Epikur führt auch erstmals das in der Neuzeit von Bentham verfeinerte hedonistische Lustkalkül an, wonach Lust und Leid gegeneinander aufgerechnet werden und bei jeder Handlung längerfristig die Lust überwiegen muss. Daraus ergibt sich ein wichtiger Grundsatz Epikurs: „Am Anfang steht die Vernunft" (Brief an Menoikeus), denn nur durch vernünftiges Abwägen lassen sich die Auswirkungen des eigenen Handelns in Bezug auf den Lustgewinn ermessen.
Der Mensch ist den Tieren durch ein nur ihm allein eigentümliches Gut, die Vernunft, überlegen, schreibt der Stoiker Seneca (ep. 76, 9ff.). Erst wenn "seine Vernunft ausgebildet und aufrecht ist und den Tendenzen seiner Natur entspricht", sei der Mensch gut und tugendhaft, so Seneca weiter. Tugendhaft bedeutet, dass die Seele im Einklang mit dem Logos (λόγος), der Weltvernunft, steht. Der Logos ist die erste Ursache oder Urkraft, welche die träge Masse der Materie formt und wandelt, so die verschiedenen Dinge erschafft und den Kosmos vernunftgemäß und zweckbewusst gestaltet. Die stoische Ethik orientiert sich an diesem Logos, wenn sie ein natürliches Vernunftgesetz fordert, an dem sich alle Menschen, aber auch die menschlichen Gemeinschaften mit ihrem positiven Recht, auszurichten haben.
Stoizismus: Eine besonders (aber nicht nur) praktische Philosophie, die Pflichtbewusstsein, Leidenschaftslosigkeit, Gleichmut und tugendhaftes Leben in Übereinstimmung mit der Vernunft und der Natur propagiert. Der Bedeutung dieser Philosophie für die Geschichte des Abendlands ist gewaltig, da sie ganz entscheidend die christliche Ethik beeinflusst hat.
Epikureismus: Eine besonders (aber nicht nur) praktische Philosophie, die in der Lust das höchste Lebensziel sieht. Diese wird aber nicht nur durch Sinnesgenuss, sondern auch durch Gemütsruhe und philosophische Reflexionen erreicht. Auch dadurch, dass vermieden wird, was auf Dauer mehr Unlust und Schmerz als Lust hervorruft. Heutzutage versteht man unter Epikureer Leute, die im Gegensatz zur Lehre Epikurs ein oberflächliches, genusssüchtiges Leben führen.
Epikureismus: Höchstes Gut, Lust, Natur Atome, Zufall, viele Welten. Gott: Keine göttliche Vorsehung. Sinn des Lebens: Kein letzter Sinn. Seele: Sterblich Politik: asozial
Stoizismus: Höchstes Gut: Tugend. Natur: Logos, Fatum, eine Welt. Gott: Göttliche Vorsehung. Sinn des Lebens: Sinnvolle Ordnung der Welt. Seele: Unsterblich. Politik: sozial.
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Epikur führt auch erstmals das in der Neuzeit von Bentham verfeinerte hedonistische Lustkalkül an, wonach Lust und Leid gegeneinander aufgerechnet werden und bei jeder Handlung längerfristig die Lust überwiegen muss. Daraus ergibt sich ein wichtiger Grundsatz Epikurs: „Am Anfang steht die Vernunft" (Brief an Menoikeus), denn nur durch vernünftiges Abwägen lassen sich die Auswirkungen des eigenen Handelns in Bezug auf den Lustgewinn ermessen.
Der Mensch ist den Tieren durch ein nur ihm allein eigentümliches Gut, die Vernunft, überlegen, schreibt der Stoiker Seneca (ep. 76, 9ff.). Erst wenn "seine Vernunft ausgebildet und aufrecht ist und den Tendenzen seiner Natur entspricht", sei der Mensch gut und tugendhaft, so Seneca weiter. Tugendhaft bedeutet, dass die Seele im Einklang mit dem Logos (λόγος), der Weltvernunft, steht. Der Logos ist die erste Ursache oder Urkraft, welche die träge Masse der Materie formt und wandelt, so die verschiedenen Dinge erschafft und den Kosmos vernunftgemäß und zweckbewusst gestaltet. Die stoische Ethik orientiert sich an diesem Logos, wenn sie ein natürliches Vernunftgesetz fordert, an dem sich alle Menschen, aber auch die menschlichen Gemeinschaften mit ihrem positiven Recht, auszurichten haben.
http://www.gottwein.de/Lat/cic_rep/ref02_otium01.p...
Stoizismus: Eine besonders (aber nicht nur) praktische Philosophie, die Pflichtbewusstsein, Leidenschaftslosigkeit, Gleichmut und tugendhaftes Leben in Übereinstimmung mit der Vernunft und der Natur propagiert. Der Bedeutung dieser Philosophie für die Geschichte des Abendlands ist gewaltig, da sie ganz entscheidend die christliche Ethik beeinflusst hat.
Epikureismus: Eine besonders (aber nicht nur) praktische Philosophie, die in der Lust das höchste Lebensziel sieht. Diese wird aber nicht nur durch Sinnesgenuss, sondern auch durch Gemütsruhe und philosophische Reflexionen erreicht. Auch dadurch, dass vermieden wird, was auf Dauer mehr Unlust und Schmerz als Lust hervorruft. Heutzutage versteht man unter Epikureer Leute, die im Gegensatz zur Lehre Epikurs ein oberflächliches, genusssüchtiges Leben führen.
bekhttp://www.philolex.de/stoiepik.htm%C3%A4mpft. Die wichtigsten Unterschiede in Stichworten:
Epikureismus: Höchstes Gut, Lust, Natur Atome, Zufall, viele Welten. Gott: Keine göttliche Vorsehung. Sinn des Lebens: Kein letzter Sinn. Seele: Sterblich Politik: asozial
Stoizismus: Höchstes Gut: Tugend. Natur: Logos, Fatum, eine Welt. Gott: Göttliche Vorsehung. Sinn des Lebens: Sinnvolle Ordnung der Welt. Seele: Unsterblich. Politik: sozial.
http://www.philolex.de/stoiepik.htm
Lebe dein Leben, so wie es dir gefällt, denn du hast nur das Eine...-
stoa gehe der lust nach
epikur lebe in tugend dann bist du gluecklich