Das eigentliche Gesetzgebende für das Wollen ist das wirklich reine Wollen selbst und sonst nichts. Eine noch so gegliederte und umfangreiche materiale Werttafel bleibt ein pures Phantom, ohne jede verpflichtende Gesetzlichkeit, wenn nicht das reine Wollen als das eigentliche Wirkliche alles sittlichen Handelns wirklich sich selbst will. Dieses, sich selbst zu wollen, ist das angebliche Leere, im Grunde aber ist es das einzig Konkrete und Konkreteste an der Gesetzlichkeit des sittlichen Handelns.
Dieses angeblich leere Gesetz ist gerade dadurch Grundsatz, dass, wenn es das Handeln wirklich bestimmt, dieses auch schon je im Augenblick und für dieses weiß, stimmt, dieses auch schon je im Augenblick und für dieses weiß, was es, d.h. primär immer, wie es handeln soll. Diese Sittlichkeit des Handelns besteht nicht darin, dass ich einen sogenannten Wert verwirkliche, sondern dass ich einen sogenannten Wert verwirkliche, sondern dass ich es wirklich will, d.h. mich entscheide, in der Entschiedenheit will, d.h. die Verantwortung auf mich nehme und in dieser Übernahme existent werde.
Allein das Wesen des Wollens, dieses in seinem Wollen, ist das nicht doch in der Tat etwas Leeres? Was ist das überhaupt für ein Wille, der rein sich selbst will? Ein solcher bestimmt sein eigenes Wollen unausbleiblich, d.h. notwendig. Ein solcher Wille kann gar nicht anders als mit sich, seinem reinen Wesen, einstimmig, d.h. gut sein. Ein Wille aber nicht anders als gut sein kann, ist ein vollkommen guter Wille, oder wie Kant sagt ein heiliger, göttlicher Wille.
Wo nun der reine Wille nicht unausbleiblich seinem Wesen folgt, sondern durch andere Triebfedern bestimmt werden kann und wird, wie bei einem endlichen Wesen, zu dessen Verfassung Sinnlichkeit gehört, da hat die reine Willensgesetzgebung den Charakter der Nötigung, des Gebotes, des Imperativs. Die Formel eines Gebots ist das „du sollst“. Dem heiligen Willens, das einfache Wollen des Willens. Dem zufällig guten Willens ist Gesetz das Sollen des reinen Wollens. Gesollt ist das reine Wollen, d.h. ein solches, das nicht mehr gewollt ist in Absicht also nicht in der Form: du sollst, nämlich wenn du das und das erreichen willst, also nicht etwa: du sollst die Wahrheit sagen, wenn du in der menschlichen Gesellschaft geachtet sein willst, sondern das Gesetz des Willens: du sollst einfach handeln, bedingungslos, ohne wenn und aber. Nun heißt in der Logik ein Satz in der Form: wenn a ist, dann ist b ein Wenn-Satz dagegen ein Satz in Form: a ist ein kategorischer.
Das Wesen des Wollens ist seine Kraft jedes Sollen immer noch zu etwas Angenehmen umzufunktionieren. Das ist sozusagen mein Trick mit unangenehmen Dingen, bei denen das Sollen im Vordergrund steht, umzugehen. Ich entledige mich der Fesseln des Sollens indem ich einfach das Zepter selbst in die Hand nehme und sage: "Ich will".
Dem Wesen des Wollens öffnen sich Türen - in uns selbst und entriegelt auch jene im Widerstand des Sollens.
Was hat Sollen mit Wollen zu tun - ich finde nicht, dass ich will wenn ich soll. Ich muss oft, wenn ich soll, will aber oft nicht müssen - nisofern ist mein Wesen des Wollens wohl abartig.
Was ich haben kann das will ich nicht und was ich haben will das krieg ich nicht - wenn ich schon mal was will...
Zunächst einmal ist der erste Satz zu hinterfragen:
Moralphilosophisch impliziert Sollen nur Können, nicht Wollen.
Wichtig ist deswegen auch, ob es sich um ein individuelles oder ein soziales Verhältnis von 'Sollen' und 'Wollen' handelt.
Klar: Wenn ich etwas von einer anderen Person will, 'soll' diese Person entsprechend handeln.
Individuell geht es jedoch um das Binnenverhältnis von Sollen und Wollen: Hier kann man mit guten Gründen wie ein Vorantworter auf Kant verweisen. Nicht, weil er zwingend recht hat, sondern weil er genau diese Frage problematisiert.
Keine Ahnung, wie Ihr psychologisch bewanderten Menschen das seht und welche Gräben innerhalb dieser Disziplin verlaufen, für ein zeitgenössisches Update wäre ich äußerst dankbar.
In der klassischen Philosophie gibt es jedenfalls zwei Begrifflichkeiten des 'Wollens': Das Wollen als triebhafter Impuls wie bei den Epikuräern (und später bei Hobbes), die Mischform wie bei Hegel und das'aufgeklärte' Wollen wie bei Kant.
Das Wollen kann das triebhafte Streben sein, das Wollen kann aber auch der Wille des sich und seinen Willen hinterfragenden Menschen sein, so wie bei Kant.
Im ersten Fall ist das Wollen das Streben der Befriedigung der basalen Bedürfnisse, im zweiten Falle das Ergebnis der Reflexion, was nach Hinterfragen der eigenen Persönlichkeit, der Triebkraft meiner instinktiven Bedürfnisse, der Selbsteinschätzung als moralisches und freies Wesen und der Frage, was ich tatsächlich will, was der Inhalt meines Wollens ist.
Trotzdem gibt es eine Gemeinsamkeit: Das Wollen ist der Versuch, den eigenen Wünschen gerecht zu werden und diese zu realisieren. Ich bin mir nicht sicher, ob es eine universale Definition des Wollens gibt. Angesichts der extrem unterschiedlichen Lebensbedingungen der Menschen global und zeitlich betrachtet könnte ich mir vorstellen, dass das Wollen spezifisch und nicht allgemein definierbar ist.
Wenn dein Sollen dem Wollen von jemand anderem zu Grunde liegt und es handelt sich um ein Wesen wie ein Besen ... dann würde ich aufstehen, mich wieder anziehen und mir ´nen Kaffee kochen.
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Das eigentliche Gesetzgebende für das Wollen ist das wirklich reine Wollen selbst und sonst nichts. Eine noch so gegliederte und umfangreiche materiale Werttafel bleibt ein pures Phantom, ohne jede verpflichtende Gesetzlichkeit, wenn nicht das reine Wollen als das eigentliche Wirkliche alles sittlichen Handelns wirklich sich selbst will. Dieses, sich selbst zu wollen, ist das angebliche Leere, im Grunde aber ist es das einzig Konkrete und Konkreteste an der Gesetzlichkeit des sittlichen Handelns.
Dieses angeblich leere Gesetz ist gerade dadurch Grundsatz, dass, wenn es das Handeln wirklich bestimmt, dieses auch schon je im Augenblick und für dieses weiß, stimmt, dieses auch schon je im Augenblick und für dieses weiß, was es, d.h. primär immer, wie es handeln soll. Diese Sittlichkeit des Handelns besteht nicht darin, dass ich einen sogenannten Wert verwirkliche, sondern dass ich einen sogenannten Wert verwirkliche, sondern dass ich es wirklich will, d.h. mich entscheide, in der Entschiedenheit will, d.h. die Verantwortung auf mich nehme und in dieser Übernahme existent werde.
Allein das Wesen des Wollens, dieses in seinem Wollen, ist das nicht doch in der Tat etwas Leeres? Was ist das überhaupt für ein Wille, der rein sich selbst will? Ein solcher bestimmt sein eigenes Wollen unausbleiblich, d.h. notwendig. Ein solcher Wille kann gar nicht anders als mit sich, seinem reinen Wesen, einstimmig, d.h. gut sein. Ein Wille aber nicht anders als gut sein kann, ist ein vollkommen guter Wille, oder wie Kant sagt ein heiliger, göttlicher Wille.
Wo nun der reine Wille nicht unausbleiblich seinem Wesen folgt, sondern durch andere Triebfedern bestimmt werden kann und wird, wie bei einem endlichen Wesen, zu dessen Verfassung Sinnlichkeit gehört, da hat die reine Willensgesetzgebung den Charakter der Nötigung, des Gebotes, des Imperativs. Die Formel eines Gebots ist das „du sollst“. Dem heiligen Willens, das einfache Wollen des Willens. Dem zufällig guten Willens ist Gesetz das Sollen des reinen Wollens. Gesollt ist das reine Wollen, d.h. ein solches, das nicht mehr gewollt ist in Absicht also nicht in der Form: du sollst, nämlich wenn du das und das erreichen willst, also nicht etwa: du sollst die Wahrheit sagen, wenn du in der menschlichen Gesellschaft geachtet sein willst, sondern das Gesetz des Willens: du sollst einfach handeln, bedingungslos, ohne wenn und aber. Nun heißt in der Logik ein Satz in der Form: wenn a ist, dann ist b ein Wenn-Satz dagegen ein Satz in Form: a ist ein kategorischer.
http://books.google.at/books?id=OlMr-d4UvCYC&pg=PA...
Das Wesen des Wollens ist seine Kraft jedes Sollen immer noch zu etwas Angenehmen umzufunktionieren. Das ist sozusagen mein Trick mit unangenehmen Dingen, bei denen das Sollen im Vordergrund steht, umzugehen. Ich entledige mich der Fesseln des Sollens indem ich einfach das Zepter selbst in die Hand nehme und sage: "Ich will".
Dem Wesen des Wollens öffnen sich Türen - in uns selbst und entriegelt auch jene im Widerstand des Sollens.
das wesen des wollens ist die befriedigung eines bedürfnisses,
für "jedem sollen liegt ein wollen zu grund" ist zu definieren, wer soll und wer wollen soll
Was hat Sollen mit Wollen zu tun - ich finde nicht, dass ich will wenn ich soll. Ich muss oft, wenn ich soll, will aber oft nicht müssen - nisofern ist mein Wesen des Wollens wohl abartig.
Was ich haben kann das will ich nicht und was ich haben will das krieg ich nicht - wenn ich schon mal was will...
Zunächst einmal ist der erste Satz zu hinterfragen:
Moralphilosophisch impliziert Sollen nur Können, nicht Wollen.
Wichtig ist deswegen auch, ob es sich um ein individuelles oder ein soziales Verhältnis von 'Sollen' und 'Wollen' handelt.
Klar: Wenn ich etwas von einer anderen Person will, 'soll' diese Person entsprechend handeln.
Individuell geht es jedoch um das Binnenverhältnis von Sollen und Wollen: Hier kann man mit guten Gründen wie ein Vorantworter auf Kant verweisen. Nicht, weil er zwingend recht hat, sondern weil er genau diese Frage problematisiert.
Keine Ahnung, wie Ihr psychologisch bewanderten Menschen das seht und welche Gräben innerhalb dieser Disziplin verlaufen, für ein zeitgenössisches Update wäre ich äußerst dankbar.
In der klassischen Philosophie gibt es jedenfalls zwei Begrifflichkeiten des 'Wollens': Das Wollen als triebhafter Impuls wie bei den Epikuräern (und später bei Hobbes), die Mischform wie bei Hegel und das'aufgeklärte' Wollen wie bei Kant.
Das Wollen kann das triebhafte Streben sein, das Wollen kann aber auch der Wille des sich und seinen Willen hinterfragenden Menschen sein, so wie bei Kant.
Im ersten Fall ist das Wollen das Streben der Befriedigung der basalen Bedürfnisse, im zweiten Falle das Ergebnis der Reflexion, was nach Hinterfragen der eigenen Persönlichkeit, der Triebkraft meiner instinktiven Bedürfnisse, der Selbsteinschätzung als moralisches und freies Wesen und der Frage, was ich tatsächlich will, was der Inhalt meines Wollens ist.
Trotzdem gibt es eine Gemeinsamkeit: Das Wollen ist der Versuch, den eigenen Wünschen gerecht zu werden und diese zu realisieren. Ich bin mir nicht sicher, ob es eine universale Definition des Wollens gibt. Angesichts der extrem unterschiedlichen Lebensbedingungen der Menschen global und zeitlich betrachtet könnte ich mir vorstellen, dass das Wollen spezifisch und nicht allgemein definierbar ist.
egal ob sollen > wollen > aus wollen wird oft sollen und umgekehrt.
Doch eins ist sicher > unterm Strich
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zähl ich !
Die größeste Angelegenheit des Menschen ist zu wissen [...] was man seyn muß, um ein Mensch zu seyn. - Immanuel Kant
Das Wesen des Wollens ist Illusion, Täuschung und Selbsttäuschung - die Unzulänglichkeit menschlichen Strebens.
Wenn dein Sollen dem Wollen von jemand anderem zu Grunde liegt und es handelt sich um ein Wesen wie ein Besen ... dann würde ich aufstehen, mich wieder anziehen und mir ´nen Kaffee kochen.
Das stimmt leider nicht......
Wenn ich etwas soll, heißt das noch lange nicht, dass ich dies auch will.
Wollen ist freiwillig und unterliegt keinem Soll.