Auch -oder gerade- wenn er ihr zu jung oder noch nicht geboren wart? Wie habt ihr anderen, die ihr es als Zeitzeugen vielleicht miterlebt habt, in Erinnerung und welche Gefühle (wenn) löst es heute in euch aus?
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Na ja - gut dass sie weg ist und diese Erfahrung hinter uns liegt.
Als die Mauer noch stand war sie für uns junge Berlin Besucher eine touristische Attraktion mit Bildungsanspruch. Besuch des Checkpoint Charlie inklusive Ausstellung stand auf dem Programm. Einen Vormittag lang mussten wir die Schulbank drücken und uns alles/einiges über den Viermächte Status von Berlin erzählen lassen. Das alles taten wir freiwillig, weil wir mit unserer Fußballmanschaft nach Berlin Kreuzberg eingeladen waren und Fördergelder vom Berliner Senat zur Verfügung standen. So war der einwöchige Berlin Aufenthalt ca. in den Jahren 1979 oder 1980 schon fast bezahlt.
Ein Besuch der DDR war ebenfalls vorgesehen, so weit ich mich erinnere ging das über den Grenzübergang Friedrichstraße. Falls man das zwangsumgetauschte Geld nicht mit Essen und Trinken verbrauchen konnte, lautete der Geheimtipp in die Buchhandlung gehen und für kleines Geld naturwissenschaftliche Bücher zu kaufen, weil die auch im Westen uneingeschränkte Gültigkeit besaßen. Als Wessi wurde man auch sofort erkannt und man durfte nicht rum gammeln und sich zum Beispiel auf ein Geländer setzen. Das hätte vermutlich die staatliche Autorität untergraben, deswegen wurde man augenblicklich von einem Vopo (=Volkspolizist) weg gescheucht.
Auch danach war ich noch häufiger in Berlin und auch seit die Mauer weg ist. Eigentlich nur gute Erinnerungen.
Ich war gerade 14 Jahre alt, als die Mauer gebaut wurde. Jeden Tag hoerte man in den Nachrichten darueber; ueber Leute [in Berlin] , die aus den Fenstern sprangen, um sich in die Freiheit zu retten; ueber Fluchttunnel und - Helfer; ueber fehlgeschlagene Fluchten, weil sie verraten wurden und darueber, dass Menschen erschossen wurden, weil sie dem "real existierenden Sozialismus" entkommen wollten. Ich denke daran, dass wiederum andere Menschen sich nicht zu schade waren, Fluchtwillige auszuspionieren und an die Stasi auszuliefern. Ich denke an die Verhoere der Stasi und was man dort Leiten angetan hat, die fluechten wollten. Ich denke an die Sippenhaft, die sich dahingehend auswirkte, dass Angehoerige eines Fluchtwilligen ihre Arbeit verloren oder dessen Kinder nicht studieren durften.... und viel, viel mehr.
In Abwandlung von Heinrich Heine's Worten aus seinem beruehmten Gedicht: "Denk ich an das damalige Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht".
Ich Empfinde Trauer als die Mauer gebaut wurde als 17 Millionen Deutsche ihre Freiheit verloren und Freude als diese Menschen sich befreiten. Aber es Zeigt auch das nur durch Einigkeit ein Volk sich aus jeder Knechtschaft befreien kann.Nie wieder darf in Deutschland eine Diktatur entstehen.Freiheit und Demokratie ist das größte Gut der Menschheit.Viel Schwerer wird es werden die Mauern in den Köpfen der Menschen Nieder zu Reißen.
Zum Glück ist sie weg.
Nun Zweierlei. Heute können wirr Reisen aber kein Geld dazu ,Früher hatten wirr Geld und konnten nicht Reisen. Schei------.
Der Mauerbau war eine Tatsache, die der kalte Krieg hervorbrachte. Man konnte in der DDR ganz normal leben. Jeder hat gewusst, dass eine Republiksflucht tödlich enden kann. Wer es versucht hat, hat dieses auch billigend in Kauf genommen.
Besser wäre gewesen, die Mauer wäre dicht geblieben....und das für beide Seiten....
Die Grenze zu überqueren war schon n hartes Ding. Da waren halt psychologisch geschulte Grenzer der DDR, die darauf spezialisiert waren Menschen ganz tief in die Augen zu sehen und zu fragen ( daran kann ich mich noch erinnern, damals war ich 8 Jahre alt ) - Haben sie Funk, Waffen oder Munition ? Eine falsche Bewegung der Augen und schon nahmen sie das ganze Auto auseinander. So konnte ein Grenzübertritt fast 24 Stunden dauern. Bei uns zum Glück nicht. Aber eine Bekannte von uns hat echt 24 Std. an der Grenze verbracht. Und auf den Wachtürmen standen da Wachsoldaten mit Kalaschinikow. Als wir mit dem Zug nach West-Berlin reinfuhren - kamen ebenfalls die Psycho-Grenzer, mit Wach-Schäferhunden und filtzen den ganzen Zug - das hat ebenfalls sehr lange gedauert, bis der ganze Zug durchleuchtet war !
Beim Mauerbau war ich zu jung bzw. noch gar nicht geboren, während des "Kalten Krieges" ging ich in Westdeutschland zur Schule, und beim Mauerfall war ich gerade im richtigen Alter, um zum legendären "Wall"-Konzert von Roger Waters nach Berlin zu fahren und eine ostdeutsche Freundin zu haben. Ich habe die Wende sehr emotional miterlebt, und wenn ich die Bilder von damals sehe, empfinde ich ein bisschen Wehmut und Sehnsucht nach dieser kurzen Zeit und diesem Sommer in Berlin.
Beschämend - wo waren denn die die Deutschen - das frage ich mich wirklich. Es kann doch nicht sein, dass es damals nur Feiglinge gab!