Hallo in die Runde,
da der Wehrdienst im kommenden Jahr ja nun zumindest ausgesetzt werden soll und es demnach nur noch ein paar wenige Leute treffen wird, richtet sich meine Frage vor allem an diejenigen, die schon "gedient" haben.
Wie empfandet ihr die Wehrdienstzeit? War das für euch mehr verloren gegangene und unnütz verschwendete Zeit oder hattet ihr vielleicht sogar Spaß daran? Woran erinnert ihr euch im Nachhinein?
Bei mir war es damals so, dass ich mir diesen Haufen dort zumindest erst einmal angucken wollte..., fast alle meine Freunde und Bekannten waren ebenfalls "beim Bund" und meinten zu mir, dass ich diese paar Monate in der Chaotentruppe einfach selber miterlebt haben sollte.
Habe ich dann auch so gemacht und im Nachhinein fand ich die Zeit dort eigentlich wirklich ganz nett. Das "Anstrengendste" war wirklich noch die dreimonatige Grundausbildung und die plötzliche Umstellung..., also vorher war man "frei" und nun galt plötzlich dieses ganze militärische Gehabe und Anschreien - diesen rüden Ton fand ich anfangs alles andere als normal und wir alle(!) haben unsere Ausbilder in der ersten Drill-Zeit gehasst!
Danach jedoch war's ein echt lockeres Leben beim Wehrdienst... und plötzlich waren auch unsere ehemaligen AGA-Ausbilder wieder ganz normale Menschen, die nicht nur herumgebrüllt und schikaniert haben ;o). Richtig stressig wie in der Grundausbildung war dann echt nichts mehr; die meiste Zeit war auch nicht wirklich viel zu tun - also an Überanstrengung ist sicher keiner gestorben...
Wie war das bei euch?
P.S.: DR gibt's nicht von mir!
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Ich war bei den Fernmeldern und wir hatten nach einer strengen
Grund- und Spezialausbildung ein lockeres Dasein. Es herrschte
gute Kameradschaft und eine lustige Zeit. Ich möchte diese
Zeit nicht missen und habe Einiges für mein Leben gelernt und
das bezieht nicht nicht nur auf TTV!
Mir fiel auf, je härter die Ausbildung,
desto größer war das Gelächter und der Spaß!
Die Ar.schgeigen, die DR geben, waren Verpisser, die nie gedient haben
und sich lieber am Sack gekrault haben.
Wurde selbst innerhalb von einer Woche eingezogen in den Niederlanden im Jahr 1955, war fast 20 Jahre alt und somit schon überfällig. Kam aus dem Ausland.
Kam am siebten März an und wollte den 21. Geburtstag meines Bruders feiern, meldete mich in der Gemeinde Den Haag am 11. an und wurde schon nach Musterung am am 16. eingezogen.
Kam nach Maastricht, "das Konzentrations Lager des Militärs" wie mein Bruder sagte der auch zu der Zeit bei dem Militär war.
Das Stimmte sogar denn unsere Ausbilder waren fast alle ehemalige Niederländische Freiwillige SS Soldaten welche in 1946 frei kamen aus der Gefangenschaft weil die Niederländische Regierung Soldaten brauchte um in Indonesien zu kämpfen.
Sie bekamen ihre Staatsangehörigkeit wieder welche sie verloren hatten und auch ihren ehemaligen Dienstgrad welche sie bei den Deutschen bekommen hatten.
Die Ausbildung war Knochen hart mit Bajonet Kämpfen und Nahkampf lernen und was es so gibt, war eine Elite Einheit.
Nach 3 Monate nach Utrecht und da sechs Wochen Fahrschule von Jeep bis zum 45 Tonnen Panzer bei dem ISBTD, dann nach Dorn und da wurde ich ausgebildet zum "Commando Soldaten".
Sollte dann nach Surinam, wollte ich nicht und meldete mich Frfreiwilligu den Nato Truppen, kam auf der Offiziersschule und dann als junger Leutnant nach Kaufbeuren, Bayern weil ich auch schon sehr gut Deutsch sprach, wenn auch mit einem kleinen Akzent, Englisch sowieso.
Bekam in den Niederlanden einen Schnellkursus um ein MP Offizier zu werden und den Rest sollte ich in Kaufbeuren bei den Amerikaner lernen welche da den Nato Flughafen hatten.
Kam dann als Commando Soldat nach Libanon in 1957/58, machte zwei mal einen Turnus von einen halben Jahr als Blauhelm Soldat. Kämpfte, mehrfach verwundet und kam dann wieder zur MP zurück, hoch dekoriert und meine Kameraden beneideten mich um das Blech. Wurde auÃergewöhnlich schnell "eerste Luitenant" Oberleutnant dann "Kapitein" in 1972, Hauptmann und Major in 1976, Verlies die Armee und wurde dann durch Reserve Ãbungen und als Abschieds Geschenk noch Luitenant Colonel.
Alles im Allen eine durchwachsende Zeit, mal gut, mal schlecht, aber trotz allem eine schöne Zeit denn ich war ein verdammt guter Soldat und Offizier wie ein jeder mir versichterte.
Nur die Schrecklichen Erlebnisse in Libanon liefen mir Jahre lang hinter her, träumte dann da von und schlug um mich und trat sogar. Jetzt ist alles okay habe es sicherlich verabeitet denn damals gab es noch keine Psychologische Betreuung.
Wie soll man dann zu sagen, ein erfülltes Barras Leben, nein sicherlich nicht nur ein erfülltes Leben denn ich heirate in Mai 1957 und hatten gemeinsahm 5 Kinder und nun da meine Frau vor 3 Jahren gestorben ist wohnen noch immer zwei Söhne bei mir im Haus. und da freue ih mich jeden Tag darüber.
Sei froh,das Du bei dem"Feierabendverein"Bundeswehr warst.
Bei der ehemaligen NVA,hätten sie schon dafür gesorgt,daà du keine "langeweile"bekommst.
Bei dem Kadavergehorsam,war anbrüllen noch eine Nettigkeit.
Exazieren bis zum Exzess und Bordsteinkanten weià pinseln oder den Rasen grün,waren dort noch Erholungsaufgaben.
Von der finanziallen Seite her,wird die Bundeswehr sogar noch fürstlich entlohnt im Gegensatz zur NVA,was die Grundwehrdienstleistenden betrifft.
Was die Kamaradschaft untereinander betraf,wenn die Offiziere einen in Ruhe gelassen haben,dann wurde man von den Dienstälteren Soldaten "terrorrisiert",dafür gab es nette Spielereien wie Musikbox,Bude weiÃ,Schildkröte,Heimreise oder andere "unmenschliche"Kleinigkeiten.
Das war mitunter schlimmer als die Offiziersschikanen.
AbschlieÃend möchte ich dazu noch anmerken,das ich dort viel für das Leben und viel über mich gelernt habe.Es war eine harte Zeit und ich war froh,heil dadurch gekommen zu sein.
WER das überlebt hat,den erschüttert so leicht nichts mehr und ist absolut teamfähig.
Manchen,heute sogenannten Bundeswehrsoldaten,wären wahrscheinlich heulend,wie kleine Mädchen zusammengebrochen.
Und ,wenn der Osten den Westen überfallen hätte,wäre das Freitag nach 17:00Uhr gewesen,weil da alle Bundeswehrsoldaten im Wochenende gewesen wären und nur der Wachschutz in der Kaserne gewesen wäre.
Das war ein Zitat meines Politoffiziers bei der NVA.Aber gottseidank gibt es die NVA nicht mehr,also Bundeswehrgrunddienstleistende:reiÃt Euch zusammen und haltet durch!
Für mich wars eine Erfahrung, die man nur einmal im Leben macht.Hatte das Glück beim Nachschub zu landen.Die Grundausbildung hatten wir meistens im Klassenzimmer, da man viel Schreibkram lernen musste.Die Geländeausbildung war im Januar bis März 1987.War genauso kalt wie heute.Aber die Kameradschaft war Top.Die Ausbilder waren erfahrene Soldaten denen es wichtig war, das man was dabei lernt als zu schickanieren.Dann in der Stammeinheit hatte ich die Möglichkeit, den LKW Schein zu machen, hatte einen Kompaniechef, der zu seinen Leuten stand und nicht Karrieregeil war.
Allgemein betrachtet kann ich sagen, die BW Zeit war für mich mit die schönste Zeit in meinen bisherigen Leben.Hab dadurch einen 2 Beruf bekommen, den ich immer noch ausführe.
Man kann die Zeit vor der Wende natürlich nicht mit der Zeit danach vergleichen.Aber wer das machen will soll es unbedingt machen.Ist eine Erfahrung die man nicht vergessen wird.
Und die nicht dabei waren, haben meiner Meinung etwas versäumt.Man sollte halt mitreden können, wenn man das Thema anspricht.
Leute, die einen für nichtigen Pillepup anfurzen, straffe Organisation, bei der dann trotzdem (oder gerade deswegen?) nichts läuft, auÃer die Nase, das alles ist die Bundeswehr. Ich habe noch nie zuvor in meinem Leben so viele Leute auf einen Haufen gesehen, die nur vorgebe, dass sie etwas zu tun hätten. Wenn die Vorgesetzten dann selbst nichts mehr einfällt und sie auch vom Radar verschwinden wollen, dann wird Putzen oder Joggen befohlen.
Während Grundausbildung mag ja noch Action angesagt sein, danach fühlt man sich eher wie bei diesem Film: "...und täglich grüÃt das Murmeltier". Meistens ist man da noch dankbar, weil man ja durch die Grundausbildung täglich aus der Nähe auf dem nächsten Truppenübungsplatz beobachten konnte, wie das Gras wächst.
Sicherlich gab es auch interessantere Tage. Die hätte man allerdings auch auf einen Monat verdichten können. Man muss das auch nicht unbedingt mitgemacht haben, nur um mitreden zu können. Im Nachhinein ist da mit etwas zeitlichem Abstand auch nicht viel hängengeblieben, auÃer wie man schieÃt, Schuhe putzt und Hemden auf DIN A4 faltet. Für mich war das jedenfalls eine merkwürdig blutleere Zeit, in der man eigentlich nur auf der Stelle herumtrat und das gewohnte Leben zum Erliegen kam. Mit stellt sich heute noch die Frage, ob man mit dem Zivildienst nicht doch einen produktiveren Dienst an der Gesellschaft geleistet und nicht so stark am normalen Leben vorbei gelebt hätte.
Dabei war noch recht heimatnah stationiert und konnte nach der Grundausbildung zu Hause schlafen, wie der überwiegende Teil der anderen Soldaten auch. Wenn du allerdings irgendwo in die Pampa versetzt wirst, dann hast du erst richtig ein Problem, weil du auch kaum Kohle auf der Naht hast, um dir den stumpfen Alltag dort erträglich zu machen.
Es gab aber auch einige Leute, die voll in der Bundeswehr aufgegangen sind. Das waren oft die, die im 'richtigen' Leben kaum Perspektiven hatten oder auch die etwas 'schlichteren' Gemüter. Für mich war es aber eher eine Charakterschule, weil man lernen musste, mit strikten Hierarchien, Entbehrungen und Langeweile umzugehen.
Ich war bei der Gebirgspanzerartillerie und wie es bei den Gebirgseinheiten nun mal ist, wird man halt an seine Grenzen gebracht. Sowohl physisch als auch psychisch. Aber das "nur" 3 Monate lang.
Danach war es eine sehr interessante Zeit die ich nicht mehr missen wollte.
Wenn ich nochmal entscheiden müsste Bund oder Zivi, würde ich mich wieder gleich entscheiden.
@ Oli Vieran
du sprichst von einem verschwendeten Jahr, was hast du dann die restlichen 6 Monate gemacht das ein ganzen Jahr für den Ar**** war ?
für mich war es einfach spitze:
ich habe bei der bundeswehr meinen 2. beruf gelernt (krankenpfleger), durfte im sanitätsdienst nicht mit öle, schmutz und schmier in berührung kommen. habe meine jahre (freiwillig) bei der schwimmenden einheit der marine gemacht - zerstörer - schulschiff deutschland - und eine kurze zeit auf der gorch-fock. habe mehrere weltreisen gemacht, dadurch viele länder gesehen, nahezu nichts zu tun gehabt als sanitäter an bord...nur freizeit und für die damaligen verhältnisse mit allen zulagen - av - bordzulage - auslandshafengeld - trennungsgeld - normaler lohn, schon ca. 4.000 DM netto...
ich wäre besser dabei geblieben, dann hätte ich schon lange meine beamtenpension...
Im kam im Oktober 1992 zur Bundeswehr und es war die Zeit, wo der kalte Krieg vorbei war, die "bösen" Russen nicht mehr unser Feind sein durften, aber das Grundgesetz noch den Auslandseinsatz verbot. Die Rekruten wussten nicht, was die bei der Bundeswehr sollten und lieÃen es den Ausbilder deutlich spüren, besonders im Unterricht stellen die Rekruten genau die Fragen nach dem Sinn und die Ausbilder kamen schnell in Schwitzen.
Aber auch die Ausbilder wussten mit uns nichts anzufangen, die waren der gleichen Meinung: Was soll noch die Wehrpflicht und daher war alles doch recht locker. Den der Grundausbildung hatte ich Glück und kam ins Geschäftszimmer und lehrte erst Mal den Spieà und anderen PC Kenntnisse. JA, wir hatten tatsächlich einen PC und eine einfache Software für Texte und Tabellen. Ich bin heute noch erstaunt, was ich alles aus dem alten Programm herausgeholt habe.
Man kann also sagen, ich war genau zu der richtigen Zeit da, auch wenn es 1993 mit Somalia-Auslandseinsatz anfing und ich kann euch sagen, was da für Geld verschwendet wurde, die Fahrzeuge auf weiÃe Farbe umzuspritzen (wegen den UN Einsatz). Da das Umspritzen in Oliv zurück zu teuer war, kam es sogar vor, dass LKW einfach in Somalia gelassen wurden.
Bin grade noch bei meiner Wehrdienstzeit - einer der letzten Deppen, die gezogen worden sind...
Es ist auf alle Fälle ein verschwendetes Jahr, auch wenn es mal lustig war und ich jetzt (die meisten würden es so sehen) einen Traumjob bei der Bundeswehr bekommen habe - und das als GWDLer!
Trotzdem hilft es einem für das weitere Leben nicht weiter. Ich hatte erwartet etwas aus dieser Zeit "mitnehmen" zu können. Das einzige, was ich dort aber für später gelernt habe ist mit offenen Augen zu schlafen und dabei das auffällige Sabbern zu unterdrücken;-) Wenn man zeitweise 6-8 Stunden auf Stube auf weitere Befehle wartet, dann macht sich solch eine Fähigkeit wirklich bezahlt. Die BW-Zeit lohnt sich mMn definitiv nicht, weil du die Zeit, die du verlierst nie wirklich aufholen kannst...in etwa so wie Sitzenbleiben in der Schule, nur, dass man hier keine Wahl hat.
Bei mir war es ähnlich wie bei Dir.Besonders in Erinnerung bleibt mir die Kammeradschaft in der Truppe.Ich war 18 Monate beim Bund.(Früher war der Grundwehrdienst mal so lang).GehaÃt habe ich am Anfang die Sportausbildung,denn ich war mein lebenlang ein Sportmuffel mit Ãbergewicht.Ich hatte aber tolle Ausbilder die mich langsam aufgebaut haben.Bei meinem ersten 3000 Meter Lauf muÃte ich mich nach drei Runden auf dem Sportplatz übergeben und abbrechen.Zum Ende meine Wehrzeit bin ich die 5000 Meter dann unter 16 Minuten gelaufen.Wenn mir das vorher einer gesagt hätte , hätte ich ihn für verrückt erklärt.