Na ja, in meinen Kreisen ist das jetzt nicht so das Tabuthema schlechthin.
Ich bin auch dafuer, dass Menschen selber entscheiden duerfen, wann sie sterben wollen, es ist ja schliesslich ihr Leben. (Uebrigens meine Familie ist auch christlich, aber trotzdem fuer Sterbehilfe)
Viele Menschen haben einfach einen schlechten Eindruck vom Tod, sie denken an Schmerz und Angst, aber manchmal kann es wirklich eine Erloesung sein und Menschen befreien.
Ich denke einfach, dass Menschen in dem Laufe ihres Lebens den Tod auch akzeptieren. Hast du schonmal bemerkt, dass die meisten alten Menschen kein Problem haben sich darueber zu unterhalten - Im Gegensatz zu jungen Menschen?
Deswegen denke ich, dass es die jungeren Menschen in unserer Gesellschaft sind, die das zu einem Tabuthema machen.
Das Problem ist halt, dass in Deutschland die Gesetze Verwirrung stiften, weil sie teils gegensaetzlich sind. Wie ich das verstanden habe, darf man jemandem beim Suizid helfen, aber Toetung auf Verlangen ginge nicht. Das bedeutet, dass man todkranke Menschen nur indirekt oder passiv toeten kann.
Soweit ich weiss, sollen aber neue Regelungen dazu kommen und das ist eigentlich ein gutes Zeichen und beweisst zum Teil, dass Sterbehilfe, nicht mehr ein so grosses Tabuthema ist, wie in Italien beispielsweise.
Bei der Durchfuehrung gibt es verschiedene Moeglichkeiten.
Kennst du vielleicht Jack Kevorkian (Dr.Death)?
Er hat in den 90ern ueber 100 Menschen beim Sterben geholfen und wurde dafuer in den USA auch bestraft. Wenn du etwas aelter bist, dann hast du das vielleicht mitbekommen, ich glaube, es war damals auch in Deutschland Thema.
(Uebrigens, wenn du dich fuer das Thema Sterbehilfe interessierst, dann schau dir den Film "You dont know Jack" an. Der ist sehr aktuell und sehr gut. Er handelt ueber das Leben von Kevorkian, Al Pacino spielt ihn. Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=suOl27sWwKE)
Ich zitiere mal von Wikipedia: (Durchfuehrungsvarianten, die in Deutschland nicht moeglich (illegal) waeren)
"(...) Kevorkian stellte seinen Patienten ein Gerät zur Verfügung, das eine zeitversetzte Infusion von Thiopental und Kaliumchlorid ermöglicht. Nach den ersten zwei Todesfällen dieser Art wurde ihm 1991 seine Approbation entzogen, sodass er die benötigten Substanzen nicht mehr bekommen konnte. Bei den folgenden Tötungsfällen beschaffte er den Patienten daher eine Gasmaske und einen Kanister mit Kohlenstoffmonoxid. (...)", (http://de.wikipedia.org/wiki/Jack_Kevorkian)
Weiter unten in dem Artikel steht auch noch, dass er ein Video veroeffentlich hat, indem er auf Wunsch eines totkranken Patienten ein Gift gespritzt hat.
Das alles ist aktive Sterbehilfe.
In Deutschland gibt es nur die passive und indirekte Sterbehilfe.
Zitat aus Wiki:
"(...)Passive Sterbehilfe (...) ... Unterlassen oder die Reduktion von eventuell lebensverlängernden Behandlungsmaßnahmen.(...)" -> Bedeutet zum Beispiel bei einer Person, die kuenstlich beatmet wird, dass diese Beatmung abgeschaltet wird.
"(...)Indirekte Sterbehilfe ist die in Kauf genommene Beschleunigung des Todeseintritts als Nebenwirkung z.B. einer gezielten Schmerzbekämpfung (vgl Hoerster N, Sterbehilfe im säkularen Staat 1998, S.11). Dies erfolgt in Krankenhäusern regelmäßig mit Morphin im Endstadium der Krebserkrankungen.(...)" (Zitat: http://de.wikipedia.org/wiki/Sterbehilfe)
Unsere alte Moralinstanz, christlicher Glaube genannt, hatte was dagegen, wenn sich die Glaeubigen eigenstaendig, und vor allem ohne sie zu fragen, auf den Weg zu Gott machten.
Sie sahen darin ein klares Vergehen gegen ihren Anspruch, alles und jedes, im Leben der Menschen bestimmen zu koennen... von der Wiege bis zur Bahre.
Der Suezid ist "noch" ein Tabuthema, und wird gesetzlich stark restrikt behandelt. Das wird sich aber wohl in den naechsten 20 Jahre aendern.
Das Thema ist längst nicht mehr Tabu. Nach meinen ethischen Vorstellungen gilt, wenn der Schmerz nicht mehr ertragbar und die Person nicht mehr weiter leben will. Ob jung oder alt, spielt keine Rolle sondern wie lange man starke Schmerzen ertragen muss.
Weil aktive Sterbehilfe mit Mord gleich gesetzt wird.
Und niemand unterhält sich offen über Mord.
Das ist in etwa so wie mit den Mindestlohn, der wird in Deutschland mit der einführung des Sozialismus gleich gesetzt. Und niemand unterhält sich offen darüber ... es ist ein Tabu sozialistisch zu sein, obwohl Politiker gerade mit sozialistischen themen stimmen fangen.
Ãbrigens mit mein persönlichen Vorstellungen hab ich mit aktiver Sterbehilfe kein Problem.
Ich hoffe sogar das man bei mir den Stecker zieht wenn ich soweit bin das ich selbst nicht mehr ohne Hilfe kacken kann ...
Es ist ein Tabuthema, weil immer noch viele Menschen religiös sind und es zumindest durch den christlichen, jüdischen und moslemischen Glauben geächtet wird (und bevor hier jetzt wieder einer islamistische Terroristen erwähnt, die interpretieren die Sache mit dem Märtyrertum falsch).
Vertretbar finde ich es in Fällen, in denen der Mensch durch sein hohes Alter und damit verbundene gesundheitliche Probleme oder durch eine schwere Krankheit nur noch eine sehr eingeschränkte Lebensqualität hat, z. B. dadurch, dass er ständig groÃe Schmerzen hat, und deshalb nicht mehr leben möchte. Wann dieser Punkt erreicht ist, muss natürlich jeder selbst entscheiden. In anderen Fällen, z. B. wenn die Person an Depressionen leidet, ist meiner Meinung nach eine Behandlung bei einem Psychiater vorzuziehen.
Durchführen lieÃe es sich durch das Unterlassen von lebensverlängernden MaÃnahmen oder durch eine Ãberdosis Morphium, wenn die Person dieses schon wegen ihrer Schmerzen bekommt.
Ich behalte mir das Recht vor, jederzeit mein Leben beenden zu können (keine Sorge: im Moment ist mir nicht danach).
Das gestehe ich auch jedem anderen zu. Die einzige Einschränkung, die ich mache: wer das tut, muss sich die Folgen für diejenigen vor Augen führen, die er/sie hinterlässt.
Heute, so meine Wahrnehmung, ist das gar kein Tabuthema mehr.
Was du mit dir selbst machst, ist dir überlassen, falls du keinen Mitmenschen an deinen Entscheidungen beteiligst.
Was du für andere vorschlägst oder verlangst, ist was die Ethik und ein mögliches Tabu berührt und man kann nicht durch Mehrheitbestimmungen über Einzelschicksale entscheiden. Genausowenig wie ein Einzelner bestimmen kann oder sollte, was mit der Mehrheit oder einer Minderheit gemacht werden kann. Staatliche Euthanasieprogramme sind ein Beispiel. Wer ist wert zu leben?
Was ist hohes Alter? Manche Menschen sind bereits als junge vergreist. Alte Menschen sind nicht automatisch Alzheimer Patienten oder unintelligent.
Schwere Krankheit? Wer entscheidet darüber, was schwer ist?
Politische Begriffe wie Demokratie oder Diktatur sind hier nicht angebracht. Höchstens noch religiöse Dogmen und Gesichtspunkte.
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Na ja, in meinen Kreisen ist das jetzt nicht so das Tabuthema schlechthin.
Ich bin auch dafuer, dass Menschen selber entscheiden duerfen, wann sie sterben wollen, es ist ja schliesslich ihr Leben. (Uebrigens meine Familie ist auch christlich, aber trotzdem fuer Sterbehilfe)
Viele Menschen haben einfach einen schlechten Eindruck vom Tod, sie denken an Schmerz und Angst, aber manchmal kann es wirklich eine Erloesung sein und Menschen befreien.
Ich denke einfach, dass Menschen in dem Laufe ihres Lebens den Tod auch akzeptieren. Hast du schonmal bemerkt, dass die meisten alten Menschen kein Problem haben sich darueber zu unterhalten - Im Gegensatz zu jungen Menschen?
Deswegen denke ich, dass es die jungeren Menschen in unserer Gesellschaft sind, die das zu einem Tabuthema machen.
Das Problem ist halt, dass in Deutschland die Gesetze Verwirrung stiften, weil sie teils gegensaetzlich sind. Wie ich das verstanden habe, darf man jemandem beim Suizid helfen, aber Toetung auf Verlangen ginge nicht. Das bedeutet, dass man todkranke Menschen nur indirekt oder passiv toeten kann.
Soweit ich weiss, sollen aber neue Regelungen dazu kommen und das ist eigentlich ein gutes Zeichen und beweisst zum Teil, dass Sterbehilfe, nicht mehr ein so grosses Tabuthema ist, wie in Italien beispielsweise.
Bei der Durchfuehrung gibt es verschiedene Moeglichkeiten.
Kennst du vielleicht Jack Kevorkian (Dr.Death)?
Er hat in den 90ern ueber 100 Menschen beim Sterben geholfen und wurde dafuer in den USA auch bestraft. Wenn du etwas aelter bist, dann hast du das vielleicht mitbekommen, ich glaube, es war damals auch in Deutschland Thema.
(Uebrigens, wenn du dich fuer das Thema Sterbehilfe interessierst, dann schau dir den Film "You dont know Jack" an. Der ist sehr aktuell und sehr gut. Er handelt ueber das Leben von Kevorkian, Al Pacino spielt ihn. Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=suOl27sWwKE)
Ich zitiere mal von Wikipedia: (Durchfuehrungsvarianten, die in Deutschland nicht moeglich (illegal) waeren)
"(...) Kevorkian stellte seinen Patienten ein Gerät zur Verfügung, das eine zeitversetzte Infusion von Thiopental und Kaliumchlorid ermöglicht. Nach den ersten zwei Todesfällen dieser Art wurde ihm 1991 seine Approbation entzogen, sodass er die benötigten Substanzen nicht mehr bekommen konnte. Bei den folgenden Tötungsfällen beschaffte er den Patienten daher eine Gasmaske und einen Kanister mit Kohlenstoffmonoxid. (...)", (http://de.wikipedia.org/wiki/Jack_Kevorkian)
Weiter unten in dem Artikel steht auch noch, dass er ein Video veroeffentlich hat, indem er auf Wunsch eines totkranken Patienten ein Gift gespritzt hat.
Das alles ist aktive Sterbehilfe.
In Deutschland gibt es nur die passive und indirekte Sterbehilfe.
Zitat aus Wiki:
"(...)Passive Sterbehilfe (...) ... Unterlassen oder die Reduktion von eventuell lebensverlängernden Behandlungsmaßnahmen.(...)" -> Bedeutet zum Beispiel bei einer Person, die kuenstlich beatmet wird, dass diese Beatmung abgeschaltet wird.
"(...)Indirekte Sterbehilfe ist die in Kauf genommene Beschleunigung des Todeseintritts als Nebenwirkung z.B. einer gezielten Schmerzbekämpfung (vgl Hoerster N, Sterbehilfe im säkularen Staat 1998, S.11). Dies erfolgt in Krankenhäusern regelmäßig mit Morphin im Endstadium der Krebserkrankungen.(...)" (Zitat: http://de.wikipedia.org/wiki/Sterbehilfe)
Unsere alte Moralinstanz, christlicher Glaube genannt, hatte was dagegen, wenn sich die Glaeubigen eigenstaendig, und vor allem ohne sie zu fragen, auf den Weg zu Gott machten.
Sie sahen darin ein klares Vergehen gegen ihren Anspruch, alles und jedes, im Leben der Menschen bestimmen zu koennen... von der Wiege bis zur Bahre.
Der Suezid ist "noch" ein Tabuthema, und wird gesetzlich stark restrikt behandelt. Das wird sich aber wohl in den naechsten 20 Jahre aendern.
die Kirche ist gegen Sterbehilfe.
ist natürlich ein sensibles thema
aber ich lass mir von niemanden vorschreiben wann oder wie ich mich verdrücke. wenn ich will dann tschüss
Das Thema ist längst nicht mehr Tabu. Nach meinen ethischen Vorstellungen gilt, wenn der Schmerz nicht mehr ertragbar und die Person nicht mehr weiter leben will. Ob jung oder alt, spielt keine Rolle sondern wie lange man starke Schmerzen ertragen muss.
http://www.google.ch/#hl=de&source=hp&biw=1618&bih...
Warum ?
Weil aktive Sterbehilfe mit Mord gleich gesetzt wird.
Und niemand unterhält sich offen über Mord.
Das ist in etwa so wie mit den Mindestlohn, der wird in Deutschland mit der einführung des Sozialismus gleich gesetzt. Und niemand unterhält sich offen darüber ... es ist ein Tabu sozialistisch zu sein, obwohl Politiker gerade mit sozialistischen themen stimmen fangen.
Ãbrigens mit mein persönlichen Vorstellungen hab ich mit aktiver Sterbehilfe kein Problem.
Ich hoffe sogar das man bei mir den Stecker zieht wenn ich soweit bin das ich selbst nicht mehr ohne Hilfe kacken kann ...
Es ist ein Tabuthema, weil immer noch viele Menschen religiös sind und es zumindest durch den christlichen, jüdischen und moslemischen Glauben geächtet wird (und bevor hier jetzt wieder einer islamistische Terroristen erwähnt, die interpretieren die Sache mit dem Märtyrertum falsch).
Vertretbar finde ich es in Fällen, in denen der Mensch durch sein hohes Alter und damit verbundene gesundheitliche Probleme oder durch eine schwere Krankheit nur noch eine sehr eingeschränkte Lebensqualität hat, z. B. dadurch, dass er ständig groÃe Schmerzen hat, und deshalb nicht mehr leben möchte. Wann dieser Punkt erreicht ist, muss natürlich jeder selbst entscheiden. In anderen Fällen, z. B. wenn die Person an Depressionen leidet, ist meiner Meinung nach eine Behandlung bei einem Psychiater vorzuziehen.
Durchführen lieÃe es sich durch das Unterlassen von lebensverlängernden MaÃnahmen oder durch eine Ãberdosis Morphium, wenn die Person dieses schon wegen ihrer Schmerzen bekommt.
Das gibt es. Sie muss es Schriftlich vereinbart haben. ZB miit euch. Oder Notar.
Ich behalte mir das Recht vor, jederzeit mein Leben beenden zu können (keine Sorge: im Moment ist mir nicht danach).
Das gestehe ich auch jedem anderen zu. Die einzige Einschränkung, die ich mache: wer das tut, muss sich die Folgen für diejenigen vor Augen führen, die er/sie hinterlässt.
Heute, so meine Wahrnehmung, ist das gar kein Tabuthema mehr.
Was du mit dir selbst machst, ist dir überlassen, falls du keinen Mitmenschen an deinen Entscheidungen beteiligst.
Was du für andere vorschlägst oder verlangst, ist was die Ethik und ein mögliches Tabu berührt und man kann nicht durch Mehrheitbestimmungen über Einzelschicksale entscheiden. Genausowenig wie ein Einzelner bestimmen kann oder sollte, was mit der Mehrheit oder einer Minderheit gemacht werden kann. Staatliche Euthanasieprogramme sind ein Beispiel. Wer ist wert zu leben?
Was ist hohes Alter? Manche Menschen sind bereits als junge vergreist. Alte Menschen sind nicht automatisch Alzheimer Patienten oder unintelligent.
Schwere Krankheit? Wer entscheidet darüber, was schwer ist?
Politische Begriffe wie Demokratie oder Diktatur sind hier nicht angebracht. Höchstens noch religiöse Dogmen und Gesichtspunkte.