Die Gewerkschaften geben ein Angebot ab, das "nach oben" völlig realitätsfremd ist, die Arbeitgeber ein solches, das "nach unten" jeder Beschreibung spottet. Und dann nähert man sich in endlosen Verhandlungen langsam an.
Was soll eigentlich dieser Unfug? Kann man sich nicht einfach zusammensetzen und von vornherein ein Angebot ausarbeiten, das für beide Seiten tragfähig ist? Würde eine Menge Zeit und Arbeitskampf sparen.
Oder müssten dann die Funktionäre um deren Jobs fürchten, weil sie ein festgeschriebenes Ritual nicht eingehalten hätten?
Freue mich auf Eure Meinungen dazu. Danke schon mal im voraus für all Eure Antworten.
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das ist wie beim fußball.- meine völlig unsportliche großmutter mütterlicherseits pflegte zu sagen: 'was soll der ganze zirkus auf dem rasen? - gebt jedem spieler einen ball und gut ist's.' -
... das volk aber braucht halt eben brot und spiele - das wußten bereits die cesaren.-
Jeder der Parteien benutzen die Rechte, die ihr der Gesetzgeber garantiert.
Z.B. Man macht ein Angebot über den Tarifvertrag, der Arbeitgeber möchte den Vorschlag nicht zustimmen.
Die Gewerkschaft hat das Recht in Arbeitskampf zu treten, und der Arbeitgeber ist dann gezwungen ein Kompromiss mit der Gewerkschaft zu vereinbaren.
Wenn der Arbeitgeber die ganze Marktmacht in der Branche hat, denn müssen die Gewerkschaften kleingeben und umgekehrt.
Die Arbeitnehmervertreter wollen z.B. eine Gehaltserhöhung von min. 3,5% (oder min. festen Geldbetrag) durchsetzen - ggfs. 3% dafür plus Einmalzahlung.
Würden sie mit dieser Forderung in die Verhandlungen einziehen, käme hinterher ein unbefriedigendes Ergebnis heraus.
Um dies zu vermeiden, wird min. das Doppelte schein:gefordert. Ãhnlich beim handeln auf dem Flohmarkt. Ich biete die Hälfte und wir treffen uns in der Mitte.
Die Arbeitnehmervertreter fordern nun 8% mehr Gehalt. Dies ist natürlich viel zu hoch und das wissen beide Parteien. Die Arbeitgebervertreter erklären die schlechte Finanzlage und bieten irgendwann max. 2% plus eventl. Einmalzahlung. Die Arbeitnehmervertreter erklären sich mit 4,5% einverstanden und am Ende trifft man sich bei 3,5% Gehaltserhöhung ab dem Datum, oder rückwirkend vom XX.
Somit sind beide Parteien zufrieden und können mit erhobenen Hauptes vom Tisch ziehen. SchlieÃlich wurde darüber verhandelt...
Weil die Gewerkschaften nicht in der Lage sind, sich etwas anderes einfallen zu lassen. Z.B.: Immer wird geklagt, daà die unteren Lohngruppen zu wenig verdienen. Richtig! Warum verlangt man dann immer prozentuale Lohnsteigerungen, bei denen die sowieso schon Hochverdienenden das Meiste bekommen? Wie wäre es denn mal, wenn alle (!) pro Monat 100,00 € mehr bekommen würden?! Das würde den Arbeitgebern sicherlich nicht mehr kosten, als 5 % Lohnerhöhung - und die "Kleinen" hätten endlich mal einen gerechten Lohnaufschlag.
Ja, das sind die Spielregeln, als erstes Gebot kommen immer utopische Forderungen und Zugeständnisse. Dann streitet man sich wie die Kesselflicker bis irgendetwas für beides Seiten Tragbares herauskommt. Diese Treiben erinnert mich immer wieder an einen orientalischen Basar.
Es ist eher das Prinzip, dass eine Krähe der anderen Krähe kein Auge aushackt.
Auch die Gewerkschaft ist ein wirtschaftliches Unternehmen und hat eigentlich die Bezeichnung "Arbeitnehmervertretung" bereits seit langem verspielt.
Die Tarifverhandlungen sind kein Rock-Konzert.