Etwa 200 000 Paare lassen sich allein in Deutschland jedes Jahr scheiden. Finden die alleinerziehenden Eltern nun neue Partner, entstehen neue Familien mit ganz eigenen Problemen.
Als "Stief-" oder "Patchwork-Familien" bezeichnet man Familien, die vom klassischen Vater-Mutter-Kind-Ideal abweichen. Das können auch gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern sein (vgl. eingetragene Lebenpartnerschaften), Pflege- und Adoptivfamilien oder auch Paare, die durch anonyme Samenspenden Kinder bekommen haben.
Gesellschaftliche Folgen
Eltern, die in ungewöhnlichen Konstellationen leben, sehen sich häufig Vorurteilen ausgesetzt, wie etwa dem Vorwurf, nicht an der ursprünglichen Partnerschaft festgehalten zu haben, "um der Kinder willen". Unwillkürlich unterstellt man unverantwortliches Handeln, weil die Kinder die Trennung vom anderen Elternteil erleiden mussten. Aber auch die neuen Partner haben oft keinen guten Stand: Sie könnten ja der Grund für das Scheitern der alten Familie sein.
Innerfamiliäre Folgen
80 Prozent der Kinder in Deutschland wachsen bei ihren leiblichen Eltern auf, das heißt, dass man dazu neigt, diese Form als das Normale, das Richtige wahrzunehmen. Diese Wahrnehmung ist allerdings mehr auf die Sozialisation - die Gewöhnung - zurückzuführen als dass sie sachlich begründbar wäre.
Viele Kinder sind eher erleichtert, wenn die Eltern sich nach langen Streitigkeiten entschließen, eine unglückliche Ehe zu beenden. Natürlich leiden Kinder, wenn sie zum "Zankapfel" im Scheidungskrieg werden. Außerdem sind es laut einer Kölner Studie Mitte der 1990er Jahre immerhin 44 % der Paare, die einen verantwortungsbewußten Umgang mit dem gemeinsamen Sorgerecht schaffen.
Kinder müssen also nicht automatisch ein Elternteil verlieren, wenn sich die Eltern trennen; ein neuer Partner kann zu einem neuen, wertvollen Familienmitglied werden.
Patchwork ist eigentlich ein Flechtwerk aus verschiedenen Stoffen aus verschiedenen Materialien in verschiedenen GröÃen, die zu einer Decke zusammen genäht werden! Das hat man schon vor Jahrtausenden gemacht.
So kannst du dir auch eine Patchwork-Familie bildlich vorstellen! Aus verschiedenen "Stoffen" wird eine "Decke".
Oft ist es so: Mama kommt mit Kind(ern) aus einer früheren Beziehung zusammen mit einem Papa, der ebenfalls Kind(er) aus einer früheren Beziehung mitbringt. Beide zusammen bekommen dann zusammen auch Kinder. Und so ist alles bunt gemischt: Halbgeschwister und auch Kinder (die beiden Seiten aus den früheren Beziehungen), die keine leiblichen Geschwister sind (sondern Stiefgeschwister), leben zusammen unter einer Decke, äh einem Dach :-)
Der Begriff Patchworkfamilie wurde laut der Gesellschaft für deutsche Sprache 1990 erstmals von der Ãbersetzerin Margaret Minker bei der Ãbersetzung des amerikanischen Beraters von Anne Bernstein „Yours, mine and ours. How families change when remarried parents have a child together“ in ihrer Ãbersetzung in dem Titel „Die Patchworkfamilie. Wenn Väter oder Mütter in neuen Ehen weitere Kinder bekommen“ benutzt.
Er wird seither vermehrt in populärwissenschaftlichen Werken als auch von Politik und Lehre übernommen , wobei der Begriff „Patchwork-Familie“ inhaltlich umfassender ist als die Definition des Begriffs „Stieffamilie“ und - im Gegensatz zu diesem - auch als Synonym für die gesellschaftliche Veränderung benutzt wird.
Die Worte „Mischfamilie“ und „Patchwork-Familie“ werden dabei häufig als Synonyme zu „Stieffamilie“ verwendet, etwa von Ministerien und Eheberatungen , ohne dass jedoch für die geschilderte soziologische Situation eine „Stief-“-Beziehung vorliegen muss.
Wenn z. B. eine "Mutti" mit sechs Kindern, die evt. von zig verschiedenen Erzeugern abstammen, einen neuen Mann trifft und zusammenzieht, der evt. auch seine drei, vier, fünf Kinder mit in die Beziehung bringt.
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Etwa 200 000 Paare lassen sich allein in Deutschland jedes Jahr scheiden. Finden die alleinerziehenden Eltern nun neue Partner, entstehen neue Familien mit ganz eigenen Problemen.
Als "Stief-" oder "Patchwork-Familien" bezeichnet man Familien, die vom klassischen Vater-Mutter-Kind-Ideal abweichen. Das können auch gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern sein (vgl. eingetragene Lebenpartnerschaften), Pflege- und Adoptivfamilien oder auch Paare, die durch anonyme Samenspenden Kinder bekommen haben.
Gesellschaftliche Folgen
Eltern, die in ungewöhnlichen Konstellationen leben, sehen sich häufig Vorurteilen ausgesetzt, wie etwa dem Vorwurf, nicht an der ursprünglichen Partnerschaft festgehalten zu haben, "um der Kinder willen". Unwillkürlich unterstellt man unverantwortliches Handeln, weil die Kinder die Trennung vom anderen Elternteil erleiden mussten. Aber auch die neuen Partner haben oft keinen guten Stand: Sie könnten ja der Grund für das Scheitern der alten Familie sein.
Innerfamiliäre Folgen
80 Prozent der Kinder in Deutschland wachsen bei ihren leiblichen Eltern auf, das heißt, dass man dazu neigt, diese Form als das Normale, das Richtige wahrzunehmen. Diese Wahrnehmung ist allerdings mehr auf die Sozialisation - die Gewöhnung - zurückzuführen als dass sie sachlich begründbar wäre.
Viele Kinder sind eher erleichtert, wenn die Eltern sich nach langen Streitigkeiten entschließen, eine unglückliche Ehe zu beenden. Natürlich leiden Kinder, wenn sie zum "Zankapfel" im Scheidungskrieg werden. Außerdem sind es laut einer Kölner Studie Mitte der 1990er Jahre immerhin 44 % der Paare, die einen verantwortungsbewußten Umgang mit dem gemeinsamen Sorgerecht schaffen.
Kinder müssen also nicht automatisch ein Elternteil verlieren, wenn sich die Eltern trennen; ein neuer Partner kann zu einem neuen, wertvollen Familienmitglied werden.
@Jizzer
In dem Falle würde ich das Wort *Mutti* eher durch das Wort -Sch.lampe- ersetzen wollen.
Patchwork ist eigentlich ein Flechtwerk aus verschiedenen Stoffen aus verschiedenen Materialien in verschiedenen GröÃen, die zu einer Decke zusammen genäht werden! Das hat man schon vor Jahrtausenden gemacht.
So kannst du dir auch eine Patchwork-Familie bildlich vorstellen! Aus verschiedenen "Stoffen" wird eine "Decke".
Oft ist es so: Mama kommt mit Kind(ern) aus einer früheren Beziehung zusammen mit einem Papa, der ebenfalls Kind(er) aus einer früheren Beziehung mitbringt. Beide zusammen bekommen dann zusammen auch Kinder. Und so ist alles bunt gemischt: Halbgeschwister und auch Kinder (die beiden Seiten aus den früheren Beziehungen), die keine leiblichen Geschwister sind (sondern Stiefgeschwister), leben zusammen unter einer Decke, äh einem Dach :-)
Zwei geschiedene Partner, mit Kindern, bilden eine neue Familie und zeugen evtl. neue Nachkommen.
Patchworkfamilie
Der Begriff Patchworkfamilie wurde laut der Gesellschaft für deutsche Sprache 1990 erstmals von der Ãbersetzerin Margaret Minker bei der Ãbersetzung des amerikanischen Beraters von Anne Bernstein „Yours, mine and ours. How families change when remarried parents have a child together“ in ihrer Ãbersetzung in dem Titel „Die Patchworkfamilie. Wenn Väter oder Mütter in neuen Ehen weitere Kinder bekommen“ benutzt.
Er wird seither vermehrt in populärwissenschaftlichen Werken als auch von Politik und Lehre übernommen , wobei der Begriff „Patchwork-Familie“ inhaltlich umfassender ist als die Definition des Begriffs „Stieffamilie“ und - im Gegensatz zu diesem - auch als Synonym für die gesellschaftliche Veränderung benutzt wird.
Die Worte „Mischfamilie“ und „Patchwork-Familie“ werden dabei häufig als Synonyme zu „Stieffamilie“ verwendet, etwa von Ministerien und Eheberatungen , ohne dass jedoch für die geschilderte soziologische Situation eine „Stief-“-Beziehung vorliegen muss.
http://de.wikipedia.org/wiki/Patchworkfamilie
So was wie zusammengewürfelte Teilfamilien.
Wenn z. B. eine "Mutti" mit sechs Kindern, die evt. von zig verschiedenen Erzeugern abstammen, einen neuen Mann trifft und zusammenzieht, der evt. auch seine drei, vier, fünf Kinder mit in die Beziehung bringt.
Man stelle sich das bildlich vor.