Es gibt natürlich einen aktuellen Anlass, der historische Kontext war nicht Auslöser der Frage. Bischof Gerhard Ludwig Müller hat kürzlich seine Glaubensbrüder aufgefordert, sich von dieser Äußerung des Reformators zu distanzieren.
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er war zumindest nicht sooo weit von der wahrheit entfernt
Die griechische Präposition "antÃ" bedeutet weniger "gegen" (wie sie heutzutage meist gebraucht wird), sondern wörtlich "an Stelle von ...", "gegenübertretend" (vgl. die ägäischen Inseln Paros und Antiparos).
Wenn Luther von einem "Antichristen" spricht, dann meint er jemanden, der sich an die Stelle Christi gesetzt hat. Das war bei dem Papst seiner Zeit (für Luther) eindeutig der Fall, denn der Papst (die Kurie, der Vatikan) war gegen die Verkündigung des Evangeliums, der befreienden Botschaft Jesu; er setzte sich selbst an deren Stelle, seine Dogmatik, sein Kirchenrecht, seine Ablasspraxis sowie der in die Papstkirche eingedrungene Aberglaube verdunkelten und verdrängten das Evangelium. Jeder, der auf diese Weise vorgeht und öffentliche Macht beansprucht, ist also aktuell "Antichrist".
"Antichrist" ist aber nicht eine ontologische Feststellung, sondern ein jeweils aktuelles Prädikat. Es wäre jeweils zu prüfen (mit der Zielrichtung auf einen möglichen Konsens), wo, wann und im Blick auf wen es zutrifft.
Die Zeiten Luthers sind lange vorbei. Die europäische Aufklärung hat längst weite Teile des Christentums geprägt, besonders den Protestantismus.
Deine Frage klingt also ein wenig "ungeschichtlich", so als gäbe es eine Glaubenslehre, die allezeit unverändert verständlich und gültig wäre. Das ist aber höchstens beim traditionellen Islam der Fall.
Auch wenn es viele Atheisten nicht begreifen wollen: im Protestantismus ist das anders.
Luther bezog sich mit seiner Aussage wohl auf den damaligen Papst Leo X, der, getrieben vom Petersdom Bau den Ablasshandel forsierte um genuegend Geld in seine paepstliche Schatulle zu bekommen. Sein Lebenswandel und Prunksucht, war wohl auch alles andere als "paepstlich" zumindest aus heutiger Sicht .. und auch seine Zeitgenossen fanden es nicht uneingeschraenkt akzeptabel. Von ihm soll ja auch der weise Satz stammen: „Die ganze Welt weià doch, wie viel uns diese Fabel von Christus eingebracht hat“.... eine weise, aber auch fuer einen den weltlichen Sinnesfreuden nicht abgeneigten Renaissance Papstes, unwuerdige Aussage. Eine Aussage die u.a. ihm aus Luthers Sicht, durchaus gerechtfertigt, den Titel "Anti-Christ eintrug.
Sollte sich die Bezeichnung "Anti-Christ" von Luther fuer alle Paepste gelten, dann wohl in der klugen Voraussicht, dass seine Nachfolger auch nicht besser als seine Vorgaenger sein werden....
Mit anderen Worten: Alle Renaissance Papste waren ziemliche "Hallodris".. schade dass es damal noch keine Yellow Press gegeben hat. Die haetten viel zu berichten gehabt. :-)) ... vom paepstlichen Stuhl !!.... und Bett!! :-)
In der Bibel wird das Herannahen der Endzeit verglichen mit einer Frau, die in den Wehen liegt: in immer kürzeren Abständen und immer heftiger wird es "Endzeitzustände" geben, die eine Vorahnung sind von dem, was dann schlussendlich geschehen wird, wenn "der" Antichrist auftritt.
Von daher gab es schon mehrere solche "Wehen", und von Nero über Hitler bis in die heutige Zeit (z.B. Nordkorea) gab und gibt es Menschen, die antichristliche Züge in sich tragen. Das mag Luther bei den damaligen Päpsten auch richtig erkannt haben.
Aus damaliger Sicht hatte er wohl Recht. Luther war ja zu keiner Zeit Rom`s Lieblingskind. Er war sicher seiner Zeit weit voraus und hat auch manche Stupidität als solche erkannt. Deswegen wird er wohl erkannt haben, dass die Person des Papstes dem widerspricht, was einst Jesus` Credo war. Aber in Rom wurde schon immer Wasser gepredigt und Wein getrunken.
Nein, leider nicht.
Nein! Er traf den Nagel auf den Kopf.
Die katholische Kirche mit all dem Firlefanz ist meiner Meinung nach ein richtiger Zirkus!
1. ... von wegen Sünden vergeben durch beichten ist doch ein Unsinn - kein Mensch kann die Sünden und Verbrechen anderer vergeben.
2. Die dicken, fetten männlichen Hirten in Kleidern, welche sich laut Bericht oft an Kindern vergreifen, sind Menschen welche nichts in Kirchenämtern zu suchen haben. Pfarrer und Priester sollten heiraten dürfen denn Männer sind und bleiben Männern und sollten nicht gezwungen sein ein Leben lang ein unnatürliches zölibates Leben zu führen.
3. Menschen als Heilige anerkennen, ist ein weiterer Unsinn. Keiner ist heilig, jeder ist menschlich, mit mehr oder weniger guten Seiten und Fehlern.
5. Martin Luther hatte als Mönch die Nase von all dem kirchlichen Geplapper voll und äuÃerte seine Meinung in seinen Thesen und dies mit Recht.
6. Sehr wahrscheinlich waren Päbste, egal ob alt oder jung von jeher auch sündhaft denkende und handelnde Menschen. Viele hatten Skelette in ihren Kammern versteckt, bloà wurde dies alles vertuscht. Genauso wie heutzutage mit dem Kinder-schänden.
Der Antichrist ist Popeye. Wegen ihn wurden frühen Millionen von unschuldigen Kindern gezwungen Spinat zu essen.
eher nicht, denn zu seiner zeit hatte er mit dieser meinung bestimmt recht. seine 95 thesen kamen ja nicht von ungefähr.
wie schnell sich sowas aber auch relativieren kann, hat er ja am eigenen leibe verspüren können, was sich bis in die gegenwart auch zeigt.
seine wutausbrüche und angriffe gegen das judentum demonstrieren deutlich, daà er selbst nicht unbedingt der "liebe christenmensch und gottgefällige reformator" war, als der er gern gelten wollte.
da sich die juden nicht von ihm auf seine seite ziehen lieÃen, reagierte er mit deren verteufelung und verunglimpfung in ungerechtfertigter selbstüberschätzung und anmaÃung. ("von den juden und ihren lügen")
ja
siehe worms 1521