, ohne Überfall“. Man sollte „auf eine stolze Art sterben, wenn es nicht mehr möglich ist, auf eine stolze Art zu leben. Für Holbach – Atheist, Materialist und Determinist – geschieht im Leben alles aus Naturnotwendigkeit. Ein Mensch, „wenn er sich das Leben nimmt, führt eine Anordnung der Natur aus, die ihn nicht mehr existieren lassen will. Schopenhauers Paradoxie: „Alles Leben ist Leiden“, so seine Formel. Leiden, das sich daraus ergibt, dass alles Leben auf einem unersättlichen, nie zu befriedigenden Willen ruht. Aus diesem Leid verursachenden Kreislauf steige man durch die konsequente Verneinung des Willens zum Leben aus.
Es gibt so viele Meinungen wie es Philosophen gibt. Daher sind sie keine Hilfe, in dieser sehr sensiblen Frage. Jeder ist für sich selbst verantwortlich und hat die Freiheit, sein Leben so zu leben und beenden wir er will.
Ich spreche lieber von Freitod. Unmoraisch? Eher nein, aber er kann verantwortungslos gegenüber Menschen sein, die darunter (z.B. Kinder) ein Leben lang zu leiden haben oder Menschen gegenüber, die in soziale Not dadurch gestürzt werden. Letztlich aber bleibt es die Entscheidung des einzelnen, auch er hat eine Verantwortung sich selbst gegenüber.
...... zu , "Und wieder - - - mehrfach .... " Es trifft nicht nur dich, zwar nicht alle, und es gibt noch
andere " Schikanen " im Reitsport, so auch hier. Neuumstellung oder Startprobleme bei der Neu-
Gestaltung ? Es trifft natürlich Bestimmte. Seh dir unsere Melder an, sie waren vorher schon nicht
mit Zimperlichkeit gesegnet. Mich tröste ich mit dem geflügeltem Wort, " Meine S....... erkenn ich
am Gang." Da wird Erscheinen nach 4 Tagen oder nie, schon unauffällig .
... Selbstmord und Moral oder unmoralisch stoßen sich aus meiner Sicht einander ab.
Als Fragestellung wird die Frage jedoch noch gesteigert.
Anno 1945 kamen meine Eltern hier getrennt als Flüchtlinge an. Und viele verkrafteten
nicht die Ernte hier im Land. Die Ernte, die mit wehenden Fahnen und mit Stolz gesät
wurde. Unzählige Menschen hatten keine Giftkapsel, warfen ihr Leben vor dem fahrenden Zug . Freitod nannte man es damals. Und heute ? Sind es Terroristen,
die sich bewusst in den Tod stürzen ? Keiner, - oder wer sucht sie, kleine Kinder oder Greise - alleingelassen, gebraucht, missbraucht oder einfach so, nicht mehr gebraucht !... Wissen unsere Ausgewählten eigentlich welche Saat sie legen ? Nicht nur mit
Plakat und wehenden Fahnen. Nicht nur aus Laage & Rostock unsere stählernen
Kampfmaschinen mit Menschen drin.
Der Kampf mit uns mit uns , dient natürlich nicht dem Freund der jetzt schon mal
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wieder diktiert wohin Sein Wille und sein Weg uns führt.
EPILOG
Frau Maier sprach einst zu uns , " Jungs, - ihr müsst jetzt euren Schweinehund bekämpfen ! " > " Frau Maier, verzeihen sie uns, unsere Schweinehunde haben heute alle nicht unsere Namen, - oder doch ? "
7.5.'14 , danke für die Update.
Wer vor 200 Jahren Moral und Würde zur Zeit Kant diktierte, frage ich nicht.
Ich frage auch nicht nach der Würde von ZDF, die nicht nur Eva Herman öffentlich ihrer Würde für ihre Meinung fliegen lehrte. Die im Glauben an "unsere Gerichte" in allen Instanzen gegen Mauern rannte.
Wer blinden Hass - - - ? ! 7.5. deshalb, weil sich gerade im ZDF unsere Kanzlerin lachend in schwarzer Karosse mit einem Kiewer Oligarchen in Berlin zeigt.
Der seine Milliarden der "Moral seines armen Volkes" verdankt.
Selbstmord ist der größte auszuübende Egoismus.