May 2021 10 88 Report
Sind solche Urteile richtig?

Neulich war ich bei einer Verhandlung eines Familiengerichts zugegen, bei der sich die Richterin damit brüstete, morgens schon einen Hartz4-Empfänger zur Zahlung des Kindesmindestunterhalts in Höhe von 334,- € monatlich verknackt zu haben. Der könne sich ja einen Nebenjob oder was auch immer suchen!

Ist es inzwischen Recht (von gerecht rede ich eh nicht), Menschen ohne Würdigung der Situation einfach irgendetwas aufzudrücken, was zwangsläufig zu völliger Zerstörung der Lebensumstände führen muss? Haben sólche Richter irgendeine soziale Kompetenz? Liegt es im Interesse der Allgemeinheit, solche Richter gewähren zu lassen?

Update:

@all: die Rechtsprechung geht inzwischen davon aus, dass der Mindestunterhalt IMMER zu zahlen ist und notfalls der Unterhaltspflichtige in die Insolvenz geschickt wird. Es müsste nachgewiesen werden, das jemand ALLES getan hat, um den Unterhalt zu bezahlen, theoretisch also sich für jeden in der EU ausgeschriebenen Job bemüht hat. Da das nicht möglich ist, werden Leute gezielt verknackt und in die Insolvenz geschickt! Ist das richtig?

Es geht hier nicht um Hartz4er oder um arme Kinder, sondern um den Rechtsgrundsatz der Verhältnismässigkeit und der individuellen Leistungsfähigkeit, die bei diesem Thema gezielt ausser Kraft gesetzt wird!

Update 3:

@some: es ist schon erstaunlich, dass ich von manchen hier als unglaubwürdig, ahnungslos oder extrem erklärt werde. Was ich meine, ist völlig belanglos! Ich habe mich intensiv mit dem Thema befasst, kann Euch das Gericht und die Richterin namentlich nennen. Ich sehe aber, dass viele hier nicht zwischen einer Rechtsfrage und ihrer persönlichen Ansicht bzw der Wertung einer Sachfrage unterscheiden können. Schade! Danke an alle, die sich mit der SACHFRAGE befasst haben!


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