Beim gestrigen Fußballspiel gegen die polnische Mannschaft fiel mir zum wiederholten ale auf,dass der Moderator de Ortsnamen nicht in der Landessprache,sondern in der früher gebräuchlichen Form,also Posen für Poznan ausspricht.
Ich finde dies als eine Respektlosigkeit dem Gastgeber gegenüber!
Was immer in Polens Geschichte passierte;sie wurden eh geschröpft,erst durch uns Deutsche,dann durch die Sowjetunion.
Trotzdem u. gerade deshalb sollten die Ergebnisse des 2ten WK respektiert werden,oder?
Update:@ erster Antworter: Ich glaube,dass das Thema weitaus sensibler ist,als dass man sagen könnte,dass es nur um die Aussprache ginge.
an könnte auch von Revanchismus oder Deutschtümelei sprechen!
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Ich kann es auch nur mit einigen Beispielen untermauern. Niemand würde auf die Idee kommen, dass 'Rom' nunmehr 'Roma' heißen müsste und 'Moskau' entsprechend 'Moskwa'. Das sind Konventionen in der Deutschen Sprache, die oft weitaus älter sind als Deutschland selbst und bestimmt auch nichts, was man als typisch deutsch ansehen kann. Andersherum wird das in den meisten Sprachen auch so gehandhabt. Die deutschen und polnischen Namen einiger Städte wurden sehr häufig gleichzeitig benutzt, offizielle Bezeichnungen wechselten je nach Machthaber über die Gebiete. Ich würde auch sagen, dass dort, wo Polen und Deutsche zusammen lebten gar keine großen Identitätsprobleme bestanden, bis der Nationalismus für eine Polarisierung sorgte und nach einer klaren Positionierung verlangte. Nationalismus ist als Gedankenkonstrukt schließlich noch nicht so alt und im Wesentlichen ein Konzept des 19. Jahrhunderts, weshalb man davon ausgehen kann, dass die Namen irgendwelcher Städte überhaupt nicht so ein Thema waren.
Ich denke schon, dass man in Deutschland mit der Benennung polnischer Städte Augenmaß beweist. Niemand würde das oberschlesische 'Zabrze' heute 'Hindenburg' nennen, wie es im Deutschen Reich seit 1915 Sprachgebrauch war. Das polnische 'Lodz' würde heute auch niemand 'Litzmannstadt' nennen, weil in diesem Falle die Stadt sogar nach einem nationalsozialistischen General umbenannt wurde.
Auf solche Umdichtungen verzichtet man heute also schon. Wo aber seit Jahrhunderten deutsche und polnische Städtenamen relativ gleichberechtigt bestehen, wird man als deutscher Sprecher immer bevorzugt die deutsche Variante wählen.
Wie bereits erwähnt, sind die deutschen Namen jahrhundertealt, weshalb man daraus auch kein Politikum machen muss. Im Prinzip berücksichtigen die deutschen Namen die typischen Merkmale der Deutschen Sprache, wie die polnischen eben die der Polnischen Sprache widerspiegeln. Für mich ist diese Doppelbenennung eigentlich auch nichts besonderes, weil die meisten Regionen des heutigen Polens, wie viele andere Regionen in der Welt auch, über weite Strecken in der Geschichte niemals ein hermetisch abgeriegelter, in sich homogener Siedlungs- und Kulturraum war. Das ist nämlich auch eine Vorstellung, die erst seit dem Aufkommen des Nationalstaatskonzeptes und des Nationalismus besteht.
Im Übrigen scheint man auch in Polen die gemeinsame Geschichte zunehmend weniger auszublenden. Auch wenn ich Polen heute allgemein als etwas nationalistischer ansehen würde, geht man immerhin dazu über, in vielen Orten, Gemeinden und Städten zweisprachige Ortsschilder einzuführen, selbst dort, wo die deutsche Minderheit heutzutage unbedeutend klein ist.
Vielleicht ist gerade die Verwendung beider Namen für viele Städte in den betreffenden Gebieten ein Zeichen der Normalisierung in den Beziehungen beider Staaten? In meinen Augen hat man den Nationalismus zumindest teilweise überwunden, wenn man die gemeinsame Vergangenheit anerkennt. Die Benennung der Städte ist nur ein Teil davon. Ohne die Frage nach Ansprüchen auf irgendwelche Gebiete stellen zu wollen, war die Polonisierung ehemals deutscher Gebiete und der entsprechenden Städtenamen für mich genauso ein nationalistischer Akt, wie die Eindeutschung urpolnischer Kerngebiete in der Zeit zuvor.
Nach meiner Auffassung kann die Überwindung der Differenzen zwischen Polen und Deutschland nur in der Überwindung des Nationalismus an sich glücken. Daran werden die Namen nichts ändern. Im Gegenteil, dürfen die Namen der Städte keinen Herrschafts- oder Territoriumsanspruch implizieren. Von deutscher Seite sehe ich da weniger Probleme. Von den Vertriebenverbänden und der NPD abgesehen, kommt in Deutschland wohl niemand auf die Idee, die Oder/Neiße-Grenze anzuzweifeln. Polen hingegen sehe ich in seiner politischen Ausrichtung heute als deutlich nationalistischer, was bei seiner Geschichte auch nicht verwundern sollte.
Das klingt in der momentanen Krise vielleicht unpopulär, aber die Lösung sehe ich doch im Aufgehen Deutschlands und Polens in der EU.
"Poznan" ist keine und war nie eine im Deutschen übliche Bezeichnung für Posen, und "Posen" war nicht nur "früher gebräuchlich", sondern durchgehend. AuÃerdem heiÃt Posen auf polnisch nicht Poznan, sondern PoznaÅ. Die Art, wie du das -n eindeutschen willst, finde ich bedenklich und respektlos.
Sport sollte grundsätzlich auÃerhalb der Politik stehen, denn wenn da ein Politikum raus gemacht wird, kann es nur zum Streit kommen und nicht nur zwischen den beteiligten Clubs oder Mannschaften sondern auch zwischen den Länder.
Wenn ein Reporter, der in diesem Fall der polnischen Sprache nicht mächtig ist und die Worte welche ja für unsere Zungen wirklich mehr als nur ein Zungenbrecher sein können nicht auf Polnisch aussprechen kann sollte es gestattet sein die alten Namen zu verwenden.
Oder könntest du den Namen welche auch im früheren Oberschlesien geläufig war und Przibilla heiÃt so aussprechen wie es sich gehört.
die polen wurden mal geschröpft,haben aber auch selbst kräftig geschröpft, wenn sie die gelegenheit dazu sahen.
So gegenüber litauen und russland,nach dem 1.weltkrieg.
Oder gegenüber deutschland,dank dem" bösen" stalin nach 1945.
Ein land,das null mitleid verdient wenn es sich als armes opferlamm darstellt.
Unsinn. Wenn die Städte einen deutschen Namen haben, benutzt man den auch. Oder sollte der Sportmoderator auch Polnisch sprechen, weil er in Polen ist?
Und die aaaaarmen Polen. Wer hat den den polnisch-sowjetischen Krieg vom Zaun gebrochen? Glaubst Du ehrlich, daà in Polen jemand von Lviv spricht?
Natürlich sollten Sportmoderatoren politische Tatsachen zur Kenntnis nehmen.
Z.B. wenn die Hauptstadt von Nigeria sich ändert, weil Abuja, seit über 20 Jahren die neue Hauptstadt, die Stadt Lagos als Hauptstadt abgelöst hat.
Die Aussprache der jeweiligen Stadt ist doch in den verschiedenen Sprachen unterschiedlich, da kann man und sollte man auch die deutsche Bezeichnung im Deutschen Fernsehen benutzen.
Sonst dürfte doch auch z.B. keiner mehr Prag sagen.
Man kann es aber auch übertreiben! Genauso kannst du verlangen, dass aufgrund des 2. WK nicht mehr London gesagt wird sondern die englische Aussprache "Landen". Ãhnlich verhält es sind mit China, da war das Deutsche Reich Anfang des 20. Jhd nicht sehr nett zu, trotzdem sagen wir Peking und nicht Beijing.
NACHTRAG: Ich nehme die Kriegsschuld Deutschland nicht auf die leichte Schulter und weià sehr wohl wer den 2. WK anfing und wer das Opfer ist. Aber es ist völlig absurd, den Sportmoderator zu unterstellen, er will Rache an Polen nehmen, weil die nun ehemalige deutsche Gebiete inne haben und deshalb Posen anstatt Pozan sagt. Du kannst halb Deutschland Rache unterstellen, weil die allermeisten wohl Danzig anstatt GdaÅsk sagen. Es ist nun mal für Deutsche einfacher, die ehemaligen deutschen Städtenamen auszusprechen anstatt die jetzigen polnischen. Polnisch hat nun mal eine schwierige Aussprache.
Genauso kannst du den USA vorwerfen, die nehmen immer noch Rache an Deutschland weil sie "Börlin" anstatt Berlin sagen.
ach so, darum nennst Du dich auch *bungle in the jungle * ;-)
Kannte mal jemand der sprach von "Mech_si_co" kannte ich nicht, ich kenne den Staat "Mexi_ko".
Ãber "Revanchismus oder Deutschtümelei sprechen" ist an den Haaren herbeigezogen.