Siehe Romeo und Julia
Da wird Liebe als sehnsüchtiges unstillbares Verlangen hingestellt ohne das sie wahrhaft gelebt wird.
Liebend überfließend, sich und andere beglückend ist doch etwas ganz anderes, oder wie seht ihr das ?
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Weil wir mit dem Wort Liebe verschiedene Bedeutungen verknüpfen, und wir diese Bedeutungen miteinander in einer Art vermischen, dass wir beide Bedeutungen nicht mehr klar erkennen.
Die eine Bedeutung von Liebe (die, für welche wir dieses Wort fast immer benutzen...), ist die des Aussuchen und Bevorzugen. Diese Liebe grenzt das Geliebte von allem anderen ab. Man beschließt, das Geliebte vor allem anderen zu bevorzugen.
Dies ist die familiäre Liebe, die Liebe zu Haustieren, zu Freunden, zu bestimmten Dingen und zu Hobbys.
Bei dieser Liebe ist klar, dass man haben will was man bevorzugt. Würde man es "Bevorzugen" nennen, statt "Liebe", würden wir uns auch nicht darüber wundern, dass es auch haben wollen bedeutet.
Die andere Art von Liebe ist die nicht aussuchende, nicht bevorzugende, also bedingungslose Liebe. Sie fasst Jeden und alles mit ein, denn sie sucht ja nicht aus, und bevorzugt auch nicht. Diese Art von Liebe ist eigentlich die Liebe, die wir Gott zuschreiben, aber selbst da wurde schon Jahrtausende lang die zuerst genannte Art von Liebe damit vermischt (Gottes 'auserwähltes' Volk...).
Die bedingungslose Liebe grenzt nichts aus ihrem Wirkungsbereich aus. Sie bevorzugt nichts und niemand, und löst darum auch das haben wollen nicht aus.
Man sollte sich über diese beiden grundsätzlich unterschiedlichen Arten von Liebe klar sein, und nicht beide Arten vermischen und nicht den hohen ethischen Anspruch der zweiten Art mit dem Leben der ersten Art verbinden wollen. Die erst Art der Liebe hat den Namen eigentlich zu unrecht. Sie sollte lieber beim Namen genannt werden: Bevorzugen. Aber das ist uns wohl nicht romantisch genug, oder wir belügen uns einfach lieber selbst, in dem wir die hohe Ethik der zweiten Art von Liebe mit unserem Bevorzugen in Verbindung sehen wollen.
Viele Grüße,
Martin
Sehe das ähnlich. Liebe kann kein unstillbares Verlangen sein, sondern eher das Gegenteil. Sie akzeptiert ohne Erwartung oder Befürchtung weil sie bedingungslos ist
M.E. beschreibt ein Gedicht von Erich Fried die Liebe am besten. Es trägt den Titel "es ist was es ist"
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Besitzansprüche bringen jede "Liebe" um. Da ist die Pleite vorprogrammiert.
Romeo und Julia, die sich eigentlich nicht lieben dürfen, da ihre Familien seit Generationen verfeindet sind, befinden in einer besonderen Situation. Die Momente, in denen sie sich begegnen, sind voller Erwartung und Verlangen - das nicht auf einer regelmäßigen Beziehung fundiert, sondern aus Träumen und Hoffnung besteht. Im Grunde hast Du recht, denn eigentlich ist es keine wirkliche Liebe, sondern eine fatale Romanze.
Liebe muss, im Idealfall. Zeit haben, zu wachsen. Dazu muss man Gelegenheit haben, sich kennenzulernen, sich zu öffnen, zuzuhören - aber auch lernen, wo Grenzen sind und wo man sich zurücknehmen oder auch verzichten muss. Diese Zeit war den beiden gar nicht gegeben, alle Momente ihre Beisammenseins waren gestohlene Zeit, immer in der Bedrängnis, entdeckt zu werden. Dadurch entsteht ein "sehnsüchtiges, unstillbares Verlangen", nämlich nach etwas, was man NICHT haben kann - eine ruhige, entspannte Situation, um sich auszutauschen, sich offen zu begegnen und sich kennenzulernen.
Man muss also die Geschichte von Romeo & Julia für sich stehen lassen - von deren Situation kann man wenig ableiten, wenn es um Liebe geht.
Ich denke das liegt an der jeweiligen persönlichen Erfahrung.
Der Mensch, der Liebe haben will hat sie in seiner Kindheit offenbar nicht in ausreichenden Maße bekommen. Das will er nun endlich nachholen und wünscht sich vom Partner da er geliebt wird.
Da aber die grundlegende Liebe fehlt, wird auch in der bestehenden Partnerschaft das Scheitern herbeigeführt um so die unverständliche Vergangenheit besser verstehen zu lernen.
Romeo und Julia paßt zum religiösen Verzichtsdenken der damaligen Zeit und natürlich war in diesem engen Rahmen kaum Raum und Zeit für das Entfalten der Liebe.
Kinder die liebevoll versorgt wurden ohne damit erdrückt und überbehütet zu werden können die erhaltene Liebe ausstrahlen und auf andere freigiebig überfließen zu lassen.
Das hilft jenen aber nicht, die unter dem Mangel leiden, denn diese wollen ja ergründen, warum sie als Kind unter Liebesentzug so leiden mußten.
Daher suchen die Opfer der praktisch und theoretisch orientierten Erziehung sich Partner, die dieses Muster bedienen und liebegebende werden gemieden, da sie nicht in das Schema passen, welches ihnen eingeprägt wurde.
Manchmal genießen Opfer die Liebe, die ihnen gegeben wird, aber etwas in ihnen zieht sie unweigerlich zu den Menschen hin, die für die Täterrolle besser geeignet sind.
Das führt dann bei den umgebenden Menschen zu Unverständnis, denn aus deren Sicht war es doch ein so schönes Paar. Aber eben nicht in allen Punkten erfüllend und wenn dann die Offenheit und Bereitschaft fehlt sich über die Bedürfnisse auszutauschen und am gewohnten festgehalten wird, dann zerbricht entweder der Mensch, oder die Beziehung.
So sehe ich das. D-DAY
naja.. es gibt viele formen von liebe und sie zeigt sich auf verschiedenste weiße
dein beispiel romeo und julia zeigt das höchste was man sich an romantik vorstellen kann: es scheint unmöglich jemanden aus der verfeindeten familie zu lieben und die beiden trotzdem dem, wollen alles dafür tun ihre liebe auch ausleben zu können und sterben schließlich aus oder durch liebe.
in filmen, büchern, theater ist liebe nun mal etwas komplet anderes als im wahren leben. würde da etwas total alltägliches beschrieben werden würde es sich niemand anschaun/durchlesen usw..
romeo und julia kann man daher auch schwer mit realer liebe vergleichen
und doch ist es für mich eines der schönsten beispiele für liebe..
ich würd nich so sagen dass liebe als sehnsüchtiges unstillbares verlangen hingestellt werd.. sie löst eher ein sehnsüchtiges unstillbares verlangen bei den protagonisten aus, einfach durch den umstand dass es in ihrem fall als ein unlösbares problem erscheint.
haben wollen:
Bei vielen Menschen ist die Liebe mit Begierde verbunden:
Wer liebt, möchte den Menschen, den er liebt, besitzen.Alles hängt dann von diesem Menschen ab - ist er da - geht es mir gut, ist er nicht da - geht es mir schlecht.Dies zeugt von einem sehr geringen Selbstbewusstsein und Mann/Frau sucht nun in der Partnerschaft das fehlende Selbstbewusstsein. Diese Suche ist aber von Anfang an zum Scheitern verurteilt, denn Mann/Frau braucht permanente Selbstbestätigung, damit man dieses angebliche Selbstbewusstsein aufrechterhalten werden kann.
Eine reife Liebe braucht Individualität und ein autonomes Selbst.
Der Mensch, der sein Selbst und seine Liebesfähigkeit nicht richtig entfalten konnte, strebt häufig vor allem danach, geliebt zu werden oder sich für die Liebe aufzugeben, denn nur so kann er seine Angst vor dem Leben, vor Trennung und dem Alleinsein gering halten.
Liebe finde ich hier gut umschrieben:
Die Liebe ist nicht bloß das stille Verlangen nach dem Unendlichen; sie ist auch der heilige Genuss einer schönen Gegenwart. Sie ist nicht bloß eine Mischung, ein Übergang vom Sterblichen zum Unsterblichen, sondern sie ist eine völlige Einheit beider. Es gibt eine reine Liebe, ein unteilbares und einfaches Gefühl ohne die leiseste Störung von unruhigem Streben. Jeder gibt dasselbe, was er nimmt, einer wie der andere, alles ist gleich und ganz und in sich vollendet wie der ewige Kuss ...
Friedrich Schlegel [Lucinde, Metamorphosen]
Lieben bedeutet, zu dem hin, den man meint, in Bewegung zu sein, um bei ihm anzukommen, um bei ihm und mit ihm eins zu sein. Aber nicht ein für allemal und fertig, sondern alles Bei-ihm-Sein, alles Eins-Sein mit ihm behält die Form der Hinbewegung und des Anlangens. Eine Liebe, die sich niedersetzte und festhielte, wäre nicht mehr Liebe.
Romano Guardini
Ich weiß nur das die Liebe von sich aus niemals endet,
wir beenden es mit dem Kopf aber nie mit dem Herzen
Gruß vom Paten
Weil viele Menschen halt Begierde als Liebe betrachten und die wahre Liebe gar nicht kennen.
weil wenn der partner besitz ist
musst du nicht reden und du kannst dich bedienen lassen
2/3 aller ehen sind leider so in deutschland
der begriff nehmen und geben,ist vielen nicht geläufig
haben wollen heißt: nehmen
liebe aber ist eine wechselseitige beziehung,die mit haben wollen einfach nicht funktioniert!