Heute war mal wieder einer dieser seltenen Tage, an denen ich mich von jemandem zu breitschlagen lassen habe, mit in die Kirche zu gehen.
Predigt: Jesus Christus ist der Mittelpunkt des Lebens, nicht die Menschen sind wichtig sondern Jesus...usw. und man soll auch seine Kinder so erziehen, dass sie lernen, dass sie nicht im Mittelpunkt stehen...
Meine Frage an gläubige Christen: wie kann jemand anders, also Jesus, wichtiger sein, als die Menschen, die man liebt? Wichtiger, als das eigene Kind?
Mein Kind ist das wichtigste in meinem Leben, das heißt noch lange nicht, dass er immer im Mittelpunkt steht und alles bekommt, was er will, aber ich brauche keinen Gott, um ihn dazu zu erziehen, kein Egoist zu sein.
Update:@apohlke: Nun ja, einen Satz hab ich noch ziemlich wörtlich in Erinnerung: "Nicht der Mensch ist wichtig, auch nicht unsere Kinder, auch wenn sie noch so klein sind..."
Außerdem meinte er, die Kind wären uns ja nur von Gott gegeben worden, damit wir sie ins einem Auftrag erziehen
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Es gibt verschieden notwendige Arten des "Wichtig-Seins" von Menschen, und daher könnte ein Missverständnis rühren. Die folgenden Bibelstellen halte ich für Allgemeingut der Christen, und sie zeigen, dass es nicht darum geht, die Menschen zugunsten Gottes zu vernachlässigen.
In der Bibel, Matthäus Kapitel 22, steht die Antwort von Jesus, als er nach dem höchsten Gebot gefragt wurde:
"37 Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. 38 Das ist das wichtigste und erste Gebot. 39 Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."
Es heißt also explizit, dass die beiden Gebote gleich wichtig sind.
Außerdem, und das ist was mich selber überzeugt, steht die Liebe zu Jesus nicht in Konkurrenz zu der zu Deinen Lieben, ganz im Gegenteil: In der Rede über die Endzeit in Matthäus Kapitel 25, Verse 31-46 heißt es:
"40 Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."
Die Werke Deiner Liebe zu Deinem Kind, aber auch zu anderen Menschen, werden dir angerechnet als Werke der Liebe zu Jesus. Denn er liebt Dein Kind und freut sich, wenn jemand zu ihr/ihm lieb ist. Etwa so, wie Du Dich freust, wenn jemand zu Deinem Kind lieb ist. Übrigens freut Jesus auch, wenn jemand zu Dir lieb ist.
Üblicherweise wird das anfangs zitierte Gebot (Mt 22, 39) ja auch als Aufruf zur (gesunden) Selbstliebe verstanden, ich könnte mir aber vorstellen, dass diese Auffassung zeitbedingt nicht immer auch im Hinterkopf war in der Kirchengeschichte.
Mich freut jedenfalls Deine Frage und, dass Dein Kind kein Egoist wird. :)
Solche Menschen werden mit imaginären Sünden hörig gemacht indem man ihnen Schuldgefühle für Dinge einredet für die sie nichts können. So zum Beispiel der Kreuzestod von Jesus oder das man schon ab Geburt sündig ist.
Gehirnwäsche in feinster Sektenmanier!
Manche gehen so weit das sie sich auch für Jesus und Mission umbringen lassen, so wie die 2 jungen Frauen im Jemen.
Würde das Christentum heute entstehen müßte man es auf eine Stufe mit den Scientologen und anderen gefährlichen Gehirnwäschersekten stellen.
Da siehst du was die Kirche so veranstaltet! Das hat nicht mit Christentum zu tun sondern mit Kirchenhoerigkeit!
Diese sehr kritikwürdige Schlagseite haben freikirchliche Prediger leider manchmal.
Manchen sind Tote oder Unsichtbare lieber als echte Menschen aus Fleisch und Blut.
Im Neuen Testament heißt es: "Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert."
Das war wohl ein Ausgangspunkt der Überlegung, und man sollte das so nicht außer Acht lassen.
Aber was ist damit gemeint? Ich denke, daß man sich nicht aufgrund der Eltern-, Kindes- oder Nächstenliebe von Gott trennen lassen soll.
Zuerst muß es mir um das gehen, was Gott will, dann kann ich auch Anderes anstreben.
Nun gibt es zwei Arten von Liebe: Die eine, die nur ein Gefühl ist, und die andere, die tätig ist.
Ich denke, es geht um die tätige Liebe. Also tue ich, wozu mich die Gottesliebe drängt. Und das ist, für meine Angehörigen zu sorgen und meinen Nächsten lieben, denn das ist die wahre Christusliebe.
Aber indem ich Gott an die erste Stelle setze, findet alles andere seinen Platz. In meiner Liebe zu meinen Kindern drückt sich meine Gottesliebe aus.
Drehen wir den Spieß aber etwas: Es kommt der Tag, wo das Kind, das Du jahrelang als Wichtigstes in Deinem Leben empfunden hast, sich gegen Dich wendet. Pubertät nennt man das, wenn die Eltern schwierig werden ;-). Du wirst angefeindet. Das Kind bricht mit Dir, obwohl Du Dich doch immer nur bemüht hast. Irgendwann zieht es aus. Vielleicht beruhigt sich der Generationenkonflikt.
Und was dann? Dann ist das Kind auf einmal nicht mehr da. Ist nicht mehr der Mittelpunkt, und Du weißt mit Dir nichts mehr anzufangen.
Wie anders ist das doch, wenn Gott im Mittelpunkt steht. Als nächstes kommt, so Du einen hast, Dein Ehepartner. Und dann die Kinder. Jedem gibst Du ungeteilte Liebe, aber das Wichtigste ist Deine Beziehung zu Christus, der Dich nie enttäuscht und nicht allein lässt. Weder eine Sinnkrise noch Verlassensängste drohen, denn Du bist auf Gott gebaut. WEIL Du aber Gott an die erste Stelle stellst, wirst Du Dein Tagewerk und Deinen Liebes-Dienst an Deiner Familie als Gottesdienst verstehen und Dich um so mehr bemühen, Deiner Familie die Liebe zu geben, die durch die Gottesliebe mehr, nicht weniger wird.
Der Priester verwendet ein für heutige Verhältnisse äußerst schwierige Sprach und Analogie.
Er hat z. B. nicht gesagt, dass das Kind unwichtig ist. Jesus wichtiger zu nehmen als seine Kinder soll bedeuten, dass man sich eben an Jesus orientiert, quasi als Idealbild der Liebe. Es soll darauf hindeuten, dass man die weltlichen Dinge nicht zu ernst und als Maß aller Dinge nimmt. Eigentlich hat Jesus ja gezeigt, dass wahre Liebe ja eben nicht personenabhängig unterschiedlich ist, sondern immer gleich. Wer Jesus wirklich liebt, liebt auch sich selber und alle anderen Menschen in gleicher Weise. Leider lassen sich die Worte des Priesters als Aufruf zum Fanatismus fehlinterpretieren. Ich glaube kaum, dass das seine Absicht war.
Er prangert ja eigentlich die fanatische Vergötterung der Kinder und anderer Menschen an, als seien sie das einzige im Leben. Wichtig ist, dass man seinen Ursprung (quasi Jesus) und sich selbst genau so liebt wie andere.
Kinder werden ja heutzutage nicht nur von den Eltern in den Mittelpunkt gestellt, die Medien und die Gesellschaft mischt da ordentlich mit, das sie diese Egozentrik ja quasi vorlebt. Paradoxerweise fehlt es geraden den Egozentrikern an echter Selbstliebe. So spiegelt die Egozentrik doch oft versteckten und kompensierten Selbsthass wider.
Kinder sind heutzutage oft ein Selbstverwirklichungsprojekt der Eltern, was sich dann deutlich zeigt, wenn die Kinder das Elternhaus verlassen.
Du hast dir deine Kritikpunkte an die Kirche schon bestätigen lassen, obwohl das gar nicht Thema war. Quasi bist du nur mitgegangen, um dir mal wieder richtig sicher zu sein.
Aber ich verstehe dich, dass es dir schwer fällt aus den Worten die richtige „Message“ herauszuhören. Ich denke das Problem haben selbst viele Christen, die darin einen Befehl und eine unumstößliche Gesetzmäßigkeit verstehen, welche bei Missachtung zum Besuch des Teufels führt.
Jeder hört das, was er hören will.
KANN ER NICHT! Da fängt der Fanatismus an. Glaube ist weder Gewissheit noch Sicherheit. Liebe ist was zählt!
Warum Jesus so vergöttert wird, kann ich auch nicht verstehen. Das ist fast schon ein Polytheismus.
Wenn ich Christ wäre, würde ich Jesus maximal als einen großen Lehrer/Meister ansehen. Aber der ganze Hype um Jesus, ist doch sowas von übertrieben.
Ich halte nichts von Religion , schon garnichts von der Catholischen oder anderen Christlichen , alles nur um Menschen zu unterdruecken ohne wahres dahinter.
Ich finde deine Gedanken sehr gut , , niemand ist wichtiger im Leben als mein eigenes Leben , und das dere die ich liebe . Jesus , was soll ich damit anfangen , eine Geschichte geschrieben die hinten und vorne zusammengedichted wurde .
Ist mein persoenliches Denken .
Jessica Du denkst richtig ...!!