Wenn ich morgens in der Bäckerei stehe und von einer wildfremden Frau strahlend begrüßt werde, empfinde ich die Situation als sehr verstörend, wenn mir hingegen die Dame an der Biomarktkasse unfreundlich das Wechselgeld raus gibt, fühle ich mich wesentlich wohler.
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Das hängt vom Umfeld ab.
Bei einer Person, mit der ich ansonsten nichts zu tun habe (z.B. den Kellner im Restaurant oder die Verkäuferin im Supermarkt) wünsche ich mir tatsächlich unehrliche Freundlichkeit, da mir da weitgehend egal ist, ob sie einen schlechten Tag hatten oder nicht. Natürlich sollte die Freundlichkeit aber nicht zu aufgesetzt bzw gekünstelt sein.
Bei nahen Bekannten dagegen wünsche ich mir eher ehrliche Unfreundlichkeit, da ich ja die tatsächliche Meinung und das Gefühlsleben dieser Personen kennen möchte. Zwar können so leichter kurzfristige Konflikte entstehen, langfristig vermeidet man so aber größere Probleme.
Freundlichkeit ist immer angenehmer, auch wenn sie nur gespielt ist. Übrigens wächst sowas auch von außen nach innen: Wer eine Weile grinst, bekommt tatsächlich bessere Laune - und wer andauernd eine Fluppe zieht ...
Die wildfremde Frau in der Bäckerei kann auch einfach nur gute Laune haben.
Das hat ja nichts mit Unehrlichkeit zu tun.
Freundliche Menschen mag ich lieber.
Aber ich mag nicht angelogen werden.
Wer in die Freundlichkeit einer Frau, die gutgelaunt einen Gutenmorgengruss entbietet, voellig grundlos Unehrlichkeit hineininterpretiert und sich stattessen in Gegenwart einer muffig gelaunten Kassiererin besser fuehlt, hat ein echtes Problem.
Und wie kommst du darauf dass Freundlichkeit immer unehrlich ist?
Ich bin auch immer freundlich wenn ich anderen begegne, lächle freundlich und grüße nett - und dies weil ich es gerne mache und weil ich gerne freundlich bin - das hat nichts mit unehrlich zu tun.
Aber wenn es dir lieber ist kann ich in diesem einen Ausnahmefall zu dir auch gerne, trotz allerbester Laune, meine ehrliche Freundlichkeit unterdrücken und bin, nur für dich jetzt mal unehrlich unfreundlich: "na du Motzbacke, hast wohl schlecht geschlafen! Wenn du dich schon über nette Leute aufregst dann geh doch am besten direkt wieder ins Bett und schlaf weiter bis dein Muffelzwerg ausgeschlafen ist!"
Na??? War das unfreundlich genug? Fühlst dich jetzt hoffentlich besser ;)
Wünsche dir noch einen schönen Tag mit Sonne im Herzen!
Dann backe deine Bio Brötchen selber und schließe dich ein!
Ich meine : Die meisten Menschen verhalten sich in Alltagssituationen entsprechend der geltenden Konventionen .. und das bedeutet für Verkaufspersonal in einem Ladengeschäft , aber auch für das Personal imn Büroberufen mit Kundenverkehr, dass man dem Kunden ... freundlich und höflich gegenübertritt ....und ich finde das auch wesentich angenehmer, wei mich die aktuelen Launen und Befindlichkeiten all dieser Menschen, mit denen ich kurzzeitigen Umgang habe / haben muss , überhaupt nicht interessieren .
.. und ich selbst bin wohl auch nicht permanent so tiefgründig, als dass ich mir dauernd Gedanken machen würde, wie sich mein Gegenüber gerade fühlt ... oder in welcher Gemütsverfasssung er/sie ist .
Tiefsinnige Befindlichkeitsanalysen betreibe ich allenfalls in meinem engsten Umfeld .... weil bei allen anderen kann ich an deren Gemütsverfassung oder deren Ursachen ohnehin nix ändern .
Gegen beides kannst Du nichts machen, begenet es Dir.
Also was soll's?
Im Zweifelsfall ist mir ehrliche Unfreundlichkeit lieber, denn dann weiß ich wenigstens, woran ich bin. Geheuchelte Freundlichkeit ist natürlich angenehmer, aber völlig wertlos.
Geschäftsmäßige Freundlichkeit kann man lernen.
Die emotionale Dissonanz des Servicesklaven kann man als Kunde ja wohl verlangen.
Dieses Verhalten haben die Amerikaner in der Sklaverei gelernt. Und übernommen.
Wir sollten es ihnen gleichtun.