Schiedsrichter-Entscheidungen sind ja bekanntlich Tatsachenentscheidungen, also auch dann gültig, wenn sie sich objektiv als Fehlentscheidungen herausstellen. Der Schiedsrichter kann allerdings seine eigenen getroffenen Entscheidungen auch wieder zurücknehmen. Hierzu folgende Frage: Ich gehe einmal davon aus, dass der Schiedsrichter die Entscheidung "kein Tor" nicht böswillig getroffen hat, sondern weil er es eben aus seiner Perspektive anders gesehen hat.
In der Halbzeitpause allerdings dürften ihm ja wohl die Video-Bilder vorgespielt worden sein. Frage: Wäre es ihm also möglich gewesen, zu Beginn der 2. Halbzeit nachträglich dieses Tor anzuerkennen? Oder muss die Korrektur einer einmal getroffenen Entscheidung unmittelbar danach erfolgen, bzw. wieviel Zeit hat man als Schiedsrichter, seine einmal getroffene Entscheidung zu korrigieren?
Besten Dank schon einmal im voraus für Eure Antworten.
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Hi
Also, ich bin selbst Schiedsrichter, seit mehreren Jahren und die Frage kann ganz klar beantwortet werden.
Der Schiedsrichter hat nicht gesehen, das der Ball hinter dem Tor war, ebenso nicht der Zuständige Linienrichter nicht.Somit bleibt es bei -kein Tor- er kann nicht in der Halbzeitpause das Tor nachträglich anerkennen, ganz einfach weil es die Regeln der FIFA nicht vorsehen.
Damit Punkt.
Anders allerdings, wenn es so aussieht, wie bei dem Klaren Abseitstor der Argentinier.
Hier hat ja die Linie dem Schiri zu verstehen gegeben, das dieses Tor ganz klar Abseits war und den Schiri drauf hingewiesen, hier muss der Schiri das Tor aberkennen, sowas geht.
Er hätte nicht nur die Möglichkeit gehabt, das Spiel wegen angezeigter Abseitsposition zu unterbrechen, sondern er hat bis zum Wiederanpfiff die Möglichkeit, seine Entscheidung für das Tor zu widerrufen.
Genauso könnte er zum Beispiel : wenn ein Spieler einen anderen wohl offensichtlich mit ner Art Attentat von dem Beinen holt und der Schiri zeigt dem Täter ganz klar Rot.Die Linie sagt aber "Momentchen, der gefoulte ist Italiener und die fliegen auch gerne von alleine um, ich habs genau gesehen, der hat den nicht berührt" so kann der Schiri die rote Karte zurück nehmen und den Spieler wieder aufs Feld schicken, selbst wenn der Spieler schon während der Diskussion das Spielfeld verlassen hat.
Das ist noch nie passiert und sicherlich (wie oben schon gesagt) nach erneutem Anpfiff nicht mehr möglich. Erst recht nicht jetzt, wo die Presse in England sicherlich die Schuld diesem Fehler gibt. Fakt ist aber, dass es auch mit diesem Tor unser Sieg gewesen wäre. Und das Argument dass das Spiel gekippt wäre ist unlogisch, denn es sollte bekannt sein, dass unsere Leute bei Gegentor wilder werden. ;) Dann wäre es vielleicht ein 5:2 geworden. Aber Wahrscheinlichkeiten und Eventualitäten zählen nicht. Das Spiel ist Fakt und wird so in die Geschichte gehen.
Der Schmerz von 1966 ist zu Ende - das war im Grunde eine kleine Wiedergutmachung. Nur klein, da es 1. nicht ums Endspiel ging und 2. wir sowieso gewonnen hätten. Der Sieg war triumphal!
die entscheidung kann unmittel nach dem tor geschehen. sie kann kann nachrücksprache mit einem linienrichter erfolgen.
nach dem anstoà im mittelkreis ist der treffer unwiederruflich gültig.
hätte am endergebniss auch nicht viel geändert, es wurden schon oft fehlentscheidungen getroffen, nun hat es eben mal die Engl. getroffen. 4:1 oder 4:2 was macht das schon :-)
@ Hans-sehr gut geschrieben, wäre schön wenn das alle so sehen würden
Die getroffene Entscheidung ist bindend und kann im nachhinein auch während des Spiels nicht zurückgenommen werden. Andere Schiedsrichter hätten sehr wahrscheinlich eine Konzessionsentscheidung getroffen und einen unberechtigten Elfer für England gegeben. Gott sei dank war das nicht gegebene Tor nicht entscheidend. Warum sollen die Engländer nicht auch mal beschis.sen werden.