Hallo,
ende August habe ich viele Ruten von meiner Weinrebe geschnitten, weil zu viele Seitenzweige entstanden waren. Jetzt ist ca. 100 cm lange Abschnitt am Hauptzweig ziemlich kahl.. Davor und danach sind Seitenzweige vorhanden. Wie ich nach meiner Schnittaktion gelesen habe, Schnitt von Weinreben im Herbst sei ein großer Fehler. Meine Frage: Kann ich nach dieser Schnittaktion für nächstes Jahr Erträge erhoffen?
Wie soll ich jetzt vorgehen?
Danke im voraus
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Schnittmaßnahmen
Nach der Pflanzung wird nur ein kräftiger Trieb belassen, der auf zwei Knospen zurückzuschneiden ist. Im nächsten Frühjahr wird der schwächere Trieb entfernt, der andere auf etwa die Hälfte eingekürzt. Um ein Austrocknen der empfindlichen Knospen zu verhindern, muss beim Rückschnitt über der angeschnittenen Knospe ein kleiner Zapfen von etwa 2 cm Länge stehen bleiben. Aus der obersten Knospe dieses Triebes entsteht die Verlängerung, die am Spalier anzubinden ist. Aus den restlichen Knospen sollen, in Abständen von etwa 20 cm, seitliche Triebe entstehen, die sobald sie die entsprechende Länge haben, ebenfalls am Spalier festzubinden sind. Beim nächsten Winterschnitt, der nach Beendigung der Kälte vorgenommen wird, sind diese Seitentriebe auf 2 Knospen einzukürzen, jeweils wieder mit einem Zapfen als Überstand.
Im Juni muss dann ausgelichtete werden. Dazu sind alle zu dicht stehenden Jungruten und Geiztriebe zu entfernen. Während der Blüte werden die jungen Triebe mit Bast am Spaliergerüst festgebunden, so dass die Wandfläche möglichst gleichmäßig bedeckt ist. An Trieben, die länger als etwa 80 cm geworden sind, wird die Spitze zu entfernt. Im August sind die fruchttragenden Triebe bis auf etwa 5 Blätter über der obersten Traube einzukürzen.
Grundsätzlich ist bei den Schnittarbeiten zu berücksichtigen, dass ein Schnitt dem Zweck dient, den Stock zur Bildung junger Triebe aus altem Holz zu veranlassen.
Heidi hat Recht. Ausdünnen kann man im Frühsommer, d.h. die Zweige, die keine Trauben tragen entfernen, jetzt auf gar keinen Fall. Das Holz der Rebe muss trocken sein wenn Du die Ãste entfernst. Das ist ca. Feb.-März. Man lässt den Hauptast, je nach dem ob Du einen Querast lässt, dann nur 5 pro Rebe, beim schneiden solltest Du 3-5 Augen lassen. Oder einen Haupast (aus dem Boden) dann einen Guillotineschnitt, 1 Ast nach oben, mit 5 Augen dran. Das ist je nach Land verschieden. Schneide jetzt nichts mehr weg, vielleicht kannst Du im Frühjahr noch etwas retten, mit dieser Technik. Zuviel Ãste schaden der Rebe, es gibt zwar viele Trauben, aber sie wird ausgelaugt und die Qualität der Trauben wird nicht besser.
Die Weinreben sollten niemals vor dem Frost geschnitten werden. Die Seitentriebe werden wahrscheinlich eh nicht mehr austreiben. Du kannst jetzt nur abwarten wie der Rebstock sich noch entwickelt. Möglich dass Du ihn ersetzen musst.