Warum wollen alle immer nur mehr Gewinn machen? Wenn ein Konzern statt 200 Millionen "nur" 195 Millionen Gewinn macht im Jahr und die 5 Millionen dafür den Mitarbeitern als Lohn auszahlen wäre doch kein Problem oder? Ich versteh diese Gier nicht. Sind die eigentlich der Meinung das es jeder im Leben so leicht hat und mit Geld um sich schmeissen kann?
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So sieht es aus, das ist der Kapitalismus in Reinkultur.
gruß
Franky
Mehr Gewinn zu erwirtschaften bedeutet, konkurrenzfähig zu bleiben, Geld in Forschung und Entwicklung investieren zu können und letztlich auch, wachsen zu können.
Viele Arbeitnehmer haben darüber hinaus nicht auf dem Zettel, das die Personalkosten wesentlich höher sind, als nur die Lohnkosten, denn die Erhaltung von Arbeitsplätzen (Wärme, Strom, Verbrauchsmaterial, Ausstattung) und auch die Arbeitgeberanteile von Sozialabgaben (die steigen mit an, wenn sich der Lohn erhöht!) machen den einzelnen Arbeitnehmer für den Arbeitgeber sehr viel teurer, als nur die einzeln betrachtete Lohnzahlung vermuten lässt.
Beginnen wir zuerst bei dir, nehmen wir an du stehst in einer Festeinstellung, den rest deines Gehalts den du übrig hast am ende des Monates legst du bei einer bank sparkasse oder wie auch immer an um das vermögen zu vermehren, gleich zeitig möchtest du konsumgüter wenn es geht so billig wie möglich kaufen, nun so eine firma die weiter existieren möchte muss so billig wie möglich produzieren um ihre ware überhaupt verkaufen zu können, und da die lohnkosten meist der gröÃte kostenfaktor in einem unternehmen sind werden diese auf einem tiefen niveau gehalten, denn der kunde der so billig wie möglich kaufen möchte, möchte zudem via der angekauften aktie des unternehmens auch sein eingelegtes kapital erhöhen, und wenn dies nicht möglich ist dann lassen wir mangels einlagen das unternehmen sterben, und selber stellen wir uns dahin und schimpfen auf die misswirtschaft des unternehmens
Zu den Argumenten, die Kurt genannt hat, kommt noch hinzu, dass ein Unternehmen, das mit Aktien, also anonymen, frei handelbaren Anteilen finanziert wird, andere Prioritäten hat als ein Familienunternehmen. Das ist mir erst beim Tod dieses schwäbischen Unternehmers Merkle klar geworden. Er ist an der Mischung von beidem gescheitert.
Die Betriebswirtschaft saugt aus einem Unternehmen jede Reserve ab, die Banken, Betriebswirtschaftler und Juristen können jederzeit jede Firma gnadenlos skelettieren. Dabei genieÃen die Mitarbeiter weniger Schutz als das Geld. Ein Einstellungsstopp genügt und die Spirale dreht sich.
Ein kluger Familienunternehmer handelt anders. Er will zunächst das Familienvermögen zusammenhalten und sichern und moderat vermehren. Wenn er mit eigenem Geld arbeitet, verdient er praktisch noch die Bankzinsen hinzu, es reicht also. Schon eine GmbH und ein gröÃerer Anteil von Fremdmitteln führt zu der von dir beschriebenen Benachteiligung der Mitarbeiter.