May 2021 10 97 Report
Das philosophische Betthupferl #220 -- Wer oder was formt (oder verformt) den Menschen?

Man möge sich an das von den Humanisten im 14./15. Jahrhundert neologistisch gebildete Wort "informatio" erinnern. Darin ist enthalten "forma" (also: Form, Gestalt), und "informatio" ist das In-die-Form- oder In-die-Gestalt-Bringen von etwas oder jemandem; also wie man einen rohen Klumpen Lehm oder wie man einen klobigen Block Marmor zu einer schönen Skulptur formt, bildet.

Dieser Prozeß des Formens, Bildens setzt allerdings schon - gemäß Aristoteles - eine ganz bestimmte Vorstellung von causa finalis und causa formalis voraus (von causa efficiens und causa materialis ganz zu schweigen).

Wie jedoch wird dieses hehre humanistische Ziel heutzutage perWertiert?

Update:

@exzenter:

Ich habe nichts eingemauert, schon gar nicht mit aristotelischen Ziegelsteinen. Ich habe habe nur auf Aristoteles deswegen verwiesen, weil in seinen Schriften gedankliche Bezugspunkte aufgefunden werden können (die natürlich nicht so ohne weiteres aus der Luft gegriffen oder an den Haaren herbeigezogen worden sind, haben sich die Humanisten doch auch an Aristoteles orientiert).

Du führst den jungen alten Satz an: das Sein bestimme das Bewußtsein; aber welche Entwicklungsmöglichkeiten stünden uns offen, wenn es anders herum wäre? - Ich bin auch Materialist - und zwar in aristotelischer Weise. Und das bedeutet auch: Ich predige nicht, daß im Materialismus allein das Heil der Menschen liege. Ich hoffe, Du tust dies auch nicht.


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