Wie hoch ist das Risiko dass die Kinder eines Depressiven ebenfalls das Verhaltensmuster annehmen?
Der Vater von meiner Freundin ist depressiv und in der Familie ist deswegen immer etwas bedrückte Stimmung.
Aber unter Freundin ist sie immer gut drauf und dann geht es ihr gut,
sie ist auch eigentlich ein richtig humorvolles mädl und liebt lachen und sowas, aber das mit ihrem Vater macht ihr schon ziemlich zu schaffen sagt sie. Sie hat voll Angst dass sie später genauso wie er wird weil er sie "verkorkst" hat.
Also hier meine Frage, wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit dass sie Depressiv wird? Sie ist 14.
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Wenn sie mit einem manisch depressiven zusammenleben werden sie das Verhaltensmuster vermutlich übernehmen. wenn nicht sofort, so doch später irgendwann!
Hier ist eine Antwort im allgemeinen und im besonderen
möglich ....
... im allgemeinen und nach den Erfahrungen, die über
Jahrzehnte gesammelt wurden gibt es tatsächlich eine
statistisch signifikante (nachweis- und zählbare)
Erhöhung des Risikos, als Kind eines an der Depression
erkrankten Elternteils selbst daran zu erkranken.
Eine absolute Sicherheit ist das aber selbstver-
ständlich nicht.
... dafür die Antwort im Besonderen. Gerade mit 14 Jahren
ist Deiner Freundin wirklich dringend anzuraten, sich
jetzt schon Hilfe zu holen. Sie wird damit, und das sollte
ein groÃer Anreiz sein, ihr Risiko, selbst später einmal
an einer Depression zu erkranken, erheblich verringern.
Angehörige von Menschen, die an einer Depression er-
krankt sind, werden in aller Regel "co-abhängig" sein
und bedürfen selbst einer Hilfe, wenn auch einer anderen
als der erkrankte Vater (in diesem Fall).
Gerade auch wenn Deine Freundin JETZT nicht viel
oder wenig spürt, wenn sie unter Euch Freunden
lustig und entspannt sein kann, gerade dann und
jetzt sollte Sie sich vertrauensvoll an Menschen
wenden, die Ihr zu einem Rüstzeug verhelfen können,
die Depression (oder eine andere psych. Erkrankung
- es gibt da Verlagerungen) weitgehend oder ganz
zu verhindern.
Bei sozialpsychiatrischen Diensten (Adressen sollten
über die Gesundheitsämter in Stadt oder Landkreis
zu erhalten sein) bekommt man wertvolle Hilfe
durch Adressen etc.
Wer in der Nähe einer Universitätsklinik lebt, wird dort in
der psychiatr. oder psychsom. Klinik Adressen bekommen
können.
Auch niedergelassene Therapeuten sollten weiterhelfen
können. Bitte aber nicht abschrecken lassen; nicht alle
sind kooperativ. Leider.
Es gibt auch die Möglichkeiten, sich nach Selbsthilfe-
gruppen zu erkundigen. Es gibt Selbsthilfegruppen für
die Angehörigen von psych. Erkrankten. Das hat oft
sehr geholfen. Bitte KEINE Berührungsängste haben.
Es tut in aller Regel sehr gut, sich über Erfahrungen
mit Menschen austauschen zu können, die ähnliche
Erfahrungen haben.
Depression; das ist eine Krankheit der Seele. Wenn deine Freundin den Hang zu depressiven Verstimmungen nicht in sich trägt, wird ihr Vater sie auch nicht "verkorksen", keine Sorge.
es geht nicht ums vererben, sondern um die ansteckung durch böse gedanken. das meinst sie zurecht mit verkorkst. nunja. da muss man sich regelmäÃig geistig reinigen, wenn man mit so jemand zusammenlebt. und es nicht verdrängen sondern bewusst angehen, das schwert aus der scheide ziehen und KÃMPFEN. was willst du sonst tun?
und ich sehe schon, dass psychosen von den eltern auf ihre kinder zumindest übertragen werden. eine freundin meiner mutter beging vor 15 jahren selbstmord. vor 2 jahren tat es dann auch ihre tochter. schlimm.
Es gibt einen Unterschied zwischen depressiv sein und Depressionen haben. Depression ist eine Krankheit. Ich war kürzlich bei einem Vortrag, der von einem Psychiater aus der Psychiatrie gehalten wurde. Kindern von Eltern, die an Depressionen gelitten haben/leiden, haben ein wesentlich höheres Risiko als andere, ebenfalls diese Krankheit zu bekommen.
Aber deine Freundin soll sich deshalb nicht verrückt machen.Sobald sie ihre eigenes Leben leben kann, kann sie viel dafür tun, um ihr Leben im Griff zu haben. Vielleicht hat sie auch mal die Möglichkeit, sich beraten zu lassen, damit sie nicht ständig mit dieser Angst leben muss.
Miese Stimmung ist ansteckend, wer so einen Menschen in der Nähe haben muss wird entweder auch so oder schreibt ihn ab, da sowieso nicht mehr mit ihm anzufangen ist und dann beginnt er auf die Nerven zu gehen, da er noch noch als Bremsklotz betrachtet wird.
Und er ist auch nur noch ein Bremsklotz, der anderen ihr Leben vermiest oder gar vergrault! Weil man dann irgendwann "auch keine Lust mehr hat".
Wenn dann noch anfängt zu Saufen ist mal wieder eine Familie kaputt...
Depressionen werden nicht vererbt!!!!!