ALG 1 bedeutet, dass man 60% seines bisherigen Einkommens erhält (ledig, keine Kinder). Ich habe eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker abgeschlossen und erhalten nun nicht meine 60% von den 289,40€ die ich im 3. Jahr monatlich verdient habe (zum Glück, aber "komischerweise"), sondern ein ALG 1 nach fiktiver Bemessung des Bundesschnitts eines gelernten KFZ-Mech. von über 850€ im Monat. Wie kommt das zustande? Man kriegt doch 60% seines früheren Lohns oder nicht?
(Anm.: Ich habe den Bewilligungsbescheid und kriege den besagten Bemessungssatz.)
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Bei dem von Dir angeführten Lohn von 289,40 handelt es sich um eine Ausbildungsvergütung und nicht um Lohn. Nachdem Du nun Deinen Gesellenbrief erhalten hast, wirst Du so bemessen, als wie wenn Du schon 1 Jahr gearbeitet hättest, und eben diesen Durchschnittslohn erhalten hättest. Da sich das ALG 1 nach dem im letzten Jahr vor Eintritt der Arbeitslosigkeit erzielten Arbeitslohnes errechnet, Du aber nur eine Ausbildungsvergütung hattest, wird hier der fiktive Satz des Durchschnittlohnes zugrunde gelegt. Das heißt, Du wirst so behandelt, als hättest Du schon ein Jahr als Geselle, der Du ja nun bist, gearbeitet.
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/www.bafoeg-aktuell.de/cms/soziales/arbeitslosengeld/berechnung-und-hoehe.html
Nach Abschluss deiner Ausbildung hätte dein Arbeitgeber die Pflicht gehabt, dir einen anständigen Lohn zu zahlen, Du warst nach bestandener Prüfung kein Auszubildender.
289,40€ im 3. Jahr?
Das ist nicht rechtens. Da wurdest du ziemlich verarscht.
Selbst in einer überbetrieblichen Ausbildung bekommt man deutlich mehr.
Da dies auch das Arbeitsamt erkannt hat, wurde es nach dem Durchschnitt berechnet.
Ist Dir das zuviel, dann lege doch mal Widerspruch ein und sag denen, dass Du lieber Hartz-8 hättest oder so.
Weil Dir noch keine Gelegenheit gegeben war, selbst ordentlich Geld zu verdienen, wird für Dich ein Durchschnitt angenommen, den Du hättest verdient haben können.
Noch haben wir einen Sozialstaat und eine andere Regelung würde Dich ja dafür bestrafen, dass Du einen ordentlichen Beruf erlernt hast, während andere ohne Berufsausbildung gleich hätten Geld verdienen können - dies wäre moralisch verwerflich und darf nicht passieren.