Der Ausbildungsgang der Pfarrer/innen ist in den der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehörenden evangelischen Landeskirchen im Grundsatz einheitlich geregelt:
1.) Universitäts-Studium mit anschließendem 1.Examen bei der jeweiligen Landeskirche, dessen Ordnung und Anforderungen von der Kirchenleitung bzw. einer von dieser beauftragten Kommission ausgearbeitet worden sind. Die Prüfungen werden von Universitätsprofessoren, Landes- bzw. Oberkirchenräten oder auch wissenschaftlichen Mitarbeitern kirchlicher Institute abgenommen. Das 1.Examen ist also die erste Hürde, die zu nehmen ist.
2.) Es folgt das Vikariat, das heute 2 1/2 Jahre lang ist, das aus einer praktischen Ausbildung in einer Gemeinde unter der Leitung eines/einer der dort amtierenden Pfarrer/innen und kirchlichen Blockseminaren und Kursen besteht und mit dem 2.Examen, wiederum bei der Landeskirche, endet.
3.) Anschließend bekommt man - wenn man eine bekommt, dazu gleich mehr - eine Stelle als "Pfarrer/in im Entsendungsdienst," wie es in der Westfälischen Landeskirche heißt; früher sagte man "Hilfsprediger." Zu Beginn dieser zwei Jahre dauernden Tätigkeit wird man durch den jeweiligen Superintendenten (Leiter des jeweiligen Kirchenkreises = mittlere Verwaltungsebene der Landeskirche) ordiniert, d.h. mit dem "Dienst an Wort und Sakrament" beauftragt. Diese Ordination ist keine Weihe wie in der katholischen Kirche, die den Pfarrer zum Priester macht und über die "normalen" Gläubigen hinaushebt, sondern eine Beauftragung. Grundsätzlich gehört es dabei zur Aufgabe der Superintendenten, die die leitenden Vertreter der Landeskirche in ihrem jeweiligen Kirchenkreis sind, die Eignung der jeweiligen Kandidat/inn/en zur Ordination und zum Pfarramt zu beurteilen (was theoretisch im Extremfall auch zu einer Verweigerung der Ordination führen könnte).
4.) Nach dem Ende der Zeit als "Pfarrer/in im Entsendungsdienst" kann man sich um eine Planstelle bewerben. Wenn man das erste Mal von einem Presbyterium (Kirchenvorstand) bzw. dem entsprechenden Leitungsgremium einer kirchlichen Einrichtung in eine Pfarrstelle gewählt worden ist, wird man von der Landeskirche in das Beamtenverhältnis übernommen.
Trotz grundsätzlich einheitlicher Regelungen gibt es jedoch im Detail durchaus auch Unterschiede zwischen den Landeskirchen. So gibt es beispielsweise Landeskirchen, in denen die Kirchenleitungen in einem gewissen Umfang das Recht haben, Pfarrstellen zu besetzen.
Auch die Personalsituation und Personalpolitik ist in den verschiedenen Landeskirchen zum Teil recht unterschiedlich. Die Westfälische Landeskirche hat in den 90er Jahren weitaus mehr Pfarrernachwuchs gefördert und herangezogen, als sie bezahlen konnte, und daraufhin, als ihr das klar wurde, den Zugang zum Pfarrerberuf sehr erschwert und mit großen Hürden versehen. Jahrelang galt die sogenannte "Zwei-Drittel-Reglung," d.h.: beim 1.Examen wurde das erste Drittel der Kandidaten ausgesiebt, beim 2.Examen das zweite Drittel. Daß insgesamt zwei Drittel rausfliegen, war damit von vornherein Planziel. Fernerhin wurde ein sogenanntes "Assessement-Center" eingeführt, in dem angehende Pfarrer/innen in einem Gespräch auf ihre persönliche Eignung hin geprüft und begutachtet werden. Ich kenne Leute, die dort am Ende des gesamten Ausbildungsganges durchgefallen sind (was für sie bedeutete, daß all die Jahre ihrer Ausbildung incl. Wartezeiten weitgehend "für die Katz" waren und sie mit Anfang 30 eine völlig neue berufliche Perspektive entwickeln mußten). Nach welchen Kriterien dort geurteilt wird, ist mir nicht so ganz klar. Von Betroffenen, die mehr mit diesen Dingen zu tun haben als ich, wurde mir gesagt, daß in den Assessement-Centern zum Teil Leute über die berufliche Zukunft junger Theologen entscheiden, die selber eine eher fragwürdige Laufbahn hinter sich haben und anderswo "nichts geworden" sind.
All diese Regelungen haben viele junge Theologen geradezu traumatisiert und so abschreckend gewirkt, daß es jahrelang kaum noch Theologiestudenten gab und die Landeskirche inzwischen wieder verstärkt Pfarrernachwuchs zu fördern und junge Leute zum Theologiestudium zu motivieren versucht.
Die Entscheidung, wer Pfarrer / Pfarrerin wird von mehreren getroffen.
Das sind erst einmal die Bewerber. Evangelische Theologie zu studieren, ist mit groÃem Anstrengungen im Bereich alte Sprachen verbunden. Das muss man schon einmal mögen, sonst wird das nix.
AuÃerdem muss man bereit sein in einem sehr öffentlichen Beruf zu arbeiten, wo die eigene Familie permanenter Beobachtung ausgesetzt ist. Auch das muss man mögen, denn nicht umsonst scheitern bemerkenswert viele Pfarrersehen.
Die zweite Gruppe von Entscheidern ist die Kirchenleitung, die durch ihre Prüfungs- und Ausbildungsordnung ein Schüttelsieb entworfen hat, wen sie mag und wen nicht.
Und schlieÃlich haben die Gemeinde ein stärkeres Mitspracherecht als bei den Katholiken. Wenn eine Gemeinde einen Theologen / eine Theologin nicht haben will, kann sie diese ablehnen. Das bedeutet für den Betroffenen unter Umständen die Arbeitslosigkeit.
die evangelischen priester oder besser gesagt pastoren werden ordiniert - sie müssen eine lehre durchwandern - die müssen richtig arbeiten für den job
nicht so wie bei den katholischen - ne weihe und gut
nein da geht es echt zur sache
bin zur zeit seelsorger und laienprediger - bis ich meine ordination bekomme können noch viele jahre ins land gehen
Priestertum war ursächlich mit Opferung verbunden. Juden haben seit dem 1. Jh. keine Priester mehr.
Eine Ausnahme ist mit dem Aaronitischen Segen. Dieser wird im Priesteramt gesprochen. In der Regel ist in dem Spruch nicht Gott über den Menschen, sondern zugewandt.
Für Katholiken ist die Eucharistie Opferung. Deshalb wahrscheinlich auch die Begriffe.
Gemäà Mose sollte das ganze Volk Priester sein. Ich denke eher nicht an Opfer, wenn ich ausatme, damit Pflanzen zurückgebe, was sie mir gegeben haben.
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Der Ausbildungsgang der Pfarrer/innen ist in den der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehörenden evangelischen Landeskirchen im Grundsatz einheitlich geregelt:
1.) Universitäts-Studium mit anschließendem 1.Examen bei der jeweiligen Landeskirche, dessen Ordnung und Anforderungen von der Kirchenleitung bzw. einer von dieser beauftragten Kommission ausgearbeitet worden sind. Die Prüfungen werden von Universitätsprofessoren, Landes- bzw. Oberkirchenräten oder auch wissenschaftlichen Mitarbeitern kirchlicher Institute abgenommen. Das 1.Examen ist also die erste Hürde, die zu nehmen ist.
2.) Es folgt das Vikariat, das heute 2 1/2 Jahre lang ist, das aus einer praktischen Ausbildung in einer Gemeinde unter der Leitung eines/einer der dort amtierenden Pfarrer/innen und kirchlichen Blockseminaren und Kursen besteht und mit dem 2.Examen, wiederum bei der Landeskirche, endet.
3.) Anschließend bekommt man - wenn man eine bekommt, dazu gleich mehr - eine Stelle als "Pfarrer/in im Entsendungsdienst," wie es in der Westfälischen Landeskirche heißt; früher sagte man "Hilfsprediger." Zu Beginn dieser zwei Jahre dauernden Tätigkeit wird man durch den jeweiligen Superintendenten (Leiter des jeweiligen Kirchenkreises = mittlere Verwaltungsebene der Landeskirche) ordiniert, d.h. mit dem "Dienst an Wort und Sakrament" beauftragt. Diese Ordination ist keine Weihe wie in der katholischen Kirche, die den Pfarrer zum Priester macht und über die "normalen" Gläubigen hinaushebt, sondern eine Beauftragung. Grundsätzlich gehört es dabei zur Aufgabe der Superintendenten, die die leitenden Vertreter der Landeskirche in ihrem jeweiligen Kirchenkreis sind, die Eignung der jeweiligen Kandidat/inn/en zur Ordination und zum Pfarramt zu beurteilen (was theoretisch im Extremfall auch zu einer Verweigerung der Ordination führen könnte).
4.) Nach dem Ende der Zeit als "Pfarrer/in im Entsendungsdienst" kann man sich um eine Planstelle bewerben. Wenn man das erste Mal von einem Presbyterium (Kirchenvorstand) bzw. dem entsprechenden Leitungsgremium einer kirchlichen Einrichtung in eine Pfarrstelle gewählt worden ist, wird man von der Landeskirche in das Beamtenverhältnis übernommen.
Trotz grundsätzlich einheitlicher Regelungen gibt es jedoch im Detail durchaus auch Unterschiede zwischen den Landeskirchen. So gibt es beispielsweise Landeskirchen, in denen die Kirchenleitungen in einem gewissen Umfang das Recht haben, Pfarrstellen zu besetzen.
Auch die Personalsituation und Personalpolitik ist in den verschiedenen Landeskirchen zum Teil recht unterschiedlich. Die Westfälische Landeskirche hat in den 90er Jahren weitaus mehr Pfarrernachwuchs gefördert und herangezogen, als sie bezahlen konnte, und daraufhin, als ihr das klar wurde, den Zugang zum Pfarrerberuf sehr erschwert und mit großen Hürden versehen. Jahrelang galt die sogenannte "Zwei-Drittel-Reglung," d.h.: beim 1.Examen wurde das erste Drittel der Kandidaten ausgesiebt, beim 2.Examen das zweite Drittel. Daß insgesamt zwei Drittel rausfliegen, war damit von vornherein Planziel. Fernerhin wurde ein sogenanntes "Assessement-Center" eingeführt, in dem angehende Pfarrer/innen in einem Gespräch auf ihre persönliche Eignung hin geprüft und begutachtet werden. Ich kenne Leute, die dort am Ende des gesamten Ausbildungsganges durchgefallen sind (was für sie bedeutete, daß all die Jahre ihrer Ausbildung incl. Wartezeiten weitgehend "für die Katz" waren und sie mit Anfang 30 eine völlig neue berufliche Perspektive entwickeln mußten). Nach welchen Kriterien dort geurteilt wird, ist mir nicht so ganz klar. Von Betroffenen, die mehr mit diesen Dingen zu tun haben als ich, wurde mir gesagt, daß in den Assessement-Centern zum Teil Leute über die berufliche Zukunft junger Theologen entscheiden, die selber eine eher fragwürdige Laufbahn hinter sich haben und anderswo "nichts geworden" sind.
All diese Regelungen haben viele junge Theologen geradezu traumatisiert und so abschreckend gewirkt, daß es jahrelang kaum noch Theologiestudenten gab und die Landeskirche inzwischen wieder verstärkt Pfarrernachwuchs zu fördern und junge Leute zum Theologiestudium zu motivieren versucht.
Die Entscheidung, wer Pfarrer / Pfarrerin wird von mehreren getroffen.
Das sind erst einmal die Bewerber. Evangelische Theologie zu studieren, ist mit groÃem Anstrengungen im Bereich alte Sprachen verbunden. Das muss man schon einmal mögen, sonst wird das nix.
AuÃerdem muss man bereit sein in einem sehr öffentlichen Beruf zu arbeiten, wo die eigene Familie permanenter Beobachtung ausgesetzt ist. Auch das muss man mögen, denn nicht umsonst scheitern bemerkenswert viele Pfarrersehen.
Die zweite Gruppe von Entscheidern ist die Kirchenleitung, die durch ihre Prüfungs- und Ausbildungsordnung ein Schüttelsieb entworfen hat, wen sie mag und wen nicht.
Und schlieÃlich haben die Gemeinde ein stärkeres Mitspracherecht als bei den Katholiken. Wenn eine Gemeinde einen Theologen / eine Theologin nicht haben will, kann sie diese ablehnen. Das bedeutet für den Betroffenen unter Umständen die Arbeitslosigkeit.
@musiker hat wieder alles perfekt dargestellt.
Bitte genau durchlesen, dann wisst ihr alles.
das regelt die kirche
Nach diesen Kriterien wurden Pfarrer, damals Gemeindeleiter, Ãltester bezeichnet, berufen.
1:6 Es müssen Männer sein, die einen untadeligen Lebenswandel führen und
in einem guten Ruf stehen. Sie dürfen nur eine Frau haben.
Ihre Kinder sollen an Jesus Christus glauben und nicht als zügellos
und ungehorsam bekannt sein.
1:7 Ein Ãltester muà tatsächlich in jeder Beziehung vorbildlich leben,
denn er trägt die Verantwortung für die Gemeinde Gottes.
Darum darf er weder rechthaberisch noch jähzornig oder streitsüchtig sein,
kein Trinker, kein Geschäftemacher.
1:8 Dagegen soll er gastfreundlich, gütig und besonnen sein,
gerecht urteilen, so leben, wie es Gott gefällt, und sich selbst beherrschen können.
1:9 AuÃerdem muà er sich an das Wort Gottes halten, ohne es zu verändern
oder zu verfälschen. Denn nur so kann er die Gemeinde im Glauben festigen
und andere, die einer falschen Lehre verfallen sind, von ihrem Irrweg abbringen.
Titus 1 - 9
die evangelischen priester oder besser gesagt pastoren werden ordiniert - sie müssen eine lehre durchwandern - die müssen richtig arbeiten für den job
nicht so wie bei den katholischen - ne weihe und gut
nein da geht es echt zur sache
bin zur zeit seelsorger und laienprediger - bis ich meine ordination bekomme können noch viele jahre ins land gehen
@ Musiker: Du kennst Dich aus, mehr ist zu Deiner Antwort nicht zu sagen; wahr und richtig!
Priestertum war ursächlich mit Opferung verbunden. Juden haben seit dem 1. Jh. keine Priester mehr.
Eine Ausnahme ist mit dem Aaronitischen Segen. Dieser wird im Priesteramt gesprochen. In der Regel ist in dem Spruch nicht Gott über den Menschen, sondern zugewandt.
Für Katholiken ist die Eucharistie Opferung. Deshalb wahrscheinlich auch die Begriffe.
Gemäà Mose sollte das ganze Volk Priester sein. Ich denke eher nicht an Opfer, wenn ich ausatme, damit Pflanzen zurückgebe, was sie mir gegeben haben.