"Geringverdiener büßen drastisch an Einkommen ein" titelt
die ZEIT und beschreibt nüchtern eine Entwicklung, die
Politik und Wirtschaft den Missbrauch von Macht nachweist.
"Die Nettolöhne von Geringverdienern sind seit der
Jahrtausendwende preisbereinigt stark gesunken.
In den unteren Einkommensgruppen betragen die
Einbußen zwischen 16 und 22 Prozent."
"Die Wirtschaft ist seit der Jahrtausendwende ordentlich gewachsen",
sagte der DIW-Ökonom Markus Grabka der Berliner Zeitung.
Die Gewinne und Vermögenseinkommen seien "insgesamt sogar
kräftig gestiegen" (.. was im übrigen die Untertreibung des Jahres
ist - die Steigerung des Reichtums der Reichen ist längst sagen-
haft).
Und die traurige Schlussfolgerung ist klar: "Die soziale Kluft
in Deutschland wächst stetig und unaufhörlich."
Wann wird immer mehr Gewalt - und sie wird bei den
Jugendlichen beginnen - Menschen in ihrem Leben
gefährden ??
Wie kann es sein, dass ein Reichtum, der NIEMANDEM
nützt (weil jene sehr viel mehr haben, als sie je ausgeben
können) soviel SCHADEN anrichten darf ??
Wie kann es sein, dass eine FDP die Menschen verhöhnt
und verlacht - in dem sie Steuersenkungen für Gering-
verdiener und Bezieher mittl. Einkommen fordert - eine
Entlastung aber nur bei den Besserverdienenden rele-
vant feststellbar ist ??
Wann ist die explosive Sprengkraft erreicht, die aus
der wachsenden sozialen Kluft resultieren muss ??
http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-07/geringverdie...
Update:... arbeitet, für die es kaum noch Platz in der Gesellschaft gibt.
@paradox ich habe in den letzten Jahren zunehmend Menschen
kennengelernt, die still und leise am Rande einer egozentrierten
Gesellschaft zugrunde gegangen sind.
Und das wirklich Schlimme ist, dass die Hoffnung nur klein
ist, dass sich genau in den Bereichen menschl. Lebens
etwas ändert, wo Du mit Deinem Bericht aus Deiner Realität
den Finger in die schmerzende Wunde legst.
Soviel für den Moment für diesen Abend - es bleibt mir nur,
Dir für Deine tiefen Einblicke in bundesdeutsche/europ. Realität
an den Steuern all' jener LKW's zu danken, die den Luxus
in den heute noch gelebten Alltag der Menschen bringen.
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Es wird noch Jahre dauern, wenn dieser Punkt überhaupt jemals erreicht werden sollte, da es niemandem so schlecht geht, als dass er nicht noch jemanden findet, der tiefer am Boden liegt. Im Zweifel ist für ausreichend Unterhaltung gesorgt.
Aber ich will das mal an einem konkreten Beispiel beleuchten, in einem Bereich, in dem ich, wie ich meine, mich ganz gut auskenne und der explizit für diese Einkommensverluste stehen kann - meinen eigenen Berufsstand.
Als LKW-Fahrer in Deutschland fühlt man sich in der Regel als das Letzte, und keine Gewerkschaft kümmert sich um deren Belange. Tarifverhandlungen fanden letztmalig, wie ich gelesen habe, in den frühen achtziger Jahren statt, also zu einer Zeit, als ich noch zur Schule ging. Damals allerdings war es noch ein angesehener Beruf, und viele alte Fahrer erinnern sich noch an die Zeiten, als man gutes Geld für gute Arbeit verdiente. Dann begann die große Gängelung, immer neue Vorschriften, Entmündigung durch technische Einbauten, Kontrollmaßnahmen, die inzwischen kaum noch etwas mit den Sozialvorschriften, um die es ursprünglich mal ging, zu tun haben. Der Tacho wurde digital, und zeichnet jedes Fahrmanöver, sämtliche Fahrzeiten, sämtliche Pausen für ein Jahr auf, die Fahrerkarte wurde eingeführt und muss alle fünf Jahre neu beantragt werden. Verpasse ich den Termin nach fünf Jahren, zeichnet der Tacho das Fahren ohne gültige Fahrerkarte auf, das heißt, genaugenommen begehe ich also eine strafbare Handlung. Inzwischen kann europaweit geahndet werden, das heißt, wenn ich in Schweden eine halbe Stunde überziehe, um die Fähre zu erreichen und aus irgendwelchen Gründen drei Wochen später in Ungarn zu tun habe, kostet das je nach Laune (und der Bestechlichkeit) eines kontrollierenden ungarischen Polizisten 4000 - 5000€. Ein Freund von mir wurde in Kroatien mit Gefängnis bedroht, weil er irgendein erforderliches Papier nicht dabei hatte. Man könnte meinen, dass das Gründe genug sind, sich endlich dagegen zu wehren, aber wer erinnert sich an die letzten Streikmaßnahmen deutscher LKW-Fahrer?
Es gab in den frühen 2000der Jahren mal Versuche in dieser Richtung, welche Angst sie vor uns hatten, zeigte sich am damaligen Bundesinnenminister Schily, der uns mit BGS und Panzern drohte. Das heißt, die Kraft ist da, sie wird nur nicht genutzt.
Wie so viele in Deutschland, stehen wir in der Regel als Einzelkämpfer da, wir versuchen zurechtzukommen, bekommen bei jedem Polizeiwagen Bauchschmerzen, aber das war es auch schon.
Es ist schon einige Jahre her, da lauschte ich über CB-Funk dem Gespräch mehrerer Kollegen auf der A2 Höhe Braunschweig. Es war im Prinzip das Übliche, die Ungerechtigkeit im Allgemeinen, Kontrollwillkür, unendliche Überholverbote und nervtötende PKW-Fahrer, die uns auch noch belehren wollen, wie man einen LKW zu fahren hat. Damals war es üblich, dass solche Gespräche in Stoßseufzern endeten, "Ach ja, wir müssten uns einig sein, wir bräuchten eine Gewerkschaft etc." Knapp eine halbe Stunde später auf einen Stau zukommend, hörte ich die gleichen Stimmen sich wüst beschimpfen, es ging ums Überholen und wer wen jetzt reinlassen muss oder auch nicht. Das war es dann auch schon wieder mit der Einigkeit.
Wie gesagt, ich beschreibe das nur aus der Sicht eines LKW-Fahrers, die sich anbietende Verallgemeinerung überlasse ich euch.
Im Frühsommer 2010 entsann sich auch die Großgewerkschaft Verdi dieser ungeliebten Klientel, zumal es Versuche gab, eine reine LKW-Fahrergewerkschaft nach dem Vorbild der GdL zu gründen. Also verkündeten ihre Vertreter, dass sie sich im Herbst verstärkt um LKW-Fahrer kümmern wollte, was ich mir dann so vorstellte, wie jenes klägliche Häufchen Ende der Neunziger, das mit einem Transparent "Sklaven wehrt euch!" über den Autohof Schwarmstedt stapfte und auch die, die eigentlich nur ihren Pause machten, kurzerhand zu Warnstreikenden erklärte. Das war zwar albern, aber immerhin, es war ein Versuch.
Im Herbst 2010 stellte sich jedoch heraus, dass Verdi Dringendes zu tun hatte, denn die Bundesbank wollte sich verkleinern und das bedeutete für ein paar Bundesbanker, dass sie zukünftig woanders hätten arbeiten müssen. Also ging die Gewerkschaft erst einmal mit diesen in Frankfurt demonstrieren, Bsirske hielt eine flammende Rede ja und die LKW-Fahrer? Was? Ach die...
Je mehr Zeit vergeht, desto mehr nähern wir uns der Vergangenheit, so fühle ich zumindest. Die Schulen werden immer schwieriger, Kinder und Jugendliche haben weniger Perspektiven, Geld, Status und Marke stehen wieder mehr im Vordergrund.
Die Kluft zwischen Arm und Reich ist jetzt schon in Deutschland sehr hoch und es kommt mir so vor, als ob "Hartz4", also "arm sein" in Deutschland als asozial angesehen wird und rutscht man erst darein, ist es schwer diesen Titel wieder loszubekommen.
Wann.. sich die armen Menschen wehren werden?? ... zu spaet!.. leider.
Ich gebe dir natuerlich in allen Punkten recht. Der Reichtumszuwachs der Reichen geht in Richtung Obszoenitaet und ins Irreale (Die Vorstaende der DAX notierten Firmen verdienen heute im Schnitt 22% mehr als vor der "Krise") Hedge-Fond Manager verdienen 100 Millionen Dollar ... pro Woche! Fussballer locker 1 Million pro Monat .. bezahlt groesstenteils aus den Werbe-Etat der Firmen.... die sich das Geld dann wieder beim Kaeufer holen)
Warum aber ..zu spaet?
Guck dir mal die Liste an.
http://www.welt-in-zahlen.de/laendervergleich.phtm...
Die Fruchtbarkeitsrate in Niger ist (Aids und Kindersterblichkeitsbereinigt 7.46 (d.h. jede Faru hat im Schnitt 7.46 Kinder die bis ins Erwachsenenalter kommen) Einwohnerzahl Niger (das aermste Land der Welt heute ca 15 Millionen.. 2050 ca 58 Millionen).. oder Afghanistan heute 31 Millionen in 2050 bei Fertilitetsrate von 6.69 ca 75 Millionen..usw..
siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Staaten_und...
Diese Laender leben heute bereit in tiefster Armut.. kommen noch mehr Menschen dazu, werde sie bestimmt nicht reicher werden.. und die landwirtschaftlichen Produkt werde sich auch nicht auf wundersame Weise vermehren. Ich denke nicht, dass diese hungerne Bevoelkerung in ihren Laendern ausharren wird, um langsam aber sicher zu verhungern. Eher klopfen die bei uns an die Tuer und lassen unsere heutigen "Armen" als "Reich" erscheinen.
Was wir brauchen ist ein Systemwechsel.. weg vom egozentrischen Raubtier-Kapitalismus" hin zu einem globalen Versorgungs und Nutzungs-System.
So wies im Moment laeuft.. laufen wir voll gegen die Wand.
Eine Klasse an sich ist noch lange keine Klasse für sich.
Und damit das so bleibt, wird auch immer kräftig für Spaltung "der kleinen Leute" von Seiten der Mächtigen gesorgt.
Sarazzin neulich in Kreuzberg war in dieser Hinsicht doch eine gelungene Inszenierung, so im "Sommerloch". So rein zufällig waren da viel Medien vor Ort.
Die "Zeit" weint doch nur Krokodilstränen - diese Zeitung ist genauso systemimmanent wie die "Bild", nur ein etwas gebildeteres Klientel ansprechend.
Die Botschaften sind ähnlich.
Nachtrag: Ich bin mehr als einmal gegen die Agenda 2010 und Einführung von Hartz4 auf die StraÃe gegangen - fanden viele Leute gut, mit gegangen sind zu wenig - mein Nachbar könnte mich ja sehen :-((
" So was kann man nur mit Euch Deutschen machen", hat mir mal ein Däne gesagt. Ich konnte ihm nicht widersprechen und hab mich geschämt.
Wenn sie sich wehren bekommen sie garnichts mehr!
Politiker bauen sich lieber Tempel in Form von Bahnhöfen, wer dagegen protestiert wird behandelt wie ein Schwerstkrimineller.
NPDler bekommen hingegen Polizeieskorten auf ihren Demos.
Du darfst sagen was du willst, solange es nicht das Staatskapital zerstört
In der Annahme, dass du jetzt keine aufreisserischen Parolen hören möchtest, sage ich dir
es langt nicht, wenn Ungerechtigkeit herrscht,
es langt nicht, wenn fetten Gänsen der A**** geschmiert wird,
es langt nicht, wenn die Schere so weit auseinander geht, dass man die beiden Enden nicht mehr erkennen kann,
es langt nicht, Mitleid zu bekunden und trotzdem alle Schlupflöcher zu kennen,
es langt auch auf der Gegenseite nicht,
zu entbehren,
zu erahnen, was da läuft,
zu schimpfen, zu klagen,
im Kleinen renitent zu sein.
Du wirst es nicht gerne hören, aber es ist der Lauf der Dinge....
bis zum Unerträglichkeitspunkt....
aber damit nicht genug, denn wenn es eine Ende gibt,
dann wird es nur die Schicht wechseln,
denn meiner Meinung nach schaut
jeder erst einmal nach dem eigenen Vorteil.
Lichtpunkt am Horizont ist da nur :
Wenn du das Schlechte erfahren hast, dann kannst du empathisch handeln.
Ãbel ist : Nach einer oder zwei Generationen geht dieses Spielchen von vorne los.
Ganz ehrlich :
von daher bin ich echt froh, nicht vermögend zu sein,
denn ich raff es wenigstens noch :)
Nachtrag sofort :
Betrachte mal das Wort 'Umwälzung'...verändert sich da was ? ...auÃer der Position ?
Einen allgemeinen Aufstand würde ich in Deutschland erstmal nicht befürchten, aber wie heiÃt es so schön: Geschichte wiederholt sich. Die immernoch andauernde Wirtschaftskrise führt dazu, dass es den Menschen schlechter geht und dann radikalisieren sie sich. Man sieht es an Wahlen innerhalb der EU Staaten, dass wieder vermehrt Rechte gewählt werden. In Deutschland kann das auch passieren, denn je schlechter es den Menschen geht (und je weniger Bildung sie haben) umso eher will man einfache Lösungen, die Radikale (links oder rechts spielt dabei eigentlich keine Rolle) anbieten. Ich würde mal sagen, noch vier Jahre Politchaos nach 2013 und ein Zusammenbruch von Amerika und/oder der Euro Zone und wir sind wieder im Jahr 1929.
bitte wie sollen sich arme menschen wehren ?
die haben keine lobby und ihre rechte wurden undemokratisch beschnitten.
alle werden in die gleiche ecke gestellt, faul und arbeitsscheu !
was in unserem so reichen land abgeht, ist für die politiker sowie die industrie einfach nur beschämend.
ich würde mir persönlich wünschen, dass das volk an einem strang zieht denn einigkeit macht stark.
auch sollte jeder wissen, dass er ganz schnell in das menschenverachtende hartz IV abrutschen kann.
Soziale Kluft - gut gesagt. Auch reiche Menschen können rasch viel bzw. alles verlieren. Es hilft nicht viel, bzw. es ist eigentlich unmöglich, sich zu wehren. Gegen wen und gegen was? In den Ländern der Dritten Welt sind die sozialen "Kluften" noch viel gröÃer, und das seit Jahrzehnten oder länger. Nichts, abosolut nichts geschieht von Seiten der Armen, was ihre Lage grundlegend verbessern könnte.