Meine Schwiegermutter ist 85 und Demenzkrank. Mein Mann geht jeden Morgen vor der Arbeit und jeden Abend nach der Arbeit zu ihr. Jede Woche kommt sie 2x zum Abendessen. Jeden Sonntag, außer wenn meine Schwägerin ihre Mutter mal für ein Wochenende zu sich nimmt, verbringen wir mit ihr. Wenn ich mal gerne etwas unternehmen möchte wo sie nicht mit kann dann wird nichts daraus, weil meine Schm dann böse wird und das kann mein Mann nicht zulassen. Müssen wir mal wirklich ohne sie weg, müssen wir das heimlich tun, und auch dann macht mein Mann das nur äußerst ungern. Das ist auch schwierig weil wir Tür an Tür wohnen. Mir wird das alles viel zu viel. Ich ertrage es nicht mehr. Unsere Ehe leidet sehr darunter, aber mein Mann sieht das nicht ein. Irgendwie verstehe ich ja, dass mein Mann die Zeit mit seiner Mutter Mutter noch nutzen will, solange sie noch da ist. Aber das geht jetzt schon 7 Jahre so und ich bin am Ende.
Update:@Robert
meine Schwiegermutter hat Anrecht auf Pflege, das wurde schon vor einiger Zeit genehmigt, aber da sie ganz entschlossen dagegen ist, hat mein Mann nicht den Mut diese Pflege anzufordern
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Dann solltest du ihm das auch in dieser Deutlichkeit sagen. Ich hab auch schon miterleben müssen wie stark man durch Krankheit in der Familie beeinträchtigt wird. Aber irgendwann ist man körperlich und auch psychisch einfach am Ende. Daher ist es wichtig auch sein eigenes Leben nicht völlig zu vernachlässigen. Auch wenn die Frau dement ist, kann sie nicht erwarten, dass ihr euer gesamtes Leben nach ihr ausrichtet. Habt ihr denn schon Pfegestufe beantragt und zusätzliche Hilfe bestellt ? Sowas hilft auch zu entlasten.
Was das Rausschleichen betrifft, solltest du einfach auch etwas rücksichtsloser sein und nicht bei jedem Jammern der Frau oder deines Mannes nachgeben, sondern auf deine Freiheit bestehen. Sonst wird das immer schlimmer werden. Demenzkranke verhalten sich oft wie kleine Kinder, die ihren Willen durch sowas durchsetzen wollen. Darauf darf man nicht eingehen.
Hallo, meine Mutter hat auch diese schreckliche Krankheit. Auch mein Mann und ich haben fast das gleiche erlebt wie Ihr. Dazu muss ich aber sagen, dass meine Mutter schon 4 Jahre in einem Heim lebt (heute 75). Glaube mir, auch mir ist es nicht leicht gefallen sie dort abzugeben. Du hast geschrieben, dass Deine Schwiegermutter auch böse wird. Das gleiche Problem hatte ich auch. Sie hat mich sogar geschlagen. Es war dann so schlimm, dass sie Türen ausgehängt hat, weil ich nicht gleich mit der Oelkanne gerannt bin. AuÃerdem ist sie mit Ihrer Karte zur Sparkasse gegangen und hat dort ständig Geld abgehoben. Diese Frau konnte man keine Minute mehr aus den Augen lassen. Auch unsere Ehe hat zu der Zeit sehr gelitten. Und glaube mir, es wird noch schlimmer. Meine Mutter ist jetzt soweit, dass sie gewindelt wird, schon 3 Jahre nicht mehr reden kann und über eine Magensonde ernährt wird.
Sie ist aber in ihrer Welt glücklich. Ãbrigens hat sie die Pflegestufe 3. Falls Deine Schwiegermutter noch keine hat, würde ich diese aber schnellstens beantragen. LG
Auch wenn deine liebe Schwiegermama demenzkrank ist darf sie euch euer Privatleben nicht völlig ruinieren. Und danach sieht es für mich aus nachdem zu urteilen was du schreibst.
Will sie ihren Sohn für sich haben? Ich finde sie kann durchaus jedes 2. Wochenende zur Schwägerin gehen oder sich mit anderen Demenzkranken treffen.
Das Wochenende sollte euch gehören. Mach das auch deinem Mann klar! Nicht das du ihn vor die Wahl stellt "Deine Mutter oder ich", das wäre wohl zu drastisch momentan, aber so kann es ja auf Dauer nicht weiter gehen. Weise ihn in aller Deutlichkeit darauf hin das du eure Ehe gefährdet siehst, das für deine Interessen überhaupt kein Platz mehr ist und das du die Sonntage notfalls auch allein etwas unternimmst und sei es nur ein Besuch im Zoo.
Das dies alles für dich sehr schwer ist verstehe ich schon, aber du solltest ein Kompromiss finden mit deinem Mann.
Es wäre gut wenn eine Pflege Person von einer mobilen Einrichtung käme und sich um deine Schwiegermutter kümmerte. Vorausgesetzt sie hat schon einen Pflegesatz für sich. Wenn nicht schleunigst beantragen.
Habe dies alles durch gemacht bei einer Landsmännin von mir weil der ihr Sohn sich um gar nichts kümmerte, auch als sie in ein Altersheim kam war er nicht da für sie, nur als es um das Erbe ging hat er meine Fürsorgepflicht durch ein Gericht aufheben lassen.Drückte ihm dann alle Papiere welche ich mühsam in ihrem Haushalt zusammen gesucht und geordnet hatte in der Hand. Besuchte die Dame einmal in der Woche und als sie plötzlich starb hat er mich nicht mal benachrichtigt. Der Herr Sohn kam nur einmal als sie 80 wurde.
Da meine Frau auch ein Pflegefall war und ich die bei mir zu Hause gepflegt hatte kenne ich die Belastungen in so einen Fall, aber meine Frau war bis zum letzten Augenblick sehr wohl geistig auf der Höhe.
Schwierig ist ja für dich auch weil Demenz Kranke sich maÃlos über etwas aufregen können, welches du schon sehr Dezent angedeutet hast.
Spreche also mit deinen Mann und sage ihm Klipp und klar wie du über alles denkst und das er sich eine Hilfe anschaffen soll, den sonst geht eure Ehe den Bach hinunter.
Wünsche dir viel Glück und hoffe ihr bekommt es auf der Reihe.
Ich kenne diesen Fall umgekehrt. Er wollte sich scheiden lassen, weil der Ehemann ihre demenzerkrankte Mutter nicht mehr im Haushalt ertrug. Die alte Mutter kam ins Altenheim und fühlte sich abgeschoben. Aber die Tochter wollte auf keinen Fall ihre Ehe aufs Spiel setzen.
Ich rate dir, mit deinem Mann zu sprechen, obwohl es so aussieht, als ob er seiner Mutter sehr verpflichtet ist. Es gibt pflegende Verwandtschaft, die selbst erkranken, weil die Aufgabe einen alten an demenzerkrankten Menschen zu pflegen, oft über ihre Kräfte geht. Es gibt Fachkräfte für Demenzerkrankte, die stundenweise die Betreuung übernehmen, wenn du mal etwas unternehmen willst. Ich finde, dein Mann muss auch einsehen, dass du eine gewisse Zeit nur mit ihm verbringen willst.
Hmm, ich habe vor kurzem gehört, dass pflegende Angehörige Unterstützung bekommen können, aber sich die meisten nicht trauen, sie anzunehmen. Leider kann ich nicht sagen, wo man da genau hingehen muss. Da ich nicht in der Situation stecke, habe ich es mir nicht gemerkt. Meine erste Anlaufstelle wäre mein Hausarzt oder die Krankenkasse. Wenn die nichts wissen, dann wissen die sicher, wo man sich hinwenden kann ... Ich weiÃ, das ist nicht viel, aber vielleicht ein Anfang aus dem Stress hinauszukommen.